Crenox produziert am Standort Uerdingen seit 1957 Titaniumdioxid (TiO2), das als weißes Farbpigment in der Farben- und Lackindustrie unverzichtbar ist. Mit 107.000 Tonnen pro Jahr ist Crenox Uerdingen eine der größten Anlagen ihrer Art.

Im März 2009, mitten in der weltweiten Rezession, erfuhren die über 500 Mitarbeiter in Krefeld, dass nach der Insolvenzanmeldung der amerikanischen Mutter Tronox im November 2008 auch die deutsche Tochter das Insolvenzverfahren beantragen muss. Der Insolvenzverwalter Eberhard Stock sah aber eine gute Chance im Rahmen einer übertragenden Sanierung den Standort langfristig zu sichern. Er beauftragte Stefan Schaap von „ad tempus consulting" als Interimsmanager die Restrukturierung durchzuführen.

Durch die Loslösung des Unternehmens vom Mutterkonzern musste auch die betriebswirtschaftliche Software neu geordnet werden. „Ein Weiterbetrieb der bestehenden proprietären ERP-Lösung durch die amerikanische Schwester wäre unwirtschaftlich gewesen und würde den Verkauf des Standortes eher erschweren", sagt Schaap zur Ausgangssituation. Daher suchte man ein ERP-System, das bis zum 03. August 2009 in allen Abteilungen lauffähig ist. „Wir haben uns drei Anbieter angesehen. Yaveon überzeugte durch die Branchen-Erfahrung und das stringente Einführungskonzept", sagt IT-Leiter Björn Krause über die Evaluation.

Der Projektstart erfolgte schließlich Ende Mai, sodass nur noch neun Wochen für alle Projektphasen von der Erstanalyse bis zum Echtstart übrig blieben. „Auch wenn die Zeit drängt, ist es nötig alle Phasen des Projektes sauber zu durchlaufen, ansonsten werden die Probleme im Echtbetrieb immens sein", sagt Michael Dierdorf, Projektleiter bei Yaveon. Gleichzeitig verordnete Interimsmanager Schaap seinen Mitarbeitern eine konsequente Ausrichtung an den Standardprozessen von Microsoft Dynamics NAV und der Branchenlösung Yaveon ProBatch. „Eine moderne und weit verbreitete ERP-Software spiegelt eben auch die aktuellen betriebswirtschaftlichen Erkenntnisse wider, und ich habe keine zwingenden Beweise gefunden, dass der Standard bei Crenox nicht ausreiche", sagt Schaap.

Für 40 concurrent User wurden nun Finanzbuchhaltung, Einkauf, Verkauf, Anlagenbuchhaltung, Lager/Logistik, Produktion, Qualitätssicherung, Controlling und CRM im System abgebildet. Eine weitere Herausforderung bestand darin, eine Produktionssteuerung und das Instandhaltungssystem anzubinden. Mit Yaveon ProE-SCM konnten auch hier in der kurzen Zeit Schnittstellen geschaffen werden. Damit Crenox eigenständig arbeiten kann und das komplette Geschäftsjahr 2009 auch in Microsoft Dynamics NAV nachbilden bzw. prüfen kann, war es notwendig, dass Yaveon in der Finanzbuchhaltung über 220.000 Sachposten und mehr als 12.000 Anlageposten in das neue System übernehmen musste.

Mit Microsoft Dynamics NAV ist Crenox jetzt gut ausgestattet. Die Zahlen und Prozesse sind transparent und die Gesamtoptimierung kann zentral vorangetrieben werden. Die turbulenten Zeiten sind damit noch nicht ganz ausgestanden, aber der Traditionsstandort kann sich jetzt ganz auf sein Kerngeschäft, die Titaniumdioxid-Produktion, konzentrieren.

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