Anlagenbau & Prozesstechnik

Reinraumreinigung leicht gemacht!

Mit dem richtigen Equipment werden komplexe Vorgänge einfach gestaltet

27.04.2015 -

Der Reinraum-Fachmann weiß, dass die Reinigung von Reinräumen bei weitem nicht so einfach ist wie es sich anhören mag. In einem Vorgang werden diverse Anforderungen an den Anwender gestellt, welche es alle zu meistern gilt, um ein effektives Ergebnis sicher zu stellen.

Täglich werden in Reinräumen Millionen neuer Partikel erzeugt und in das Umfeld abgegeben, die sich dann auf Oberflächen absetzen und potenziell keimbelastet sein können. Ständig präsent ist dabei das Risiko der Übertragung von Mikroorganismen oder Verunreinigungen in das Produkt. Diesem kann durch ein regelmäßiges und detailliertes Reinigungsverfahren mittels einem Reinraum-Wischsystem entgegen gewirkt werden, welches die Beseitigung von Verunreinigungen auf Oberflächen erzielt und eine Desinfektion erwirkt.
Um eine validierbare Reinraumreinigung zu implementieren, muss der Reinraumbetreiber sich mit den folgenden Teilsystemen auseinander setzen:

  • Reinigungspersonal
  • Reinigungsverfahren
  • Reinigungs- / Desinfektionsmittel
  • Reinigungsequipment

Nur wenn alle Teile optimal zusammenwirken, kann ein effektives Reinigungsergebnis sichergestellt werden.

Er muss somit sicher stellen, dass

  • Personal geschult ist
  • Ein Reinigungsverfahren definiert wurde, welches den Anforderungen des Reinraums entspricht und für die Anwender ergonomisch, sicher und reproduzierbar umsetzbar ist
  • Ein für die jeweilige Zwecke abgestimmtes Reinigungs- oder Desinfektionsmittel gewählt wurde
  • Reinigungsgeräte und -produkte zum Einsatz kommen, welche für die Anwendung im Reinraum getestet und zertifiziert sind und den Anforderungen des Reinigungsverfahrens gerecht werden


Anforderungen an Reinraum-­Wisch­systeme
Partikelabgabe von Wischmopps und Tücher
Wischtextilien sollten beim Wischen nicht mehr Partikel abgeben als sie aufnehmen.Das Fraunhofer IPA bietet eine Testmethode, um die Partikelbelastung eines Mopps während der Nutzung zu überprüfen und damit dessen Reinraumtauglichkeit zu bescheinigen.

Nutzer-Ergonomie

Da der Reinigungsprozess im Reinraum ohnehin schon recht komplex ist, muss das Equipment ausgelegt sein um Nutzern die Durchführung zu vereinfachen, eine möglichst hohe Ergonomie sicherzustellen, und Fehlbedienungen weitestgehend zu vermeiden.

Reproduzierbarkeit
Bei jedem Reinigungsvorgang müssen die gleichen Parameter eingehalten und das gleiche Ergebnis erreicht werden, sodass ein Reinigungsverfahren validiert und bei jeder Durchführung reproduziert werden kann. Dies bedeutet in der Praxis beispielsweise, dass jeder Mopp bei jedem Reinigungsvorgang die gleiche Flüssigkeitsmenge aufbringen und die gleiche (definierte) Reinigungsfläche wischen muss.

Flüssigkeitsdosierung im Mopp
Ist der Mopp mit Reinigungslösung gesättigt, besteht nur noch geringe Absorptionskapazität. Dies kann dazu führen, dass Verunreinigungen lediglich verwischt, aber nicht absorbiert werden. Ist der Mopp dagegen zu trocken, führt es dazu, dass Oberflächen nicht ausreichend mit Reinigungslösung benetzt werden und eine effektive Desinfektion nicht stattfinden kann.

Fasergröße des Mopps

Die Fasergröße des Mopps ist für die Größe der aufnehmbaren Partikel ausschlaggebend. Je feiner die Faser, desto feiner die Partikel die aufgenommen werden können. Daher sollten im Reinraum grundsätzlich nur spezielle Mikrofasermaterialien verwendet werden, welche die winzigen Partikel sicher aufnehmen und zurückhalten können.

Moppwechsel-Methode
Grundsätzlich sollte im Reinraum jeder Mopp nach Erreichung der definierten, maximalen Flächenleistung nicht noch einmal verwendet werden. Ein Wiedereinführen des bereits benutzten Mopps in die frische Flüssigkeit kann unweigerlich dazu führen, dass Verunreinigungen von Oberflächen verschleppt werden.

Ergonomische Reinraum-Reinigungssysteme
Als spezialisierter Hersteller hat Hydroflex Reinigungssysteme entwickelt, die den Reinigungsablauf für den Anwender erleichtern:

  • gänzliche Vermeidung von Handkontakt des Anwenders mit dem Wischmopp
  • (Vermeidung von Kreuzkontamination)
  • Vermeidung von Kraftaufwand oder komplizierten Bewegungsabläufen bei der Reinigung (Bewegungen führen unweigerlich zu einer Partikelbelastung des Reinraums)
  • Genaue Dosierung der Flüssigkeitsmenge im Mopp in einem einfachen Schritt
  • (reproduzierbar und validierbar)

Die Dosierung der Flüssigkeit auf den Mopp kann damit erstmals mit nur einem einzigen Arbeitsschritt, und vollständig ohne Handkontakt erfolgen. Dank eines speziell entwickelten Mopp-Dosierungssystems wird eine Mopp-Presse unnötig, und eine Dosierung per Hand sowie ein Drehen von Mopp-Boxen gänzlich vermieden.
Der Abwurf des benutzten Mopps erfolgt berührungslos und ergonomisch einwandfrei über ein spezielles Abwurfsystem in eine separate Wanne. In dieser kann zur zusätzlichen Sicherheit ein (steriler) Einwegbeutel eingelegt werden, in dem die schmutzigen Mopps für die Entsorgung oder Dekontamination aufbewahrt werden. Damit wird vom ersten bis zum letzten Schritt der Reinraum-Reinigung höchstmögliche Nutzerfreundlichkeit nebst Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit sichergestellt.

Fazit
Mit der Auswahl des richtigen Reinigungsequipments und der anwendungsspezifischen Definition des Reinigungsverfahrens kann die Reinraumreinigung ergonomisch und gleichzeitig sicher durchgeführt werden. Berührungslose Vorgänge erhöhen nicht nur die Nutzer-Ergonomie, sondern garantieren Sicherheit während des gesamten Prozesses. Das Ziel ist es dabei ständig, Vorgänge möglichst weit zu simplifizieren um die Gefahr von Anwendungsfehlern zu vermeiden, welche im Reinraum weitreichende Folgen haben können.
Für die detaillierte Beratung, Beurteilung bestehender Reinigungsprozesse und Implementierung neuer Reinigungs-Systeme stehen Ihnen Experten zur Verfügung.

Kontakt

Hydroflex Group GmbH

Kiesacker 19
35418 Buseck
Deutschland

+49 6408 50435-0