Standorte & Services

Im Industriepark Höchst werden in der Indstandhaltung erfolgreich Datenbrillen eingesetzt

03.07.2018 -

Dem weit entfernten Kunden bei den Arbeiten im Service Center direkt an der Pumpe den Defekt zeigen, der zum Ausfall geführt hat? Oder ihn durch die wichtigsten Arbeitsschritte führen, die aktuell erledigt werden? Mit der Nutzung von Datenbrillen, den sog. Augmented-Reality-Brillen (AR-Brillen), ist das problemlos möglich. Die Infraserv Höchst Prozesstechnik hat die Vorteile der Datenbrille bereits erkannt. Obwohl die neu gegründete Tochtergesellschaft des Industriedienstleisters erst seit Anfang des Jahres operativ tätig ist, gehört der Einsatz der AR-Brille schon fest zum Tagesgeschäft. „Die Handhabung der Datenbrille ist simpel und die Nutzungsmöglichkeiten vielfältig“, sagt Frank Unger, Geschäftsführer.

Mit seinem rasch wachsenden Team bietet Frank Unger Beratungsleistungen, durch die sich die Verfügbarkeit von komplexen Prozessanlagen nachhaltig steigern lässt. Mit den drei Servicelinien Asset Management & Engineering, Reliability Management, Pumpen und Antriebstechnik sowie Prozessanalysentechnik werden technische Dienstleistungen rund um die Produktionsprozesse angeboten.

Kundenvorteile durch Einsatz der Datenbrille

„Wir erarbeiten auf der Grundlage einer exakten Analyse eine ganzheitliche Instandhaltungsstrategie“, erläutert Unger. Seine Mitarbeiter können auch alle technischen Dienstleistungen erbringen, die zur Umsetzung dieser Konzepte notwendig sind. Weitere Vorteile: Das neue Serviceunternehmen arbeitet herstellerunabhängig und bringt durch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen aus anderen Infraserv-Einheiten auch viel Erfahrung als Anlagenbetreiber mit. Die Mitarbeiter erbringen die technischen Dienstleistungen im eigenen spezialisierten Service Center sowie vor Ort in den Anlagen der Kunden. Die Datenbrille wird eingesetzt, um die Durchlaufzeiten zu verringern und damit letztendlich auch Anlagenausfälle zu verkürzen.

„Digitalisierung machen wir, wenn es uns und dem Kunden etwas bringt“, betont Unger. „Die Datenbrillen erleichtern notwendige Abstimmungen und kommen bei den Kunden sehr gut an. Das befördert die intensive, partnerschaftliche Zusammenarbeit  – die Voraussetzung dafür, dass wir passgenaue Instandhaltungslösungen entwickeln können.“

Nutzungsmöglichkeiten der Datenbrille

Die Aufnahmen der AR-Brille können via Video, Bild und Ton geteilt werden. Durch die Nutzung der Datenbrillen ist es den Mitarbeitern möglich, Kunden live die Umsetzung wichtiger Schritte zu zeigen und notwendige Maßnahmen direkt abzustimmen – auf diese Weise lassen sich z.B. Abnahmekontrollen an Geräten vom Kunden sehr einfach am PC durchführen. Bei Reparaturarbeiten vor Ort können auf der anderen Seite auch Spezialisten vom Rechner aus als virtueller Support zugeschaltet werden. Die Datenbrille hilft außerdem bei der Dokumentation, indem Fotos der einzelnen Arbeitsschritte sprachgesteuert erstellt werden können. Die Datenarchivierung erfolgt elektronisch in den Auftragsunterlagen.

Der Nutzer der Datenbrille kann aber nicht nur sein Sichtfeld live übertragen, er profitiert auch von visuellen Zusatzinformationen, die bei ihm eingeblendet werden können. Dazu zählen z.B. Checklisten, Stamm- oder Herstellerdaten – alle relevanten Daten und Dokumente können so digital zur Verfügung gestellt werden. Das vereinfacht das Arbeiten und erspart zusätzliche Papierprozesse.

„Alle Daten sind von Anfang an digital vorhanden und sie können ihre Prozesse auf dem neuesten Stand der Technik abwickeln“, erläutert Ralph Urban, Leiter Kompetenzteam Instandhaltung & Immobilien im Service-Center IT, der die Datenbrillen im Unternehmen eingeführt hat. „Auf diese Weise können Medienbrüche verhindert werden: Es gibt keinen Papierprozess, die Bearbeitung geht somit schneller, die Dokumentationsdichte ist höher und natürlich fördert der professionelle Umgang mit der modernen Technik auch die Außenwirkung.“

Großen Anklang findet die Datenbrille auch in anderen Bereichen der Muttergesellschaft. Die Augmented-Reality-Brillen wurden in verschiedenen Bereichen intensiv getestet. Zu den künftigen Einsatzszenarien gehören bspw. Techniker und Produktionsmitarbeiter im Bereitschaftsdienst, die bei einem Einsatz über die Brillen zeitnah fachspezifische Mitarbeiter einbinden können. Auch Begehungen von eigenen Produktionsanlagen zur Inspektion sowie von externen Standorten sind durch den Einsatz der Datenbrille vom PC aus möglich.

Mobile Instandhaltung

Seit einiger Zeit treibt der Dienstleister auch die mobile Instandhaltung – die sog. Mobile Maintenance – voran, bei der mithilfe von selbst entwickelten Apps die Instandsetzung als auch die Wartung und Inspektion mobil abgewickelt werden. Durch die Nutzung von Apps auf Tablets und Smartphones können Arbeitsaufträge tagesaktuell vermittelt und direkt umgesetzt werden. Bisher sind bspw. Apps zur mobilen Meldungserfassung und zur mobilen Abwicklung der Wartung und Inspektion im Einsatz – 853 km Rohrleitungen und 270 E-Stationen, in denen Transformatoren und Schaltanlagen untergebracht sind, können auf diese Weise effizienter überprüft und gewartet werden. Die intuitive Bedienbarkeit mit Spracheingabe, Foto- und Video-Funktion, GPS-Informationen sowie QR-Code-Erkennung unterstützen zudem den weiteren Arbeitsprozess.

Perspektivisch soll in diesen Einsatzgebieten auch die Datenbrille zum Tragen kommen. Um den Bedürfnissen der Anwender gerecht zu werden und die Datenbrillen mit dem größtmöglichen Nutzen einzusetzen, befasst sich das Service Center IT auch mit der Entwicklung einer Software-Applikation zur „Wartung & Inspektion“ für die AR-Brille. „Uns ist die Integration in unsere vorhandenen Systeme, bspw. SAP, und damit den gelebten Prozessen sehr wichtig“, erklärt Urban. „In Kooperation mit einem Software-Dienstleister wird im Rahmen einer Abschlussarbeit eine App für die Datenbrille entwickelt, die auf uns zugeschnitten ist.“

Der große Vorteil der Datenbrille gegenüber dem Smartphone ist das freihändige Bedienen und damit ein sichereres Arbeiten. Die Bedienung der Datenbrille funktioniert über Sprachsteuerung und kann mit der vollständigen persönlichen Schutzausrüstung (PSA) durchgeführt werden – insbesondere im Industrieumfeld ist dieser Sicherheitsaspekt ein wichtiges Argument für die Weiterentwicklung. (op)

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