Anlagenbau & Prozesstechnik

50-jährige Erfolgsgeschichte

30.06.2013 -

50-jährige Erfolgsgeschichte – Die OMV Raffinerie Schwechat feiert. Die Raffinerie Schwechat hat in den vergangenen 50 Jahren eine beachtliche Entwicklung durchlaufen und gehört nun zu den großen Binnenraffinerien in Europa.

Ihre Rohölverarbeitungskapazität liegt bei 9,6 Mio. t/a. Rund 750 Mitarbeiter erzeugen durch Destillation und Veredelung von Rohölen hochwertige Mineralölprodukte und petrochemische Grundstoffe von jährlich mehr als 8 Mio. t. Hohe Produktqualität, kontinuierliche Weiterentwicklung bei Produktion und Verarbeitung sowie hohe Sicherheits- und Umweltstandards brachten die Raffinerie Schwechat auf diesen Weg.

Am 24. April 2008 feierten Vertreter aus Politik und Wirtschaft gemeinsam mit der OMV das 50-jährige Jubiläum der einzigen Raffinerie Österreichs. OMV Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer weiß um die Bedeutung seines Unternehmens: „Die Raffinerie Schwechat gehört zu den zehn größten und modernsten Binnenraffinerien Europas. Wir decken mit dieser Anlage einen wesentlichen Teil des österreichischen Mineralölproduktenbedarfs ab und stärken die Versorgungssicherheit des Landes." „Als ‚Herz der OMV‘ hat die Raffinerie Schwechat in vielfacher Hinsicht eine zentrale Bedeutung für Österreich. Neben der Sicherstellung der Energieversorgung des Landes ist sie ein bedeutender Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor in der Region", erklärt OMV Generaldirektor Stellvertreter Gerhard Roiss.

 


Große Fläche, große Kapazität, große Leistung

Das Raffineriegelände inklusive dem dazugehörenden Tanklager Lobau ist mit einer Gesamtfläche von 2,4 km2 größer als das Fürstentum Monaco. Würde man die jährlich vom Hafen Triest über Pipelines nach Schwechat verpumpten 8,2 Mio. t Rohöl aus rund 15 Ländern in Tankfahrzeuge füllen und diese aneinanderreihen, ergäbe das eine Strecke von 5.800 km - das entspricht der Entfernung von Wien nach Karatschi, Pakistan.

Die Lagerkapazität der Raffinerie und des Tanklagers Lobau entspricht einer Tankwagenkolonne von Wien bis London. Mehr als zwei Drittel der Produktion entfallen auf den Bereich Mobilität - mit hochwertigen Benzin- und Dieselkraftstoffen sowie dem Flugturbinentreibstoff Jet A1.

Des Weiteren werden petrochemische Produkte u. a. für den benachbarten Kunststoffkonzern Borealis sowie Heizöle und Bitumen hergestellt. 2007 betrug der Produktenausstoß insgesamt 8,16 Mio. t.

Insgesamt importiert die Raffinerie Schwechat Rohöl aus 15 Ländern, dieses diversifizierte Portfolio ist ein wichtiges Element der Versorgungssicherheit.

Die Hälfte des in Schwechat verarbeiteten Rohöls (2007: 8,57 Mio. t) stammt aus Kasachstan (21 %), Libyen (15 %) und Österreich (13 %). Weitere wichtige Lieferländer sind Syrien, Saudi- Arabien und der Iran.

Das importierte Rohöl wird von Triest über die Transalpine Pipeline (TAL) und die Adria-Wien-Pipeline (AWP) umweltfreundlich nach Schwechat verpumpt.

Die Lagerkapazität der Raffinerie inklusive der dazugehörigen Tanklager Schwechat, Lobau und St. Valentin beläuft sich auf 3,4 Mio. m3.

 


Ein halbes Jahrhundert Pionierarbeit

Seit der Grundsteinlegung für den Bau der neuen Großraffinerie im Jahr 1958 hat sich der Betrieb in Schwechat erheblich weiterentwickelt. Bis in die 70er Jahre wurde die Kapazität der Raffinerie kontinuierlich ausgebaut.

Auf die Forderung der Automobilindustrie nach einer Erhöhung der Oktanzahl reagierte die OMV in den 60er Jahren mit der Qualitätssteigerung ihrer Kraftstoffe. Rund 1 Mrd. € investierte die OMV bis Mitte der 80er Jahre in die laufende Verbesserung der Qualität ihrer Mineralölprodukte und sie hat bis heute bei Produktinnovationen eine Vorreiterrolle inne.

 


Hohe Investitionen in Anlagenentwicklung und Umweltschutz

Die Raffinerie Schwechat investierte außerdem kontinuierlich in die Modernisierung der Anlagen sowie in einen nachhaltigen Umweltschutz - rund 2,5 Mrd. € in den vergangenen 25 Jahren.

