Anlagenbau & Prozesstechnik

Nutzen der Prolist-Merkmalleisten in der Praxis

30.05.2013 -

Nutzen der Prolist-Merkmalleisten in der Praxis – Membership Day bei Prolist International in Mannheim / Vereinsgründung in Ludwigshafen Unter großer Beteiligung von Entscheidern und Anwendern des Engineerings, der Hersteller und Systemanbieter fand bei Pepperl + Fuchs in Mannheim am 9. und 10. Juni 2008 der erste Membership Day des neu entstandenen Vereins Prolist International statt.

Der Verein, der aus der Projektgruppe Merkmalleisten von Namur enstand, wurde offiziell am 19. Juni in Ludwigshafen gegründet. Hauptziel von Prolist ist, die Vorgänge in den Prozessen des Engineerings, der Fertigung, der Beschaffung und der Betriebsbetreuung von PLT-Ausrüstung (Automatisierungs- und Elektroausrüstung) zu optimieren.

Einer der Wege dahin ist eine standardisierte, einmal erstellte und EDV-verwaltete Gerätebeschreibung (Merkmale bzw. Merkmalleisten) zu nutzen und diese über alle Vorgänge vollkommen automatisch und DV-gestützt ablaufen zu lassen.

Dadurch wird die bisher zeitaufwändige und fehleranfällige manuelle Erstellung der Dokumentation weitgehend vermieden.

Die Vorträge der Anwender von BASF, Endress + Hauser, Pepperl + Fuchs und Rösberg auf dem Membership Day zeigten den Stand der Umsetzung und der bei BASF und Evonik bereits laufende Anlagenbauprojekte mit Hilfe der Merkmalleisten-Technik umzusetzen.

Das besondere Interesse der 70 Teilnehmer fand die Live-Demo der auf Basis einer Futura Solutions-Anwendung entwickelten Prolist-Workflow-Engine, in welcher die aus dem CAESystem Prodok ausgeleiteten Merkmalleisten im XML-Format elektronisch an verschiedene Hersteller (hier Endress + Hauser, Pepperl + Fuchs und Phoenix Contact) versandt wurden.

Nach der Bearbeitung durch die Hersteller wurden diese mit Gerätedaten ausgefüllten XML-Files an das CAESystem des Anwenders (hier Prodok von Rösberg) übertragen, wo ein elektronischer Vergleich der Gerätedaten durchgeführt werden konnte.

Über GUID (Global Unique Identifier) wird das Tracking und Tracing des Workflows über die Bearbeitungsschritte sichergestellt. Flankiert wurde die Veranstaltung von einer Ausstellung. Die Prolist-Mitglieder Endress + Hauser, Pepperl + Fuchs und Phoenix Contact zeigten ihre E-Business-Lösungen, die Systemanbieter Futura Solutions, Innotec, Intergraph, Rösberg und T-Systems ihre Anwendungen.

Auch eCl@ss nahm an der gut besuchten Veranstaltung teil und stellte das vom BMWi geförderte Harmonisierungsprojekt von eCl@ss, ETIM, proficl@ ss und Prolist vor, welches insbesondere die Situation kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) hinsichtlich elektronischer Auswahl- und Bestellprozesse verbessern soll.

 


Schluss mit Papier

Seit Jahrzehnten werden zur Spezifikation von PLT-Feldgeräten, wie Druckmessumformer, Durchflussmesser, Stellventile etc., so genannte Technische Blätter eingesetzt. Der Austausch mit dem Lieferanten geschieht auf Papier, obwohl die Dokumente elektronisch erzeugt und bearbeitet werden.

Deshalb können weder Lieferant noch Planer die Daten direkt weiterverarbeiten, geschweige denn in Folgesystemen, wie Selektoren und Konfiguratoren verwenden.

Auf beiden Seiten werden Daten interpretiert und abgetippt und das mehrfach pro Beschaffungsvorgang. Damit ist jetzt Schluss. Werner Still von der BASF zeigte, wie Prolist sowohl Kunden als auch Lieferanten beim voll elektronischen Austausch von Spezifikationsdaten hilft.

Einerseits durch die eindeutige Definition aller Merkmale des Einbauortes und des Gerätes, andererseits durch einen Standard für den Datenaustausch. Mit der Namur Empfehlung 100 (NE 100) steht erstmals eine normierte Methode für den elektronischen Workflow zur Spezifikation komplexer, konfigurierbarer Komponenten zur Verfügung.

BASF hat die NE 100 jetzt mit dem CAESystem Prodok für 660 Anwender ausgerollt. Geschäftsstelle Prolist International c/o Bayer Technology Services GmbH. Leverkusen

 

 

Prolist International gegründet

 

Am 19. Juni 2008 wurde bei der BASF in Ludwigshafen Prolist International aus der Taufe gehoben.

Nach fünf Jahren der gemeinsamen Arbeit der Prozessindustrie und der Elektrotechnik bei der Definition und Erfassung von Merkmalen und Merkmalleisten, gestartet als Projektgruppe der Namur und des ZVEI, wollte man sich jetzt neu aufstellen.

Nach wie vor bleibt das Ziel der weiteren Vervollständigung des Standards, das Einbringen desselben in die internationale Normung und die Unterstützung der Mitglieder bei der Implementierung des Standards.

Neu ist die stärkere Ausrichtung auf Mitglieder außerhalb des deutschsprachigen Raumes und die intensivere Zusammenarbeit mit dem eCl@ ss e.V. Basis dieser Zusammenarbeit ist ein Kooperationsvertrag, der ebenfalls am 19. Juni diskutiert und inzwischen verabschiedet wurde.

Einen ersten konkreten Niederschlag dieser Zusammenarbeit findet sich in dem vom BMWi geförderten Harmonisierungsprojekt „eCl@ss für den Mittelstand - Phase 2".

In diesem Projekt werden die Branchenstandards ETIM, proficl@ss und Prolist mit dem eCl@ ss-Standard zusammengeführt. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen die Belange von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).

In den Vorstand des Vereins wurden gewählt: Dr. Gunther Kegel, Pepperl + Fuchs; Dr. Norbert Kuschnerus, Bayer Technology Services; Günter Mauß, Intergraph (Deutschland); Dipl.-Ing. (BA) Ralph Rösberg, Rösberg Engineering; Prof. Dr. Hans Schuler, BASF; Dipl.-Ing. Michael Ziesemer, Endress + Hauser Consult; Vertreter des eCl@ss e.V. als geborenes Mitglied ist Peter Rost, Vorstandsmitglied des eCl@ss e.V. Sitz des Vereins ist Leverkusen. Mit der Geschäftsführung beauftragt wurden Prof. Dr. Wolfgang Ahrens und Dipl.-Ing. Gisbert Göcke.

Die Geschäftsstelle befindet sich nach wie vor bei der Bayer Technology Services in Leverkusen; Geschäftsstellenleiter ist Dr. Peter Zgorzelski.

 


Dr. Peter Zgorzelski
Tel.: 0214 / 30-5 78 52
Fax: 0214 / 30-7 27 74
office@prolist.org

 

 

 

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