Standorte & Services

Weniger Risiko, mehr Kerngeschäft

Risiken selbst tragen oder einem kompetenten Partner überlassen?

01.02.2010 -

Der vierte und letzte Teil der Serie Standort-Fitness beschäftigt sich mit dem Thema „Risiken minimieren". Die ersten drei Teile der Serie haben aufgezeigt, wie produzierende Unternehmen ihre Infrastrukturkosten senken, die Performance ihres Standortes steigern und ihre Flexibilität erhöhen können, indem sie ihre Sekundärprozesse genau unter die Lupe nehmen, sie von ihrem Kerngeschäft lösen und an einen Dritten vergeben.

Infraserv Höchst hat das integrierte Dienstleistungskonzept „Standort.Fitness." entwickelt, um produzierende Unternehmen dabei zu unterstützen, Wettbewerbsvorteile aus ihrer Infrastruktur zu generieren. Das Konzept spricht speziell Unternehmen aus der Chemie- und Pharmabranche, aber auch aus verwandten Prozessindustrien an, die einen anspruchsvollen und spezialisierten Bedarf an Infrastrukturleistungen haben, diese aber nicht unbedingt selbst vorhalten wollen. Dazu zählen Leistungen wie Ver- und Entsorgung, Logistik- und IT-Services, Facility Management und Umweltschutz, Sicherheitsleistungen oder auch Gesundheitsmanagement. Das Lösungsangebot von Infraserv Höchst reicht dabei von reinen standortbezogenen Beratungsleistungen bis hin zur Regie und Betrieb ganzer Standorte.
Die Auslagerung von Sekundärprozessen bzw. die Vergabe von Infrastrukturleistungen an einen externen Dienstleister schafft für das produzierende Unternehmen aber nicht nur mehr Transparenz und Einsparpotential in den Kostenstrukturen, sondern reduziert auch die Risiken des Unternehmers bzw. Betreibers eines Produktionsstandorts. Egal ob es um komplexe Energieversorgungkonzepte geht, GMP-gerechtes Facility Management, termingerechte Genehmigungsverfahren, ein Gefahrenabwehrkonzept gemäß Störfallverordnung oder die Einhaltung aller Lagerungsvorschriften für Gefahrstoffe - bei vielen Sekundärprozessen ist tief greifendes Expertenwissen nötig, um Rechtssicherheit zu gewährleisten und Risiken für das Unternehmen auszuschließen. Wer diese Prozesse einem professionellen Dienstleister anvertraut, entledigt sich oft gleichzeitig auch der damit verbundenen Risiken.

Planungssicherheit ohne
Risikobetrachtung

Beispiel Energieversorgung: „Gerade chemische oder pharmazeutische Prozesse benötigen oft erhebliche Mengen an Energie in Form von Strom, Wärme oder Kälte, Druckluft oder Dampf: Die Energie muss zuverlässig, in genau vorgegebenen Mengen und Qualitäten zur Verfügung stehen - das ist eine verfahrenstechnische Herausforderung, die Expertenwissen erfordert. Viele produzierende Unternehmen profitieren dabei von unserem Know-how", sagt Dr. Hertel, Leiter des Geschäftsfeldes Energien bei Infraserv Höchst. Denn der Bezug von Energie von einem Dienstleister bietet für produzierende Unternehmen viele Vorteile: Planungssicherheit beim Einsatz finanzieller Eigenmittel, keine aufwendigen Genehmigungsverfahren für den Bau von eigenen Versorgungsanlagen, kein Betreiberrisiko mit allen damit verbundenen gesetzlichen Auflagen. „Unsere Kunden können auf diese Weise ihre Produktionskosten sicher planen, sie müssen weniger Kapital in Anlagen und Personal binden und sind von der Betreiberverantwortung befreit. Auch die Fragen von Anlagenauslastung und Verfügbarkeit von Energien stellen sich dabei nicht", so Dr. Hertel weiter.

