Anlagenbau & Prozesstechnik

Umweltfreundlichere Produktionsstandorte

DuPont setzt bei Emissionskontrolle, Abfallmanagement und Energieverbrauch auf nachhaltiges Betriebskonzept

16.04.2014 -

Unternehmen weltweit arbeiten sowohl aus Kostengründen als auch aufgrund der Gesetzgebung mit Nachdruck an der Reduzierung ihres Energie- und Wasserverbrauchs sowie ihrer Emissionen. DuPont setzt in den Bereichen Emissionskontrolle, Abfallmanagement und Energieverbrauch auf ein nachhaltiges Betriebskonzept. Nachhaltigkeit ist für das Unternehmen der Schlüssel zu langfristiger Produktivität.

„Wir sehen nachhaltiges Wachstum als Herausforderung Ressourcen intelligent zu nutzen, die effektivsten Nachhaltigkeitsprojekte zu identifizieren und die besten Entscheidungen für unser Unternehmen wie auch für die Umwelt zu treffen", sagt Paul Meyers, Werksleiter des DuPont-Werks in Dordrecht in den Niederlanden (Luftaufnahme).

Nachhaltigkeit bei DuPont Dordrecht

Das Werk in Dordrecht gehört zu den zehn größten der 112 Produktionsstätten, die DuPont weltweit betreibt. Auf 55 ha produzieren 880 Mitarbeiter und 150 feste Vertragspartner Polymere und Fluorprodukte. Der Standort ist schon seit über zehn Jahren nach ISO 14001 zertifiziert.

Um die Vorgaben des Europäischen Emissionshandelssystems - eine Reduzierung von Emissionen um 21 % bis 2020 - einzuhalten, hat Dordrecht seine Emissionen um 2 % pro Jahr reduzieren müssen.

Das nachhaltige Betriebskonzept

Bei der Entwicklung einer Strategie, um sowohl europäische als auch nationale Ziele zu erreichen und sogar zu übertreffen, agieren die jeweiligen DuPont Werke nicht alleine. Jede Produktionsstätte ist Teil eines größeren Teams, das aus je einem Energiebeauftragten für jeden der 112 Standorte besteht. Für Dordrecht übernimmt diese Aufgabe Erik van Kempen. Die Energiebeauftragten halten monatliche Telefonkonferenzen, um Ideen zu besprechen und die globale Energieeffizienz von DuPont zu verfolgen. Sie liefern dem Unternehmen regelmäßige Prognosen zu Kosten- und Energieeinsparungen sowie Fortschrittsberichte. Das von DuPont selbst gesetzte Ziel ist es, die Energiekosten jedes Jahr um drei % zu senken, ohne dadurch den Produktionsanstieg zu hemmen.

Erik van Kempen erreicht diese 3 % mithilfe der Basisstruktur, die DuPont an jedem Standort aufstellt und die durch das Umweltnetzwerk des Standorts ergänzt wird. Diese Struktur hat am Standort Dordrecht zu spürbaren Veränderungen geführt. In den letzten fünf Jahren hat das Unternehmen mehr als 15,09 Mio. € in Umweltprojekte investiert.

Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen

Eines der wichtigsten Energieeinsparungsprojekte ist die Zusammenarbeit mit HVC, einer städtischen Müllverbrennungsanlage, die sich direkt neben dem DuPont-Werk in Dordrecht befindet. Dort wird Dampf erzeugt, den die Verbrennungsanlage in Elektrizität umwandelt. Die Vereinbarung zwischen HVC und DuPont sieht vor, dass HVC dem Dordrecht-Werk an den Wochenenden Dampf verkauft. Diese Einigung hat für beide Seiten klare Vorteile. Für DuPont besteht der doppelte Vorteil darin, dass sowohl Kosten als auch fossile Brennstoffe eingespart werden (die beiden eigenen Co-Generatoren müssen nicht mit Erdgas betrieben werden).

Durch dieses Projekt werden die CO2-Emissionen des Dordrecht-Werks um rund 50.000 t/a sinken - das ist in etwa vergleichbar mit dem CO2-Ausstoß von 15.000 mittelgroßen Autos, die durchschnittlich 20.000 km im Jahr fahren.

„Eine Rohrleitung klingt vielleicht nicht sehr spektakulär", sagt Erik van Kempen, „doch für DuPont bedeutet die Zusammenarbeit mit HVC eine Annäherung an eines unserer internen Nachhaltigkeitsziele: Energieeinsparungen von elf % bis 2015."

Diese internen Nachhaltigkeitsvorgaben sind Teil einer Reihe von ehrgeizigen Zielen, die DuPont an alle Mitarbeiter kommuniziert. Mithilfe des DuPont-Produktionssystems (DPS) bietet das Unternehmen Anreize für Ideen und Projekte, und verleiht interne Auszeichnungen für hervorragende Umweltleistungen. Der Standort Dordrecht erhielt diese DuPont Umwelt Auszeichnung im Jahr 2008 für ein Projekt, das die Dampfproduktion erhöhte, die Wasserkühlung reduzierte und eine beträchtliche jährliche Kostenersparnis zur Folge hatte. Dahinter steckt die einfache Modifizierung einer Destillationskolonne. Zuvor hatte die Kolonne viel Dampf verbraucht. Durch die Modifizierung konnten bei der Produktion des Kunststoffs Delrin  16.700 t/a Dampf eingespart, 25 % des gesamten Dampfbedarfs des Dordrecht-Werks gewonnen und in anderen Fertigungsverfahren eingesetzt werden. Eine relativ kleine Investition erwies sich als äußerst rentabel.

