Logistik & Supply Chain

Bestens von A nach B gebracht

Fahrerlose Transportsysteme bringen in ungünstigen Umgebungen Vorteile

18.11.2013 -

Sie sind ein großer globaler Trend, bio-basierte Chemikalien, denn sie bieten der Industrie und den Verbrauchern interessante neue Möglichkeiten - nicht zuletzt im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Doch ganz gleich, ob es sich um Lagerung und Transport von Glycerin, Tensiden, Milchsäure oder Biodiesel handelt: Bio-basierte Chemikalien stellen aufgrund ihrer Stoffeigenschaften und der großen Menge der Basisrohstoffe, die oft dezentral produziert werden, eine logistische Herausforderung dar. Doch wo Herausforderungen sind, eröffnen sich auch neue logistische Möglichkeiten!

Mit intelligenten Lösungen punkten

Das große Transportvolumen der Rohstoffe für viele Basisprodukte macht eine anbaugebietsnahe Verarbeitung erforderlich, bevor diese dann als Bulkware in die Bedarfsgebiete gebracht, um dort z.B. in die Herstellung von Spül- und Waschmitteln, Kosmetika oder Lebensmitteln zu gehen. Eine weitere Herausforderung ist den Transportrelationen bio-basierter Rohprodukte geschuldet, die häufig aus Agrarländern in Industrieländer führen und die der weiterverarbeiteten Produkte wieder zurück. So kommt es zu asymmetrischen Transportbedarfen, da auf dem einen Weg Bulk-Flüssigkeiten befördert werden und auf dem anderen verpackte Ware. Für beide Transportrelationen ist wenig Rückfracht gleicher Art verfügbar, hohe Transportkosten entstehen. Dieses Dilemma kann der Flexitank lösen, der sich sowohl für bio-basierte Chemikalien als auch deren Basisrohstoffe als ein optimales Transportmittel erwiesen hat.
Das Grundkonzept verschiedener logistischer Lösungen heißt dabei immer: In einem normalen 20‘-Boxcontainer wird ein spezieller flexibler Polyethylen-Tank eingesetzt, in dem bis zu 24 m³ flüssiger Stoffe transportiert werden können. Grundsätzlich kann man sich dies ähnlich vorstellen, wie bei Wein, der in einen Karton mit einer flexiblen PE-Hülle abgefüllt wird. Neben der optimalen Ausnutzung des Transportgewichts des Containers bietet dieses Konzept den Vorteil, dass der Flexitank nach dem durchgeführten Transport entnommen und umweltfreundlich recycelt wird. Der Container steht dann als normaler Boxcontainer für die Aufnahme auch völlig anderer Rückfracht zur Verfügung. Soll auf dem Rückweg wieder eine Flüssigkeit transportiert werden, wird ein neuer Flexitank in den Container eingesetzt.
Ein weiterer wichtiger Vorteil: Die Kapitalbindung ist bei diesem Transportsystem deutlich geringer als bei ISO-Tankcontainern, so dass längere Umlaufzeiten weniger gravierend ins Gewicht fallen. Zudem bietet der Flexitank im Vergleich zum Transport von Flüssigkeiten in Fässern etwa 40% bessere Containernutzung, was sich entsprechend positiv auf die spezifischen Transportkosten auswirkt.

Voraussetzung: Umdenken und Full Service

Gerade diese hohe Flexibilität macht den „Flexitank" zu einem interessanten Baustein intelligenter logistischer Lösungen. Die Voraussetzung ist ein Umdenken: Der Flexitank wird nicht als ein Behälter für die gleiche Logistik in einer anderen Verpackung, sondern als wichtiger Teil einer intelligenten logistischen Verbindung zwischen Produktions- und Produktnutzungsprozess verstanden.
So kann der Transportcontainer z.B. als Pufferlager und Vorlage für die Weiterverarbeitung genutzt werden. In diesem Fall wird der Flexitank nach dem Transport so an die Kundenanlage angeschlossen, dass die Produktion direkt aus ihm versorgt werden kann. Auf einen stationären Eingangstank kann dann verzichtet werden kann. Umgekehrt gilt dies natürlich auch für den Ausgang von Flüssigprodukten - Transport und Abfüllen sind also kostengünstig kombinierbar. Transport und Produktion in solcher Weise miteinander verknüpft, schafft gegenüber der Versorgung mit Fässern oder IBC erhebliche Handhabungsvorteile, sofern der Dienstleister einen Full Service für den gesamten Prozess zu leisten vermag. Dies erstreckt sich nicht nur auf die Verwendung hochwertiger Flexitanks, Bulkheads und Anschlussarmaturen, die richtige Containerauswahl, den Einbau sowie die Entnahme und das Recycling des Tanks nach dem Transport, auch die Unterstützung in kritischen Ausnahmesituationen und die informationstechnische Integration sind wesentliche Aspekte, die der Dienstleister erfüllen muss.

Flexibel im Trend

Gerade in Schwellen- und Entwicklungsländern gibt es einen Trend zum Schutz von kleinbäuerlichen Kooperationen, die mit oft primitiven Mitteln dezentral weiter bearbeitete Rohprodukte herstellen, wie Pflanzenöle oder Fette. Diese Produktionsweise verlangt jedoch eine effiziente Sammellogistik, die auch längere Umlaufzeiten der Flexitanks erlaubt. Auch hier zeigt er seine Stärken und kann beispielsweise für Kampagnen oder auch bei regelmäßigem Einsatz kostengünstige Lösungen bieten.
Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten. Doch der zur Zeit weltweit noch in den größten Mengen in Flexitanks beförderte Stoff ist durch die chemische Brille gesehen eine durch Fermentation gewonnene wässrige Lösung... Wein. 

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