Forschung & Innovation

Optimierungspotenziale

Internationalisierung stellt Spezialchemie vor Herausforderungen

07.10.2010 -

Die Positionierung trendgerechter spezialisierter Produkte auf internationalen Märkten bei steigenden Entwicklungskosten erfordert insbesondere in der Spezialchemie eine stetige Optimierung der Innovationsprozesse im Bezug auf Effektivität, Effizienz und Kosten. Unternehmenszusammenschlüsse und -übernahmen sind zielgerichtet zu gestalten und mit vielen Herausforderungen verbunden. Weltweit unterstützt das auf Asset Performance Management spezialisierte Beratungsunternehmen T.A. Cook Hersteller bekannter Marken und Produkte bei Veränderungs- und Verbesserungsprozessen sowie bei Kosteneinsparungen und Produktivitätssteigerungen. Dabei sind die Herausforderungen so vielfältig wie die Kunden.

Bedingt durch den steigenden Wettbewerbsdruck setzen Hersteller chemischer Erzeugnisse im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie zunehmend auf internationale Standorte. Nach der Ausschöpfung inländischer Marktpotenziale richten vor allem große und mittelständische Unternehmen ihre Aufmerksamkeit auf die Markterschließung im Ausland, um sich dadurch Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Die zunehmende Attraktivität globaler Produktionsstandorte beeinflusst folglich auch die Spezialchemieindustrie.

Steigende Anforderungen
„Durch Restrukturierung und Bildung neuer Geschäftsbereiche im Ausland steigen neben den Herausforderungen aufgrund von Markteintrittsbarrieren auch die Anforderungen an Prozess- und Projektmanagement", erklärt Dieter Körner, Managing Partner bei T.A. Cook. Aufgrund verkürzter Produktlebenszyklen bei steigenden Entwicklungskosten stehen gerade Hersteller anspruchsvoller chemischer Erzeugnisse vor der Aufgabe, das Projektmanagement sowie ihre Produktions- und Instandhaltungsprozesse zu optimieren. Diese Rahmenbedingungen können durch die neuen Gegebenheiten lokaler Märkte von eigenen Mitarbeitern oft nicht mehr ohne weiteres erfüllt werden.

Strukturierte Marktbearbeitung
Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen sollten zunächst die Ziele für den betreffenden Markt klar formuliert werden, um eine Entscheidung für eine strukturierte Marktbearbeitung treffen zu können. In diesem Zusammenhang gilt es, Überlegungen zur Erhöhung der Produktivität und zur Leistungsoptimierung sowie Kostensenkung in Einkauf, Produktion und Instandhaltung vorzunehmen. „Gemeinsam mit unseren Kunden schaffen wir die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Marktbearbeitung, sind aber auch Implementierungsspezialist, wenn es um die Optimierung bereits laufender Projekte an internationalen Standorten geht. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, uns auf den jeweiligen Kunden vor Ort einzustellen und mit ihm über den nationalen Markt hinauszuwachsen", erläutert Dieter Körner.