Gesetzesvielfalt für
den Standortbetrieb

Die Fülle gesetzlicher Anforderungen für den Betrieb von Produktionsstandorten, die im Wesentlichen dem Schutz von Mensch und Umwelt dienen, ist schier unüberschaubar: Ob Abwasserverordnung, Arbeitsschutzgesetz, Bundesimmissionsschutzgesetz, Gefahrstoffverordnung, Geräte- und Produktsicherheitsgesetz, Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz oder Unfallverhütungsvorschriften - es gibt viele Auflagen, die sich zudem ständig verändern. Für den Eigentümer und Betreiber von Gebäuden und Anlagen heißt das, immer auf dem Laufenden zu sein, um seiner Verantwortung im rechtlichen Sinne nachzukommen. Im Detail bedeutet das, Spezialistenwissen vorzuhalten, Manpower bereitzustellen und permanent in die Überprüfung und Instandhaltung bzw. Erneuerung von technischen Anlagen zu investieren. Denn welcher Unternehmer möchte das Risiko einer Betriebsstilllegung aufgrund von Sicherheitsmängeln oder das Schadensrisiko aufgrund von mangelndem Brandschutz auf sich nehmen?

Professionelles Behördenmanagement

Diese Fragen nach Sicherheit und Umweltverträglichkeit stellen sich bereits bei der Planung von Anlagen: Wenn in großindustriellen Bereichen Anlagen gebaut, verändert und betrieben werden, dann ist das immer mit einer Vielzahl von Gesetzen, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften verbunden. Wichtig ist dabei ein professionelles Antrags- und Behördenmanagement, das bei der schnellen Abwicklung des Genehmigungsverfahrens und der frühzeitigen Errichtung der Anlagen hilft. Die gezielte Verfolgung der Auflagen aus Genehmigungsbescheiden und des Genehmigungsbestandes einer Anlage gewährleistet nicht nur den genehmigungsrechtlich einwandfreien Ablauf, sondern stellt auch sicher, dass die Anlage ohne Zeitverzug in Betrieb geht. Diese Aufgabe kann der Unternehmer aber auch an einen erfahrenen Dienstleister abgeben.
Dr. Jörg Geywitz, Leiter des Geschäftsfeldes Umwelt/Sicherheit/Gesundheit bei Infraserv Höchst und u. a. zuständig für Genehmigungsverfahren, beschreibt die Situation: „Bei rund 800 Gesetzen, 2.700 Rechtsverordnungen und 4.700 Verwaltungsvorschriften ist die Erstellung eines Genehmigungsantrags für die Errichtung, den Betrieb oder die Änderung einer Anlage auf Basis einer verfahrenstechnischen Planung nur noch für Experten durchführbar. Zehn Jahre erfolgreicher Standortbetrieb an einem der größten Chemie- und Pharmastandorte Europas und zuvor viele Jahrzehnte als Teil der Großkonzerns Hoechst AG haben uns ausreichend Expertise mit auf den Weg gegeben, um sich in diesem Gesetzesdschungel rechtssicher zu bewegen. Dieses Know-how schätzen auch unsere Kunden deutschlandweit, wenn es darum geht, eine rechtskräftige und gerichtsfeste Genehmigung für den Bau einer Anlage in kürzest möglicher Zeit zu erreichen."
So bat das amerikanische Unternehmen Cargill im Jahr 2006 Infraserv Höchst um die Abwicklung des Genehmigungsverfahren für den Bau einer Biodieselanlage im Industriepark Höchst: „Infraserv Höchst hat mit seinem integrierten Genehmigungsmanagement die erforderlichen Unterlagen in kürzester Zeit eingereicht und dafür gesorgt, dass wir die Zulassung für die Errichtung nach § 8 a BImSchG in einer Rekordzeit von nur elf Wochen erzielt haben. Das entspricht weniger als der Hälfte der üblichen Genehmigungsdauer", so Mike Verburg, Regional Plant Superintendent von Cargill. „Uns hat die schnelle Genehmigung einen Wettbewerbsvorteil im Markt verschafft, denn so konnten wir mit der Produktion von Biodiesel schnellstmöglich beginnen."