Die Hälfte davon (rund 1,2 Mrd. €) wurde seit 1983 für produkt- und anlagenbezogene Umweltschutzmaßnahmen aufgewendet, z. B. für die Produktion von bleifreien Ottokraftstoffen, schwefelfreiem Diesel und zur Emissionssenkung.

Als einer der ersten Betriebe Europas wurde die Raffinerie Schwechat im Jahr 2004 mit dem internationalen Umweltmanagementzertifikat ISO 14001:2004 ausgezeichnet.

Im Oktober 2007 wurde die neue Rauchgas- Entschwefelungs- und Entstickungsanlage (SNOx) in Betrieb genommen. Damit werden die Grenzwerte für Schwefeldioxid und Stickoxide um die Hälfte unterschritten.

2006 wurde gemeinsam mit Borealis mit rund 400 Mio. € die bis dato größte Einzelinvestition in den Ausbau des Wachstumsmarktes „Petrochemie" getätigt. Der OMV/ Borealis Standort Schwechat zählt seither zu den größten Kunststoffproduktions-Standorten Europas.

 


Erfolgreiche Sicherheitspolitik

Neben Qualität und Umwelt ist der Faktor Sicherheit Teil des integrierten Managementprozesses der Raffinerie. Durch eine konsequent umgesetzte Sicherheitspolitik mit zahlreichen Trainingsprogrammen und Prozess- Simulationen konnte die Zahl der Arbeitsunfälle in den letzten Jahren signifikant reduziert werden.

Wurden 1990 noch 47 Arbeitsunfälle verzeichnet, ist diese Zahl seit 2001 auf unter fünf Arbeitsunfälle pro Jahr gesunken und 2007 wurde kein Arbeitsunfall verzeichnet.

 


Geschichte der Raffinerie Schwechat:

1936: Die Nova Öl- & Brennstoffgesellschaft erwirbt Grundstücke einer ehemaligen Ziegelfabrik in Schwechat. Geplant ist die Errichtung einer Raffinerie zur Verarbeitung von rumänischem Kunstöl.

Nach zwei Jahren Bauzeit erfolgt im Februar 1938 die Inbetriebnahme der neuen Raffinerie.

1945: Die Raffinerie Schwechat wird in die Sowjetische Mineralölverwaltung (SMV) eingegliedert.

1956: Nach dem Abschluss des Staatsvertrages (1955) kommt es zu Änderungen der Besitzverhältnisse. Die Raffinerie Schwechat geht in die neu gegründete Österreichische Mineralölverwaltung (ÖMV) über.

1958: Grundsteinlegung zum Neubau der Raffinerie Schwechat, die drei Jahre später in Betrieb genommen wird.

1984: In Österreich wird erstmalig bleifreies Benzin verkauft. In der Raffinerie Schwechat eröffnet die erste Rauchgasentschwefelungsanlage ihren Betrieb.

1991: Die Jet A1 Pipeline zur direkten Versorgung des Flughafen Wiens mit hochwertigem Flugturbinentreibstoff wird in Betrieb genommen. Weiter werden Bottom Loading Stationen in den Tanklagern in Lobau und St. Valentin gebaut.

2005: Die Ethylen-Crackanlage, welche die größte Einzelinvestition der Raffinerie seit 1978/79 darstellt, wird ausgebaut.

2006: Erfolgreiche Kooperation mit Borealis, Lieferung der vereinbarten Monomer-Mengen Ethylen und Propylen.

2007: Zahlreiche Projekte wie die Einführung einer Thermal Gas Oil Unit und die Inbetriebnahme einer Rauchgas- Entschwefelungs- und Entstickungsanlage (SNOx) sind ausgelöst.

2008: Am 24. April 2008 feiern Vertreter aus Politik und Wirtschaft gemeinsam mit der OMV das 50-jährige Jubiläum der einzigen Raffinerie Österreichs.

 

 

Kontakt:

 

Bettina Gneisz
Tel.: + 43 1 40 440 21660
bettina.gneisz@omv.com

Thomas Huemer
Tel.: + 43 1 40 440 21660
thomas.huemer@omv.com

 

Wasserstoff für die Prozessindustrie

News & Hintergrundberichte

CITplus Insight

Aktuelle Themen aus der Prozess- und Verfahrensindustrie

Registrieren Sie sich hier

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

> CHEMonitor - Alle Ausgaben

Social Media

LinkedIn | X (Twitter) | Xing

Wasserstoff für die Prozessindustrie

News & Hintergrundberichte

CITplus Insight

Aktuelle Themen aus der Prozess- und Verfahrensindustrie

Registrieren Sie sich hier

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

> CHEMonitor - Alle Ausgaben

Social Media

LinkedIn | X (Twitter) | Xing