Anlagenbau & Prozesstechnik

Staubsauganlagen

Aerzener Maschinenfabrik liefert maßgeschneiderte Gebläse für Staubsauganlagen von Emde

05.07.2013 -

CITplus - Der Anlagenbauer Emde konstruiert und fertigt mobile Staubsauganlagen und setzt dabei auf Sauggebläse der Aerzener Maschinefabrik.

Die Erkenntnis, dass Staubablagerungen auf Anlagen und innerhalb geschlossener Gebäude ein enormes Staubexplosions-Risiko in sich bergen ist schon lange bekannt. Immer wieder ist es in Atmosphären mit zündfähigen Staub-/Luftgemischen durch den Eintrag einer Zündquelle zu Verpuffungen mit hohem Schaden in den Anlagen und sogar zu Todesfällen beim Betriebspersonal gekommen. Nur durch ein ständiges Reinigen können solche Gefahren trotz des Vorhandenseins einer potentiellen Zündquelle vermieden werden. Weder das Abblasen von Anlagen mit Druckluft noch ständiges Kehren von Flächen ist die richtige Reinigungsmethode - hierdurch wird der Staub nur zusätzlich aufgewirbelt und erhöht somit das Risiko einer Staubexplosion. Staub saugen ist die einzig richtige und effektive Reinigungsmethode.

Zentrales Staubsaugnetz
Große Anlagen bzw. Gebäude werden sinnvollerweise mit einem zentralen Rohrleitungsnetz versehen. Kleinere mobile Staubsauggeräte sind sehr unhandlich wenn sie häufig auch über verschiedene Stockwerke versetzt werden müssen. Das Gleiche bezieht sich auf das Reinigen bei sehr beengten Platzverhältnissen. An ein zentrales Staubsaugnetz wird der Saugschlauch lediglich über ein federbelastetes Klappenventil angeschlossen. Neben dem Saugschlauch und der Reinigungsdüse muss vom Reinigungspersonal nichts „geschleppt" werden.
An den Reinigungsorten benötigt man weder Strom- noch Druckluftanschluss. Rohrleitungsnetze mit mehreren Kilometern Gesamtlänge wurden in großen Anlagen wie z. B. Kraftwerksbetrieben bereits vielfach realisiert. Es kann gleichzeitig an mehreren Stellen im Gesamtbetrieb abgesaugt werden. Ein Rohrleitungsnetz kann auch nachträglich jederzeit erweitert bzw. in ein vorhandenes Gebäude bzw. eine Anlage eingebaut werden. Die Staubsaugleitung besteht aus einem verzinkten Stahlrohr; die Rohre sind mit druckdichten Rohrverbindungsschellen staubdicht verbunden. Die Rohrbögen werden mit möglichst großen Radien konzipiert und können auf Wunsch zusätzlich mit einem Rückenverschleißschutz oder einer Schmelzbasalt-Auskleidung geliefert werden. Zur Sicherstellung einer optimalen Flugförderung des Staubs in der Rohrleitung sind Transportluft-Ansaugventile, die automatisch die Luftmenge regulieren, eingebaut.