Sicherheit als Kundenvorteil

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Betrieb von Industriestandorten ist das Thema Sicherheit. Alle damit verbundenen Aufgaben wie beispielsweise eine umfassende Zutrittskontrolle, die Überwachung von Gebäuden und Anlagen oder ein permanent verfügbares Notfallmanagement sind Sekundärprozesse, die notwendig sind, um für reibungslose und sichere Abläufe an einem Produktionsstandort zu sorgen, sie gehören aber nicht zu den wertschöpfenden Kernprozessen von produzierenden oder forschenden Unternehmen.
Dennoch unterliegen fast alle Produktionsanlagen in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie der Störfallverordnung, was bedeutet, dass die Betreiber solcher Anlagen verpflichtet sind, technische und organisatorische Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um die Anlagen vor unbefugtem Zutritt zu sichern und um Ereignisse von vornherein zu vermeiden bzw. deren Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt so weit wie möglich zu minimieren.
Zwar lässt sich die Verantwortung für einen sogenannten „Störfallbetrieb" nicht vom Betreiber abwälzen, aber zentrale Sicherheitsaufgaben können an einen professionellen Dienstleister abgegeben werden. „Wir sind im Industriepark Höchst verantwortlich für die Sicherheit des gesamten Areals, das beginnt mit einer Rund-um-die-Uhr-Absicherung der Industrieparkgrenzen bis hin zur individuellen Überwachung von besonderen Bereichen, Anlagen und Aggregaten beim Kunden. Aus Kundensicht ergeben sich Kostenvorteile aus der übergreifenden Nutzung von Technologieplattformen, deren Kompatibilität die Aufschaltung jeder kundenseitigen Gefahrenabwehranlage ermöglicht. Wir stellen außerdem eine hoch spezialisierte Werkfeuerwehr und eine Gruppe Notfallmanager, die im Ereignisfall innerhalb weniger Minuten vor Ort sind, die notwendigen Maßnahmen einleiten und den Kunden bei der Bewältigung des Ereignisses betreuen", erläutert Dr. Jan-Robert Schwark, Leiter Industrieparkdienste bei Infraserv Höchst und u. a. zuständig für die Sicherheit und das Notfallmanagement für den Industriepark Höchst. „Als erfahrener und langjähriger Standortbetreiber liegt unser Kerngeschäft in der Regie und im Betrieb von besonders anspruchsvollen Infrastrukturen. Wir betreiben standortübergreifend eine intelligente, flexible Sicherheitsinfrastruktur, nutzen Synergien und erzielen eine hohe Kapazitätsauslastung. Dieses Geschäft unterscheidet sich in vielen Aspekten von dem der Chemie- oder Pharmabranche. Insofern macht es für diese Unternehmen Sinn, Sekundärprozesse und Kerngeschäft zu entflechten und nicht-geschäftsrelevante Aufgaben an einen spezialisierten Dritten abzugeben", berichtet Dr. Schwark.

Intelligente Vernetzung von
Sekundärprozessen

Das Dienstleistungskonzept „Standort.Fitness." bietet die intelligente Vernetzung dieser und vieler anderer Sekundärprozesse zu einem ganzheitlichen Konzept, das es ermöglicht, Risiken beim Kunden zu minimieren und dabei Kosten zu reduzieren. Für den Betreiber eines Industriestandorts lohnt sich also die Frage, welche Risiken rund um seine Geschäftstätigkeiten er dringend notwendig selbst tragen muss und welche er an einen kompetenten und branchenerfahrenen Partner abgeben kann.

Michael Müller, Infraserv Höchst, Frankfurt am Main

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