Anlagenbau & Prozesstechnik

Im Netzwerk stimmt die Chemie

24.01.2013 -

Im Netzwerk stimmt die Chemie - Europaweite IT-Infrastruktur in drei Monaten implementiert

Der Verkauf eines Unternehmens bietet die Gelegenheit zu einer umfassenden Modernisierung der IT-Strukturen. So benötigte der PE-Schaumstoffhersteller Trocellen eine neue IT-Lösung, nachdem das Unternehmen Ende 2005 in den Besitz der beiden japanischen Firmen Furukawa Electric und Otsuka Chemical übergegangen war.

Heute greifen die Mitarbeiter über ein Netzwerk auf sämtliche geschäftskritischen Anwendungen zu. Schnell musste es gehen, als Trocellen in Troisdorf die Umstrukturierung seiner ITLandschaft in Angriff nahm.

Die SAP- und Infrastrukturleistungen des bisherigen Mutterkonzerns Profine liefen zum Jahreswechsel 2006/2007 aus. Bis dahin sollte die Umstellung vollzogen sein, um den Jahresabschluss mit allen wichtigen Geschäftsdaten ordnungsgemäß durchführen zu können. Unterstützung bekam Trocellen durch die Kölner Pironet und das Beratungshaus Gambit.

 


Schnelle SAP-Migration

Neben dem engen Zeitrahmen lag die größte Herausforderung bei diesem Projekt im Umzug des SAP-Systems. „Wir mussten die bestehende Applikation ablösen und auf eine neue UNIX-Umgebung im Data Center von Pironet migrieren", erklärt Holger Wüsthoff, Projektleiter und Berater von Gambit Consulting.

Dabei nutzten die Experten ein spezielles, von SAP offiziell freigegebenes Verfahren, mit dem sie einen Teil der vorhandenen SAP-Software quasi aus der Struktur herausschneiden.

Durch diese Methode ist es auch möglich, die Software im Datenumfang zu verringern (Downsizing) und an die Bedürfnisse der neuen Unternehmensstruktur anzupassen.

„Es ist ein sehr erfolgreiches Verfahren, das angesichts der zunehmenden Zahl von Akquisitionen und Fusionen, gerade auch im Mittelstand, immer häufiger zum Einsatz kommt", weiß Wüsthoff. Ohne diese „SAP-Turbo- Migration" innerhalb von nur fünf Wochen wäre es nicht möglich gewesen, das Gesamtprojekt in drei Monaten umzusetzen.

 


Flexible und transparente Standard-Lösung

Zudem erwies es sich als richtig, auf Standards und Best Practices der Pironet zu setzen. So greifen die Trocellen- Mitarbeiter nun auf die im Rechenzentrum des ITDienstleisters vorgehaltenen Applikationen zu.

Ihre als Thin Clients ausgelegten Endgeräte enthalten bereits eine SAP-Benutzerschnittstelle, die weitere Anpassungen an die SAP-Software überflüssig macht und somit Kosten spart.

Da Trocellen sämtliche IT-Ressourcen als „Software as a Service" (SaaS) nutzt, erhält das Unternehmen darüber hinaus Kostentransparenz. Es bezahlt nur die Ressourcen, die es auch tatsächlich in Anspruch genommen hat. Außerdem sorgt ein spezielles Software- Werkzeug für ein vereinfachtes User-Management, wie Oliver Cordt, Leiter Corporate Finance & IT bei Trocellen, ausführt:

„Mit diesem Tool lassen sich User leicht hinzufügen, den notwendigen Applikationen zuordnen oder wieder abmelden. Dadurch gewinnen wir deutlich an Flexibilität." Bei einem Unternehmen wie Trocellen, das an mehreren kleineren Standorten vertreten ist, treten die Vorzüge des SaaSModells und einer dynamischen, flexiblen Standard-Lösung besonders deutlich zu Tage: Das Unternehmen muss die Software nicht mehr teuer einkaufen und an jedem Standort eigens vorhalten, sondern ruft sie als Service an zentraler Stelle ab.

So zählen zu den Systemen, die im Rechenzentrum von Pironet betrieben und über einen Citrix-Server von Trocellen angesteuert werden, neben SAP die gängigen Microsoft-Anwendungen wie Office, Exchange, Visio, Projects und Sharepoint. Die Anbindung mobiler Mitarbeiter im Außendienst via Blackberry ist ebenfalls in die Gesamtlösung integriert.

 


Schnelles und sicheres Unternehmensnetz

Um schließlich auf seine ausgelagerten Applikationen optimal und in Echtzeit zugreifen zu können, braucht ein Unternehmen schnelle, breitbandige und sehr sichere Datenleitungen.

Dies bietet ein Netz auf Basis der MPLS-Technologie (Multiprotocol Label Switching). In ein solches Weitverkehrsnetz (Wide Area Network, WAN) band Pironet die acht europäischen Niederlassungen des PE-Schaumstoffproduzenten in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Rumänien ein.

Trocellen ließ darüber hinaus alle Standorte mit neuen Local Area Networks (LAN) ausstatten. Zu den Vorzügen des MPLS-Netzes gehört es, dass sich problemlos neue Standorte anschließen lassen.

Trocellen wird davon schon in Kürze Gebrauch machen, denn „es steht die Expansion nach Polen, Ungarn und Russland an", wie Cordt bemerkt. „Die neuen Niederlassungen werden Netz und Anwendungen sofort nutzen und bei Bedarf kurzfristig zusätzliche Kapazitäten ordern können. Diese außerordentliche Skalierbarkeit und Flexibilität kommt unserer Strategie sehr entgegen."

 


Kurzprofil Trocellen

Seit 1972 war Trocellen zunächst eine Marke der Dynamit Nobel beziehungsweise später der HT Troplast in Troisdorf.

Ende 2000 wurde die Trocellen-Gruppe in ein eigenständiges Unternehmen umgewandelt. Trocellen gehört zu den führenden Anbietern von vernetzten PE-Schaumstoffen in den Bereichen Baustoffe, Sportartikel, Schuhe und der Automobilindustrie.

2005 erwarben die japanischen Firmen Furukawa Electric und Otsuka Chemical Trocellen.

Heute ist Trocellen weltweit mit insgesamt 650 Mitarbeitern in 10 Ländern (Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Rumänien, Ungarn, Polen, Russland, Malaysia) und an 13 Standorten vertreten.

2006 erwirtschaftete die Trocellen GmbH einen Jahresumsatz von rund 100 Mio. €.

 

 

Kontakt:
Pironet NDH, Köln
Tel.: 02203/9353-00
Fax: 02203/9353-099