Fallbeispiele
In einem Fall wurde T.A. Cook von einem europäischen Spezialchemiehersteller beauftragt, nach der Übernahme eines Unternehmens in Südamerika die Effizienz vor Ort zu steigern und stärker auf die Kernkompetenzen zu setzen. Die Abhängigkeit von externen Dienstleistern sollte signifikant verringert werden. Dabei handelte es sich um einen Folgeauftrag des Kunden, dessen interne Prozesse dem Beratungsunternehmen aus vorangehenden nationalen und internationalen Projekten bereits vertraut waren. Als Grundlage für die geplante Optimierung wurde eine standortübergreifende Analyse durchgeführt, Produktivitätspotenziale wurden im Detail ermittelt und finanziell bewertet. Dabei konnte ein Verbesserungspotenzial von rund 20 % der Fremdfirmenkosten festgestellt werden. Im anschließenden Optimierungsprojekt definierten und implementierten die Berater zusammen mit dem Kunden die Stellhebel sowie den festgelegten Aktionsplan. Zu den Ergebnissen zählten neben einer wesentlichen Steigerung der Prozesskompetenz in den Funktionsbereichen eine 10 bis 15-%ige Verbesserung der Termintreue und Projektauslastung, optimierte Umsetzung von Investitionsprojekten bei gleichzeitig verringerten Kosten, ein verbesserter Einsatz der Fremdfirmenmitarbeiter um 15 % sowie insgesamt eine Reduktion der Summe an extern vergebenen Aufgaben und Aufträge.
In einem anderen Fall verantwortete das Beratungsunternehmen die Koordinierung und Führung eines Optimierungsprojekts für einen internationalen Hersteller von Kunststoff- und Gummiprodukten an einem Standort in den USA in dessen zuvor übernommenen Werk mit sieben Produktionslinien und ca. 500 Mitarbeitern. Die Zielsetzung bestand darin, die OEE (Overall Equipment Effectiveness) zu steigern, ohne zusätzliche Investitionen tätigen zu müssen. Das Vorhaben sollte insbesondere durch die Verringerung der Betriebsstörungen sowie der Mengen- und Ausschussverluste erreicht werden. Nach einer eingehenden Analyse entwickelte man ein Verbesserungsprogramm, das innerhalb eines Jahres erfolgreich implementiert wurde und im Ergebnis 50 % kürzere Instandhaltungsreaktionszeiten, 30 bis 60 % kürzere Rüstzeiten, 30% weniger vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen und 8 % geringere Kontraktorenkosten erzielte. Insgesamt konnte eine OEE-Steigerung von 5 bis 8 % erreicht werden.

Methodische Herangehensweise
„Aufgrund der Individualität einzelner Projekte gibt es keine allgemeingültige bzw. standardisierte Vorgehensweise zur Leistungssteigerung in den Prozessen. Dennoch hat sich eine einheitliche methodische Herangehensweise etabliert", sagt Dieter Körner. In den Implementierungsprojekten sollten zunächst die internen Prozesse auf Verbesserungsmöglichkeiten hin untersucht sowie ein Business Case festgelegt werden. Extern zu vergebende Arbeiten und die für sie notwendigen Kompetenzen seien zu analysieren sowie für die spätere Integration geeigneter Aufgaben zu bestimmen. Anschließend gelte es, die Beeinflussbarkeit und Maßnahmen zur Optimierung zu formulieren. So werde z.B. zuerst der Umfang der Instandhaltungsaktivitäten auf seine Notwendigkeit kritisch hinterfragt, für alle wichtigen Instandhaltungsmaßnahmen werden dann genau definierte ‚work standards' formuliert. Die Implementierung beginnt anhand des abgestimmten Zeitplans. Das beinhalte alle Maßnahmen, um Instandhaltungsarbeiten hinsichtlich Kosten, Zeit und Personal effizient und termingerecht durchzuführen. Als nächstes folge die Neuausrichtung der Kernprozesse. Die Anpassung der Organisationsstruktur sowie der Verhaltensweisen, die eine nachhaltige Veränderung garantieren, werde im letzten Schritt vollzogen.

Fazit
„Natürlich muss das Optimierungsprogramm in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und der Geschäftsführung durchgeführt werden", betont Dieter Körner. Ein elementarer Bestandteil für den Erfolg des Projektes ist es, das Kundenteam in den Veränderungsprozess zu integrieren, um die Akzeptanz zu erhöhen und zu gewährleisten, dass die Veränderungen gelebt werden. „Die Kombination der externen Expertise mit vorhandenem internen Wissen stellt die Umsetzung ausschließlich tragfähiger Konzepte sicher", unterstreicht Körner. 

Kontakt

TAC Insights GmbH

Hardenbergstr. 32
10623 Berlin
Deutschland

+49 (0)30 1663800 00

Wasserstoff für die Prozessindustrie

News & Hintergrundberichte

CITplus Insight

Aktuelle Themen aus der Prozess- und Verfahrensindustrie

Registrieren Sie sich hier

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

> CHEMonitor - Alle Ausgaben

Social Media

LinkedIn | X (Twitter) | Xing

Wasserstoff für die Prozessindustrie

News & Hintergrundberichte

CITplus Insight

Aktuelle Themen aus der Prozess- und Verfahrensindustrie

Registrieren Sie sich hier

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

> CHEMonitor - Alle Ausgaben

Social Media

LinkedIn | X (Twitter) | Xing