Logistik & Supply Chain

Sensible Produkte sicher lagern

„Ready-to-use“-WMS steigert Materialfluss-Transparenz in Chemieunternehmen

12.10.2012 -

In der chemischen Industrie stellen die Produktion und der Umgang mit Gefahrstoffen besondere Herausforderungen an die Unternehmen. Es gilt, neben der Einhaltung hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards auch die internen Prozesse optimal zu koordinieren, um auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben.

Besonders das flexible Management der Logistikprozesse verschafft entscheidende Vorteile gegenüber den Mitbewerbern, denn so verbleiben nicht nur mehr Ressourcen für die Produktion, die Ware ist auch schneller beim Kunden. Ein Chemiekonzern mit Produktionsstandort in Österreich überblickt und steuert dank branchenspezifischem Warehouse Management seinen Materialfluss und die Einlagerung mit einem „Ready to use"-Softwarestandard, der die flexible Verwaltung beliebiger Lagerkomplexe auch für kleinere mittelständische Unternehmen ermöglicht.

Die DSM Fine Chemicals Austria mit Sitz in Linz beliefert ihre Kunden mit Pflanzenschutzmitteln sowie komplexen chemischen Produkten für verschiedenste Verwendungszwecke in der Pharmabranche. Mit knapp 1.000 Mitarbeitern produziert der Betrieb Zwischenprodukte für die Anwendung in der Pharma- und Agroindustrie. Der Standort im „Chemiepark Linz" bietet für die Produktion eine Vielzahl von Anlagen und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Nicht nur die Größe des Areals stellt besondere Anforderungen an die Logistik, sondern auch die hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards im Umgang mit Gefahrstoffen.

Dabei spielt vor allem die Einhaltung der VCI-Klassifizierung eine wichtige Rolle: Gefahrstoffe einer Lagerklasse dürfen in einem Lagerabschnitt untergebracht sein, Stoffe unterschiedlicher Lagerklassen müssen, mit wenigen Ausnahmen, separat aufbewahrt werden. Diese Besonderheiten sind im Konzept des Verbands der Chemischen Industrie ausführlich beschrieben und müssen bei DSM Österreich penibel eingehalten werden, schon allein, um die Sicherheit der Mitarbeiter garantieren zu können. Außerdem bietet DSM seinen Kunden die Aufbewahrung ihrer eigenen Stoffe im DSM-Lager als Dienstleistung an. Die Lagergeldabrechnung erfolgt in diesen Fällen nicht über SAP, sondern über gesonderte Reports des Lagerverwaltungssystems.

Gesucht: Lösung für chemische Branchenansprüche

Mit dem alten Lagerverwaltungssystem war man bei DSM Österreich nicht mehr zufrieden. „Das 15 Jahre alte System war einfach nicht mehr zeitgemäß und auch nicht mehr bedienerfreundlich", berichtet Helmut Eibl, Warehouse Manager bei DSM Österreich. Das neue System sollte alle Prozesse vom Wareneingang über die Bestandsverwaltung bis zum Warenausgang abbilden und damit die Steuerung des Materialflusses transparenter machen. Außerdem sollte das neue Warehouse Management der Lagergeldabrechnung über gesonderte Reports außerhalb von SAP gerecht werden.

Eine weitere Anforderung lag darin, die komplexe Lagerstruktur zu integrieren: Zum einen sollte das System die Zusammenlagerungsverbote der VCI-Klassifizierung berücksichtigen, zum anderen ist der Lagerkomplex von DSM Österreich auf mehrere Gebäude verteilt und besteht sowohl aus unterschiedlichen manuellen Lagern als auch einem automatischen Hochregallager. Nach der Begutachtung mehrerer Angebote und einer engeren Auswahl von drei Anbietern entschied man sich schließlich für das Warehouse Management System Logint-WMS von Klumpp Informatik. „Das System hat unseren Anforderungen voll entsprochen, und die Kompetenz, die Klumpp durch Projekte mit anderen Firmen aus unserer Branche gewonnen hatte, hat uns schließlich überzeugt", sagt Helmut Eibl.

