Anlagenbau & Prozesstechnik

BASF: Ex-geschützte Scheuersaugmaschinen sorgen für saubere Böden

10.12.2012 -

BASF: Ex-geschützte Scheuersaugmaschinen sorgen für saubere Böden

Das Werk Münster-Hiltrup von BASF Coatings ist mit einer Fläche von knapp 400.000 m2 und etwa 2.300 Mitarbeitern der weltweit größte Produktionsstandort für Lacke. Das Werk ist nicht nur ein Zentrum für die Produktion von Fahrzeug-, Industrie- und Autoreparaturlacken, der Sitz von Vertrieb, Marketing, sondern und vor allem Neuentwicklungen finden von hier ihren Weg in die ganze Welt. Die Anforderungen an die Produkt- und Prozesstechnik sind entsprechend hoch. Aber auch Ordnung und Sauberkeit spielen in diesem Umfeld eine große Rolle. So kommen im Bereich der Abfüllung und Verpackung handgeführte Scheuersaugmaschinen mit Ex-Schutz zum Einsatz.

„Wir hantieren mit Lösemitteln und teilweise offenen Gebinden“, erzählt Harald Wortberg, Betriebsleiter Gx5 der BASF Coatings in Münster-Hiltrup. „Es handelt sich um Ex-Bereiche der Zonen 1 und 2, so dass wir in unserem Betriebsalltag grundsätzlich entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen.“ Das gilt auch für die Bodenreinigung. Hier kommt seit einigen Jahren eine handgeführte Scheuersaugmaschine mit Ex-Schutz von IP Gansow aus Hamm zum Einsatz. Seit ca. 15 Jahren liefert Gansow u.a. explosionsgeschützte Scheuersaugmaschinen für das Werk. Das aktuelle Modell 70 Bex 53, Arbeitsbreite 53 cm, sorgt mit ihrer leitfähigen, geschraubten Mischbeborstung für saubere Böden, die frei von Lackresten und Leim sein müssen. Darüber hinaus dürfen keine Holz-, Folien- und Papierreste herumliegen.

Die Lackfabrik Gx5 der BASF Coatings handhabt ca. 1.800 verschiedene Rezepturen und ca. 6.000 Chargen – in der Größenordnung zwischen 25 kg und 30 t. „Jeder Facharbeiter ist bei uns grundsätzlich für die Sauberkeit seiner Produktionsmittel sowie seines Arbeitsplatzes zuständig“, so Wortberg. „Wir sind der Ansicht, dass die Wartung, Reinigung und Pflege des eigenen Equipments ein Bestandteil der normalen Arbeit sind und letztlich zu mehr Qualität und Produktivität führen. Reinigung gehört zum eigentlichen Produktionsprozess und ist Grundlage für jede Effizienzsteigerung. Betriebsreinigung in Form von Outsourcing an Fremdfirmen kommt heute für uns nicht mehr in Frage.“ Lediglich Spezialarbeiten wie beispielsweise die Innenreinigung von Lagertanks oder die Unterhaltsreinigung der Sozialtrakte und der Büros werden an Drittfirmen vergeben.

Vorreiterrolle für die Prozessindustrie

Mit der Einführung von TPM (Total Productive Maintenance) ist die Verantwortung des einzelnen Mitarbeiters für sein Arbeitsumfeld deutlich gestiegen. „Unser Ziel ist es, durch ein effektives Instandhaltungs- Management die Fertigungskapazitäten zu verbessern, um unsere Wettbewerbsposition zu stärken“, erklärt Wortberg weiter. „Der Mitarbeiter muss nachhaltig für die Belange der Fertigung und der Instandhaltung sensibilisiert und qualifiziert werden; das schließt die Themen Ordnung und Sauberkeit mit ein. Damit erzielen wir die Grundlage für ein hohes Maschinen- und Prozessverständnis und erreichen im nächsten Schritt mehr Effizienz und eine steigende Produktivität.“ Nach Ansicht von Wortberg ist TPM „ein Produktivitätssteigerungsprogramm, d. h. ein ganzheitliches Instrument zur Wahrung der Produktivität“. Das Ziel sei eine kontinuierliche Verbesserung. Und ehe eine Auseinandersetzung mit dem Arbeitsprozess erfolge, „muss sich jeder Mitarbeiter erst einmal mit seinem Arbeitsplatz beschäftigen“. Im Rahmen der selbstständigen Instandhaltung übernimmt jeder Mitarbeiter einen Teil der Pflege und Wartung. Die klassische Instandhaltungsabteilung versteht sich als Partner der Produktion, übernimmt die Schulung dieser Grundinstandhaltung und konzentriert sich auf den technisch anspruchvollen Spezialbereich.