In Dordrecht wurde auch ein Meldesystem für Produktionsabläufe in Gestalt eines Echtzeit-Dashboards eingeführt, das die Mitarbeiter benachrichtigt, wenn der Energieverbrauch zu hoch ist. Es erinnert sie beispielsweise daran, nicht benötigte Pumpen abzuschalten. Eines der Dashboards zeigt die Energieverbrauchswerte von 25 verschiedenen Produktionsprozessen an. Indem es auf diese Werte einwirkte, konnte das Delrin -Produktionsteam Energieeinsparungen in Höhe von jährlich 1 Mio. € erzielen.

Mithilfe einer Vielzahl solcher Projekte hat der Standort Dordrecht im Jahr 2012 mit gut 14 % weniger Energie die gleiche Anzahl von Produkten hergestellt wie im Jahr 2005.

Senkung des Wasserverbrauchs

Wasserrecycling ist ein weiterer wichtiger Faktor im Umweltkonzept von DuPont Dordrecht. Bei der Produktion von Delrin ist es z.B. gelungen, die Frischwasserzufuhr um 91.000 m3 zu senken, indem die Effizienz des Kühlturms verbessert wurde. Paul Meyers erklärt: „Durch den Einsatz eines Wasseraufbereitungs- und eines ausgefeilten Dosierungssystems konnten wir die Chloridkonzentration im Kühlwasser senken und die allgemeine Systemeffizienz quasi verdoppeln." Diese Wassereinsparungen entsprechen dem durchschnittlichen Jahreswasserverbrauch von 650 niederländischen Haushalten.

„Mithilfe dieser Technologie werden unsere geschäftskritischen Anlagen auch vor Korrosion, Ablagerungen und biologischer Verschmutzung geschützt", so Meyers. Zusätzlich zum verringerten Wasserverbrauch wurde im Zuge des Projekts die Sicherheit im Werk erhöht, da nun statt ursprünglich 130 Lkw-Säuretransporten pro Jahr nur noch 15 Lieferungen notwendig sind. Dies wirkt sich auch positiv auf die Verringerung der CO2-Emissionen aus.

Emissionssenkung und Recycling zugleich

Luftemissionen sind am Standort Dordrecht in den letzten Jahren generell gesunken. Es wurde eine Reihe von Emissionsreduktionsprojekten umgesetzt, die sich auf Fluorkohlenwasserstoffe und Fluorwasserstoff konzentrierten. Die Abgasemissionen aus der Herstellung des Fluorelastomers Viton  und der Fluorprodukte wurden infolgedessen zu einer Verbrennungsanlage geleitet. In dieser einzigartigen Anlage werden Abgase mithilfe von Fluorkohlenstoff bei hohen Temperaturen verbrannt und in ein Wertprodukt umgewandelt, das zur Herstellung von Zahnpasta verwendet wird. Ein ähnliches Verfahren wird in der Delrin -Produktion des Werks eingesetzt, wo eine Waschanlage alle wasserlöslichen Stoffe herauslöst. Früher entstanden dadurch minimale Restemissionen, die an die Umgebungsluft abgegeben wurden. Heute verfügt das Werk über eine Reihe von Leitungen, die diese Abgase zu einer Verbrennungsanlage leiten.

Weitere Bemühungen, z.B. beim Befüllen und Mischen von Kältemitteln, konzentrierten sich darauf, mithilfe neuer Vakuum- und Kondensationstechniken die Verwertung von Rückständen in Rücklaufcontainern von Kunden zu verbessern. Ein zusätzlicher Schwerpunkt lag auf dem verstärkten Einsatz von auslaufsicheren Rohrverbindungen, um die Freisetzung von Emissionen zu reduzieren.

Erfahrung mit Nachhaltigkeitserfolgen auf globaler Ebene teilen

DuPont ist zu dem Schluss gekommen, dass der beste Ansatz für eine nachhaltige Verwendung von Ressourcen darin besteht, in den Produktionsstandorten eine integrierte Basistruktur zur Unterstützung von Umweltprojekten aufzustellen. Diese Struktur gewährleistet die Zusammenarbeit der verschiedenen Standorte sowie den Austausch von Ideen und Fachkenntnissen mit dem Ziel, die Produktivität zu steigern und die Umweltbelastung zu senken. Davon profitiert das gesamte Unternehmen - Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor für langfristige Produktivität.

Kontakt

DuPont Intern. Operat. Sarl

2 Chemin du Pavillon
1218 Le Grand-Saconnex

+41/22/7175293

Wasserstoff für die Prozessindustrie

News & Hintergrundberichte

CITplus Insight

Aktuelle Themen aus der Prozess- und Verfahrensindustrie

Registrieren Sie sich hier

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

> CHEMonitor - Alle Ausgaben

Social Media

LinkedIn | X (Twitter) | Xing

Wasserstoff für die Prozessindustrie

News & Hintergrundberichte

CITplus Insight

Aktuelle Themen aus der Prozess- und Verfahrensindustrie

Registrieren Sie sich hier

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

> CHEMonitor - Alle Ausgaben

Social Media

LinkedIn | X (Twitter) | Xing