Das System von Klumpp gewährleistet webbasiert den Abruf von aktuellen Informationen über Lagerbestände und Lagerplätze zu jeder Zeit, so dass alle Prozesse vom Wareneingang bis zum -ausgang transparent dargestellt werden. Das Warehouse Management System -System unterstützt Einlager- und Auslagerstrategien, erleichtert Kommissionierung und Inventur und verwaltet die Stammdaten. Zudem übernimmt das WMS die termingerechte und korrekte Steuerung der Warenströme sowie die flexible Steuerung der internen Warenbewegungen.
Auch der modulare Aufbau der Software konnte DSM überzeugen: Zahlreiche Add-Ons wie z.B. die VCI-Klassifizierung, die Integrierbarkeit in ERP-Systeme wie SAP oder Funktionen zur Retourenabwicklung können je nach Bedarf zum Basismodul hinzugeschaltet werden. So konnte bei DSM Österreich ein System implementiert werden, das genau den Anforderungen des Chemiekonzerns entspricht.

Rund 40 Anwender arbeiten heute mit Logint-WMS. „Natürlich war es für unsere Mitarbeiter anfangs eine Umstellung", erklärt Eibl, „aber dank der umfangreichen Schulung durch Klumpp wurde die neue Software schnell sehr gut angenommen." Logint-WMS besitzt eine JAVA-basierte mehrsprachige Oberfläche sowie ein sprach- und userabhängiges Menü- und Berechtigungskonzept, was die Software sehr bedienerfreundlich macht.

Mehr Transparenz und Effizienz
Einen sehr großen Vorteil des neuen Systems gegenüber der ausgedienten Lagerverwaltung sieht Eibl in der Einführung von Scannern zur mobilen Datenerfassung bei DSM. Ohne Zeitverzögerung werden sämtliche Geschäftsprozesse vom Wareneingang über die Kommissionierung und Verladung bis hin zur Inventur unterstützt. Das ist besonders bei chemischen Stoffen, wie sie die DSM herstellt, von Bedeutung, wenn diese mit möglichst geringem Zeitverzug produziert und anschließend direkt an den Kunden geliefert werden müssen.

Der Einsatz von Barcodes und mobilen explosionsgeschützten Datenterminals beschleunigt sämtliche Prozesse und ermöglicht eine kurzfristige Auftragsrückmeldung. Die Daten können direkt an der Palette, am Lagerplatz oder am Stapler erfasst und die Vorgänge dann beleglos durch die Übermittlung an ein mobiles Datenterminal bearbeitet werden. Auch das Routenmanagement der Staplerfahrzeuge wird durch die mobile Datenerfassung unterstützt. Insgesamt ist dank des neuen Warehouse Management Systems die Struktur des Lagers der DSM in Linz heute für alle Mitarbeiter transparenter.

Die Zusammenarbeit mit Klumpp Informatik klappte reibungslos, von der Implementierung bis zur Unterstützung durch den Support ist man sehr zufrieden. „Die Mitarbeiter von Klumpp sind sehr kompetent, gerade was die Speziallösung für unsere Branche angeht. Bei Add-Ons wie der VCI-Klassifizierung merkt man, dass sie unsere Belange kennen und verstehen. Und wenn wir den Support mal benötigen, dann sind die Mitarbeiter jederzeit erreichbar und Probleme werden schnell gelöst", resümiert Helmut Eibl.

So kann man sich bei DSM auf sein Kerngeschäft konzentrieren, nämlich die chemische Produktion sowie die Weiterentwicklung von Technologien - mit der optimalen Prozessunterstützung in der Lagerverwaltung ist man in diesem Bereich auch für die Zukunft gut aufgestellt.

 

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