Filter und Gebläse
Die Zentrale einer Staubsauganlage bildet der Abscheider mit Filtersystem und das Gebläse zur Unterdruckerzeugung. Diese Einheit kann auch in mobiler Bauweise, auf einem Fahrgestell mit StVZO-Zulassung angeboten werden. Diese Variante ist für den Betrieb an mehreren baulich getrennten Saugsystemen und nicht permanent zu reinigenden Anlagen sinnvoll.
Der Filterabscheider trennt das abgesaugte Produkt von der Transportluft. Die im Filtergehäuse eingebauten Filterschläuche bzw. -taschen werden zyklisch mit einem Druckluftstoß abgereinigt.
Zum Schutz der Filterelemente und zur Vermeidung zusätzlicher Zündquellen ist in der Ansaugleitung ein Magnetabscheider mit Auszugsvorrichtung und einen Zonentrennfilter nach Atexanforderungen eingebaut.
Die Unterdruckerzeugung stellt ein differenzdrucküberwachtes Drehkolbengebläse sicher, welches bei einem eventuellen Filterdurchschlag unmittelbar abschaltet. Die voll automatisierte Staubsauganlage wird über eine elektrische Steuerung mit SPS betrieben. Die Betriebszustände können über ein in der Schaltschranktür eingebautes Bedienpanel angezeigt werden. Hierüber wird die Anlage auch bedient.
Für das Absaugen von explosionsfähigen Stäuben kann das Filtersystem in 10 bar Ü druckstoßfester Ausführung nach VDI 2263 DIN EN 1127-1 oder alternativ in einer druckreduzierten Variante (1,5 bar Ü) mit Entlastungsventil ausgeführt werden. Das Rohrleitungsnetz sowie das Drehkolbengebläse werden über entsprechende Schutzeinrichtungen entkoppelt.
Staubentsorgung
Zur sicheren Entsorgung der abgesaugten Stäube bzw. zur staubfreien Rückführung des Produktes in den Materialfluss bietet Emde eine geschlossene Systemlösung zur Ausschleusung des Materials aus dem Filterabscheider über eine Taktschleuse sowie zur anschließenden Befeuchtung in einem Chargenmischer oder einer kontinuierlich arbeitenden Doppelpaddelmischschnecke.
Als Programmerweiterung hat Emde eine kombinierte Saug-/Druckanlage entwickelt, mit der die abgesaugten Stäube direkt aus dem Abscheider pneumatisch ausgetragen werden können. Dieses System wurde für folgenden Einsatzfall speziell entwickelt: Abgesaugte Filterasche im Kraftwerksbereich wird noch einmal dem Brennprozess zugeführt. Dadurch reduzieren sich die Entsorgungskosten erheblich und das vermeintliche „Abfallprodukt" hat noch einmal einen zusätzlichen Brennwert!
Zum Eintrag des Staubes in die Brennkammer wird die mobile Saug-/Druckanlage über einen Schlauch an die Brennkammer angeschlossen. Eine horizontale Austragsschnecke im Abscheiderboden trägt den Staub einem pneumatischen Aufgabeschuh dosiert zu. Die geometrische Form des Behälters sowie die passende Dimensionierung der Austragsschnecke gewährleisten den sicheren Staubaustrag. Die Abscheiderentleerung mit einem Nutzvolumen von ca. drei Kubik­metern dauert maximal 10 Minuten.

Angepasst an die optimalen ­Arbeitsleistungen
Diese mobile Einheit verfügt zusätzlich über eine eigene Drucklufterzeugung mittels eines Kolbenkompressors, eingebaut in einem Schallschutzgehäuse. Die Energieversorgung wird mit einem 15 m langem Netzanschlusskabel mit 125 A-Stecker und einer feder­belasteten Kabeltrommel sichergestellt.
Das speziell für diesen Anwendungsfall ausgelegte Saug-/Druckgebläse wird mit zwei Betriebspunkten gefahren. Das frequenzgeregelte Aerzener Gebläse kann den optimalen Arbeitsleistungen im Saug- und Druckbetrieb angepasst werden.
Die Staubsauganlage ist auf einem Fahrgestell montiert, zugelassen für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
Die komplette Kundenberatung und Konzeptentwicklung sowie die Auslegung der Anlage, Konstruktion und Fertigung mit anschließender weltweiter Montage und Inbetriebnahme bietet Emde als Systemlösung mit verfahrenstechnischer Garantie.

Premiere auf der Powtech: Unterdrücke bis - 0,9 bar
Mit den neuen Drehkolbenverdichtern der Baureihe Delta Hybrid hat die Aerzener Maschinenfabrik 2011 die Symbiose zwischen Drehkolbengebläsen und Schraubenverdichtern im Volumenstrombereich von 10 - 100 m³/min vollzogen. Gegenüber Drehkolbengebläsen, bei denen bis dahin ein Druck bis 1.000 mbar möglich war, konnte dieser nun auf 1.500 mbar gesteigert werden ebenso wie im Unterdruck von - 500 mbar auf - 700 mbar. Die neue Sondermaschine Delta Hybrid Baugröße D 98 V, die erstmals zur Powtech vorgestellt wird, senkt diesen bisher maximal möglichen Unterdruck noch weiter auf - 900 mbar und damit dicht an den Vakuumbereich. Möglich wird diese Mehrleistung durch eine intensivere und innere Kühlung der Verdichterstufe über zusätzliche Voreinlasskanäle.
Nach der Devise „schwerer, schneller, wirtschaftlicher" bietet das neue Aggregat durch den erhöhten Unterdruck deutliche Vorteile: Transport schwererer Materialien, über größere Strecken und/oder mit höherer Geschwindigkeit. In jedem Fall steigt die Wirtschaftlichkeit des Be- und Entladevorganges. Der Verdichter kann sowohl mobil als auch stationär betrieben werden. Für den mobilen Einsatz kann das Aggregat entweder direkt auf dem Fahrzeug montiert und über den LKW-Motor oder elektrisch angetrieben werden. Es kann aber auch stationär am Einsatzort mit fest installiertem elektrischem Antrieb aufgestellt werden und sowohl Förderluft mit Über- und Unterdruck für das Be- und Entladen von Fahrzeugen als auch für allgemeine pneumatische Transportaufgaben liefern.