Anlagenbau & Prozesstechnik

Moderne Pharma-Fabriken

Pharma Kongress informiert über neue Technologien, Regelwerke, Energieeffizienz

22.02.2010 -

Unter dem Motto „Betreiber berichten für Betreiber" werden bei der 12. Pharmatechnik-Konferenz Projekte vorgestellt, die in den letzen Jahren realisiert werden konnten. Von der Projektierung und der Risikoanalyse über den eigentlichen Bau, den Innenausbau sowie die aktuelle Prozesstechnik bis zum Behördenkontakt werden die wesentlichen Aspekte der Projekte vorgestellt und diskutiert. Die Beiträge über technische Umsetzungen von Prozessanforderungen gemäß GMP-Vorgaben sind in dieser Detaillierung in keiner Guideline zu finden. So sind aktuelle Neu- und Umbauprojekte aus den Bereichen Sterile und feste Arzneimittel wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung. Im Rahmen der Konferenz werden u.a. folgende Projekt vorgestellt:

  • Die Realisierung des Parenteralia-Neubaus von Roche. Ziel des Projektes war es, die Parenteralia-Produktion von Basel nach Kaiseraugst in einen neuen Produktionsbetrieb mit neuem Prozess- und Infrastrukturequipment zu verlagern.
  • Die Metamorphose eines Produktionsbetriebes bei Boehringer Ingelheim. Am Unternehmenssitz Ingelheim wird ein neuer Wirkstoff Dabigatranetexilat hergestellt, der unter dem Namen „Pradaxa" vermarktet wird. Um die erforderlichen Produktionskapazitäten sicher zu stellen, ist ein Teil eines alten Chemiebetriebes in ein modernes Pharmaproduktionsgebäude umgebaut worden. Die drei Prozessschritte zur Herstellung der Wirkstoffpellets wurden in diesem grunderneuerten Produktionsgebäude untergebracht.
  • Ein Neubau einer Impfstofffabrik - das sogenannte MARS-Projekt - von Novartis Behring in Marburg. MARS steht für MARburger Standortentwicklung und ist bundesweit unter den fünf größten Pharmainvestments und eine der größten Investitionen im Pharmamarkt in Hessen seit 2003. Im Rahmen des Projektes errichtet Novartis Behring in Marburg für 168 Mio. € eine neue Anlage für Tollwut- und FSME-Impfstoffe sowie ein neues Qualitätskontrollgebäude.

Sterile und aseptische Herstellungsbedingungen

Die Herstellung von sterilen und aseptischen Arzneimitteln unterliegt den strengsten regulatorischen Anforderungen. Gleich 4 Konferenzen widmen sich dem Themengebiet mit unterschiedlichen Schwerpunkten. GMP-Regularien stellen nur allgemeine Anforderungen an Ausrüstungsgegenstände. Sie müssen für die vorgesehenen Arbeitsgänge geeignet sein, sollen die Qualität der Produkte nicht beeinflussen und müssen leicht zu reinigen sein. Wie diese allgemeinen Anforderungen im Konkreten in der Sterilherstellung umzusetzen sind, welche Punkte man im Speziellen betrachten muss und welche neuen Technologien in Zukunft eingesetzt werden, ist Gegenstand der Konferenz zu aktuellen Technologien der Sterilherstellung.
Eine weitere Konferenz behandelt das Thema Fertigspritzen, welches nicht zuletzt durch die zunehmende Anzahl an biotechnologischen Arzneimitteln Bedeutung gewinnt. Fertigspritzen bestehen aus einer Vielzahl von im Einzelfall kritischen Einzelkomponenten. Deshalb müssen die verschiedensten Aspekte der Packmittel, der Prozessführung und der Kontrollen kritisch betrachtet werden. Zwei internationale Konferenzen, die die European Compliance Academy (ECA) im Rahmen des Pharma-Kongresses organisiert, stellen neue Technologien bei der aseptischen Herstellung vor. Eine Konferenz widmet sich dabei dem aktuellen Thema der „Barrier Systems". Diese Systeme können eine Alternative zu den traditionellen Reinräumen und Isolatoren bieten.

Herstellung fester Arzneimittel

Die festen Arzneiformen (Solida) stellen nach wie vor die am weitesten verbreitete Darreichungsform dar. Die Entwicklung und Produktion von festen Arzneiformen mit optimierten therapeutischen Eigenschaften ist wie die Implementierung stabiler und kosteneffizienter Prozesse von weiterhin großer Bedeutung. Daher widmet sich eine der Konferenzen diesem Thema. Intensiv beleuchtet wird der Themenbereich kontinuierliche Produktion. Neben den technischen Möglichkeiten und den regulatorischen Gegebenheiten werden an Beispielen reale Umsetzungen sowie der Einsatz von PAT vorgestellt. Darüber hinaus werden u.a. Trouble-Shooting bei Prozessproblemen, Upscaling und weitere aktuelle Themen diskutiert.

Moderne Energie-Konzepte

Planende, sowie ausführende Ingenieure und Architekten, sowie Betreiber von Produktionsstätten, Forschungszentren und ähnlichen Einrichtungen werden sowohl im Gebäudebestand als auch bei Neubauten intensiv und verantwortlich mit neuen, zukunftsweisenden und wirtschaftlichen Fragestellungen konfrontiert. Ein nachhaltiger Umgang mit der Natur, umweltfreundliche, ressourcen- und klimaschonende Energieerzeugung, sowie deren Verteilung und Nutzung sind gefragt. Neben neuen effizienten Technologien wird nach wie vor ein sparsamer und verantwortungsvoller Umgang für Energien und Trinkwasser notwendig sein, ohne dass die betrieblichen Erfordernisse maßgeblich eingeschränkt werden. Die Einbindung und Leistungsfähigkeit neuer regenerativer Energiesysteme wie Geothermie, Klimafassaden oder Pelletheizungen ergänzen die zukünftige Gestaltung und Entwicklung von „strategischen Energiemasterplänen". Im Rahmen einer Konferenz des Pharma-Kongresses werden Fallbeispiele an Industriestandorten der Pharmaindustrie vorgestellt, die im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtungsweise (Life-Cycle-Engineering) geplant und realisiert wurden.
Der Pharma Kongress Produktion & Technik 2010 bietet darüber hinaus noch ein Pharma Technologie Forum an. In diesem Vortragsprogramm stellen Aussteller neue Entwicklungen vor.

Pharma Kongress Produktion & Technik 2010: 9.3. - 10.3.2010, Düsseldorf

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