Gemeinsam mit der Instandhaltung haben die sog. Maschinenteams spezielle Reinigungs- und Wartungspläne erarbeitet, die entweder täglich, wöchentlich oder monatlich erfolgen und per Checkliste kontrolliert werden. Die eingesetzte Reinigungsmaschine unterliegt wechselnden Verantwortlichkeiten und muss jederzeit einsatzbereit vor Ort zur Verfügung stehen, sowie selbst – trotz der schwierigen Umgebungsbedingungen – einfach in der Bedienung, in der Pflege und der Wartung sein. „Für unseren Produktionsmitarbeiter ist die Maschine eines der Werkzeuge, das er beherrschen muss“, so der Betriebsleiter.

Reinigung in der Abfüllung und Verpackung

„Jeden Freitag müssen die Fußböden in den verschiedenen Bereichen nach einem rotierenden Reinigungsplan in ca. zwei Stunden gesäubert werden“, so der Gx5-Segmentleiter, Markus Jeremias. „Akute Verschmutzungen werden natürlich sofort beseitigt.“ Sichtkontrollen der Fahrwege und Stellplatzmarkierungen ergänzen den Reinigungsplan. In der Regel erfolgt die Reinigung mit Wasser, lediglich bei starken Verschmutzungen wird ein einfacher Industriereiniger zugesetzt. Zur Anwendung kommen in diesem Fall Reinigungsmittel, die keine zündfähigen Dampf-Luftgemische erzeugen. Insgesamt sind rund 30 Mitarbeiter auf die Scheuersaugmaschine geschult. „Die Betriebsanweisung haben wir aus einer Kombination aus Bildern und Text visualisiert und an die Wand gepinnt“, berichtet der Segmentleiter. „Mit der Handhabung der Scheuersaugmaschine haben unsere Mitarbeiter keinerlei Probleme!“

Durch das große Versandtor kommt je nach Wetterlage auch von außen Schmutz und Nässe in den Innenbereich. „Ein sauberer und trockener Boden minimiert die Unfallgefahr, so dass weder Mensch noch Technik, wie beispielsweise die beladenen Flurförderzeuge, ins Rutschen kommen“, verdeutlicht Jeremias. In bestimmten Bereichen von BASF Coatings schweben darüber hinaus Luftfilmfahrzeuge mit Luftkissen über den Boden. Um den Verschleiß der Luftkissenlippen zu minimieren, muss der Boden von Schmutzresten befreit sein. Beim Bodenbelag handelt es sich um unbeschichteten und beschichteten Terrazzoboden. Damit die Fugen nicht ausgesaugt werden, ist im Bereich der Luftkissenfahrzeuge der Fußboden versiegelt. „Die Bodenbelastung ist bei uns grundsätzlich sehr hoch“, macht Jeremias klar.

Die von der TÜV Rheinland Group nach Atex 94/9/EG zertifizierte Scheuersaugmaschine mit ex-geschützter Batterie (GBEX 5 EPzS 160), übrigens die einzige in Serie gefertigte Ex-Maschine mit Baumusterprüfbescheinigung, ist ständig betriebsbereit. Bis jetzt hat sie keinerlei Ausfallzeiten zu verzeichnen. Sie wird außerdem regelmäßig an die Dreherei und Schlosserei verliehen. Das Gebäude hat eine Gesamtbodenfläche von ca. 20.000 m2, davon beträgt die Produktionsfläche um die 15.000 m2. Zu den Produktions- kommen noch Abstell- und Lagerflächen, die ebenfalls nach einem feststehenden Plan gereinigt werden. „Die Maschine hält unserem klar definierten Industriestandard jederzeit Stand“, bemerkt dazu der Segmentleiter.

Sauberkeit als eine Grundlage

„Ordnung und Sauberkeit sind zwei Puzzlesteine im Gesamtbild unseres Produktionsprozesses. Eine manuelle Reinigung kam für uns aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage, sondern nur die Maschinenreinigung. Dafür brauche ich die richtigen Werkzeuge, die einerseits für wirtschaftliche Sauberkeit sorgen und andererseits selbst einfach zu pflegen sind. Die Scheuersaugmaschine mit Ex- Schutz wird diesen Anforderungen im Betriebsalltag immer wieder gerecht“, bestätigt Jeremias.

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