Anlagenbau & Prozesstechnik

Kompetenz für feine Pulver

IPW-Servicezentrum Technik fertigt Anlagen nach Maß

14.04.2010 -

Das Servicezentrum Technik der Industriepark Wolfgang (IPW) GmbH ist ein Spezialist für Sonderanlagenbau, der über jahrzehntelange Expertise in der Entwicklung und Konstruktion von Anlagen zur Produktion feinteiliger Pulver verfügt. Solche Anlagen entstehen in enger Kooperation mit den Kunden. Zu ihnen zählen neben internationalen Konzernen wie Evonik Industries und Umicore auch mittelständische Firmen.
Die Kunden bekommen maßgeschneiderte Lösungen: „Der Kunde hat die Idee, das Verfahren, die Umsetzung auf dem Stand der Technik übernehmen wir", sagt Produktmanager Uwe Schneider. Finanzielle wie sicherheitsrelevante Faktoren werden gleichberechtigt neben technischen Ansprüchen in die Planung einbezogen. Schneider erläutert: „Wenn es um zukunftsfähige Anlagen und Verfahren geht, kommt Umweltstandards und Arbeitssicherheit im Sinne der Nachhaltigkeit besondere Aufmerksamkeit zu." Das Zentrum lege Wert auf enge Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, betont der Produktmanager: Gemeinsam werde die Anlagengröße definiert, deren Spezifikation aus den Vorgaben von Produkt und angestrebter Menge abgeleitet ist. Zur Bestimmung von erforderlichen Auslegungsparametern lassen sich die Techniker von den sachverständigen Kollegen des Evonik-Servicebereichs Verfahrenstechnik & Engineering beraten. So entstehen je nach Anforderung Labor- oder Pilotanlagen, Technika oder komplette Produktionsanlagen. Ein aus Fachleuten des Servicezentrums bestehendes interdisziplinäres Team betreut solche Projekte bis zur Inbetriebnahme im Kundenunternehmen. Im Sonderanlagenbau sind rund 230 Mitarbeiter beschäftigt. Zu ihrer Erfahrung in der Konstruktion kommt die Kompetenz im Umgang mit keramischen und metallischen Sonderwerkstoffen hinzu.

Erfolgreicher Partner in Forschung und Produktion

Auf dem Gebiet der Mikropartikel realisierten die Fachleute mehrere Reaktoren für den Einsatz in Forschung und Produktion. Die Reaktionseinheiten „basieren auf den Prinzipien der Brennertechnologie, dem Schmelzen, etwa der Zinkverdampfung, oder der Plasmaverdampfung im Hochenergiefeld bei Temperaturen von mehreren tausend Grad", erläutert Helmut Düwel, Projektingenieur Reaktorprojekte. Für eine experimentelle Anwendung setzte das Servicezentrum u.a. einen auf Laserverdampfung beruhenden Mikroreaktor um.

Begegnung von universitärer Theorie und praktischer Umsetzung

Zu den Referenzprojekten gehört ein Überschallreaktor, in dem erstmals Partikel mit nanostrukturierter Oberfläche in der Gasphasenreaktion erzeugt werden und der Prozess sich gezielt steuern lässt. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt der Grundlagenforschung kooperieren Evonik Industries und sechs Forschungseinrichtungen. Das Servicezentrum Technik war zusammen mit der Abteilung Partikeltechnologie des Servicebereichs Verfahrenstechnik & Engineering verantwortlich für Konstruktion, Fertigung und Aufbau der 2009 eingeweihten Pilotanlage.
In dem sogenannten GiP-Verfahren sollen Partikel einheitlicher Größe und Form erzeugt werden, um sie z.B. mit optischen oder elektrischen Eigenschaften auszustatten. „Heiße Gasströmung dient als Energielieferant. Im Reaktor wird ein unter hohem Druck stehendes Gemisch aus Methan und Luft auf bis zu 1500°C erhitzt. Nach der ersten von zwei hintereinander angeordneten Überschalldüsen wird eine chemische Reaktion initiiert, in der sich die gewünschten Partikeln bilden. Die Reaktion erreicht phasenweise mehr als doppelte Schallgeschwindigkeit", beschreibt Uwe Schneider den Ablauf. „Den Reaktor auf diese spezifischen Bedingungen auszulegen, war eine Herausforderung. Aber die Arbeit hat sich gelohnt, weil wir uns auch als Partner renommierter Forschungsinstitutionen etablieren konnten."

Ex-Schutz-Expertise

Sonderanlagen liefert das Servicezentrum in der Regel funktionsfähig aus. Die erforderliche EMSR- und Prozessleittechnik konzipiert und implementiert das Servicezentrum mit eigenen Experten. Auf Wunsch des Kunden begleiten die Technik-Spezialisten „ihr" Produkt über den gesamtem Lebenszyklus. Dazu zählt auch das Management überwachungsbedürftiger Anlagen und Arbeitsmittel.
Auf diesem Gebiet ergänzt der mechanisch „nicht-elektrische" Ex-Schutz das Portfolio. Der systematischen Zündgefahrenbewertung kommt gerade im Kontext feinteiliger, staubexplosionsfähiger Produkte wachsende Bedeutung zu. Nicht zuletzt in den Unternehmen, die Maschinen ohne ATEX-Konformität betreiben, die vor Ablauf der Übergangsfrist der Betriebssicherheitsverordnung im Jahr 2003 installiert wurden. Die Betriebssicherheitsverordnung verpflichtet zur sicheren Verwendung von Altgeräten und dem entsprechenden Nachweis.
An diesem Punkt setzt das Servicezentrum Technik der IPW an: Es bietet den Kunden eine betriebsbezogene Bestandsaufnahme durch einen Explosionsschutz-Fachmann an. Im Zuge der technischen Bewertung stellt er fest, ob die Altanlagen den neuen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Falls nicht, macht der Experte Vorschläge zur Nachrüstung. „Das ist meist günstiger als der komplette Neukauf einer Maschine", meint Ralf Weimer, befähigte Person Explosionsschutz. Am Ende hält der Kunde eine rechtssichere Dokumentation in Händen.
Sicherheit schreiben die Spezialisten der IPW auch bei der Mitarbeiterschulung groß. Auf einer online-basierten Plattform können Mitarbeiter den sicheren Betrieb neu entwickelter Produktionsanlagen trainieren. Das in Kooperation mit Betriebsleitern entwickelte Instrument rundet das Kompetenzpaket des Servicezentrums Technik ab.

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