Logistik & Supply Chain

Regelung und Kontrolle beherrschen die Pharmalogistik

Zehn Jahre Logistik für Chemie und Pharma

19.01.2016 -

CHEManager befasst sich seit zehn Jahren in einer eigenständigen Rubrik mit dem Thema Logistik. Neben der Chemielogistik hat sich auch der Begriff Pharmalogistik in diesem Zeitraum manifestiert. Beteiligte im Umfeld der Pharmalogistik äußern sich detailliert zu ihren Erfahrungen mit und Meinungen zu der Thematik.

Auf Anfrage von CHEManager haben Spezialisten im Themenfeld „Pharmalogistik“ Stellung zu den wichtigsten Veränderungen in der Pharmalogistik genommen und zeigen auf, welche weiteren Entwicklungen sie in den kommenden Jahren erwarten.

Es zeigt sich, dass die Überarbeitungen und Neuregelungen der WHO Good Distribution Practice und der EU GDP Guideline 2013 großen Einfluss auf das Geschehen in der Pharmalogistik der vergangenen Jahre genommen hat. Dies führte insgesamt zu einer Verbesserung der Qualität und Compliance vor allem in der Distribution. Nachverfolgbarkeit, Produktsicherheit und aktive Temperaturkontrolle sind hier entscheidende Stichworte.

Neben den steigenden regulatorischen Anforderungen hat auch die Globalisierung einen erheblichen Anteil an den Veränderungen in diesem Markt: Logistik wird zunehmend zum Bindeglied in globalen Produktionsverbünden und in die Emerging Markets.

Nach Ansicht einiger der befragten Insider ist die strategische Relevanz der Logistik erkannt worden. Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Verlader und ihren Logistikern sei hierbei unabdingbar. Um steigendem Kostendruck zu begegnen - auch aufgrund sinkender Margen z.B. durch den Auslauf von Patenten, kommt dem verstärkten Einsatz spezialisierter Dienstleister eine wichtige Rolle zu.

Den Umgang mit zunehmend temperaturkontrollierten Transporten in unterschiedlichen Temperaturfenstern und die Erhöhung der Sicherheit der Supply Chain sehen die an der Pharmalogistikkette Beteiligten als zwei der wichtigsten Themen jetzt und in den kommenden Jahren. Auch die Individualisierung von Therapie und Medikation und eine dadurch bedingte stärkere Segmentierung in Produkt- sowie Kundengruppen-spezifische Supply Chains sowie kleinere Chargen werden die Pharmalogistik künftig stärker prägen. Für die Dienstleister wird der Postponement-Ansatz künftig noch mehr Bedeutung erlangen.

Lesen Sie hier die Statements:

Dr. Nicola Spiggelkötter, Knowledge & Support  /  Integrität der Lieferketten sichern

Peter Norheimer, geschäftsführender Gesellschafter Frigo-Trans /  GDP-Konformität zu Billigpreisen – das geht nicht

Dr. Christof Peter, Senior Process Expert BSM Pharma, SSI Schäfer Graz / Pharmalogistiklandschaft wird sich weiter verändern

Dr. Martin Egger, Leiter Pharmaserv Logistics / Strategische Relevanz der Logistik erkannt

Andreas Gmür, Partner, Head of Logistics Practice, Camelot Management Consultants / Vom Kostenblock zum wertschaffenden Umsatzträger

Prof. Wolfgang Stölzle, Universität St. Gallen und Peter-Johannes Barth, Barth Logistik-Systeme / Einheitliche Prüfsysteme nach GMP etablieren

Johann Strobl, Manager Sales / Marketing, Loxxess Pharma / Neue Komplexität der Pharmalogistik

Jan Denecker, Marketing Director Healthcare, UPS Europe / Agile und flexible Lieferketten im Pharmasektor gefragt

Bruno Lukas, PR-Berater und Fachredakteur Logistik, Press’n’Relations /  Sicherheit der Supply Chain weiter erhöhen