Anlagenbau & Prozesstechnik

Vorgetränkte Wischmittel bei der Reinraumreinigung

20.12.2011 - Bereits vorgetränkte Wischmittel auf Oberflächen einzusetzen, gewinnt in der Reinraumreinigung zunehmend an Bedeutung. Trotz höherer Kosten wählen immer mehr Betreiber diese Methode, die die Kosten reduzieren und Kreuzkontaminationen vermeiden kann sowie einfacher in der Anwendung ist.

Je nach Anforderung an die Prozessreinheit sind dabei unterschiedliche Verfahren im Einsatz, die jedoch gemeinsame Merkmale aufweisen. So verbleibt bei allen Verfahren der Mopphalter im Reinraum. Vor und nach der Anwendung wird der Mopphalter entsprechend gereinigt, beispielsweise durch feuchtes Abwischen der Oberflächen mit einem Reinraumtuch. Im Gegensatz zum Ein- und Ausschleusen ist dies wesentlich effektiver und zeitsparender. Auf den Mopphalter werden schließlich die vorgetränkten Wischmöppe oder Bezüge aufgezogen bzw. eingeklippt. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Kontakt von Handschuhen und Wischmittel vermieden wird. Da nicht alle Systeme dies gewährleisten, empfiehlt sich eine entsprechende Validierung des Verfahrens.

Das Medium wird zumeist in einem geringer qualifizierten Reinraum vorbereitet, d.h. die Reinraumklasse des Reinraumes, in dem das Medium zum Einsatz kommt, ist höher. Durch diese Unterschiede in den Reinraumklassen können eventuell Probleme auftreten. Daneben gibt es jedoch auch vorgepackte Systeme, die erst in dem zu reinigenden Reinraum geöffnet werden.

Die Wischmittel selbst werden so lange verwendet, wie diese einen feuchten sichtbaren Film auf der Oberfläche hinterlassen - ungeachtet der Tatsache, ob weiterhin eine Aufnahme von Verunreinigungen (Partikeln) erfolgt oder möglicherweise bereits eine Schmutzverteilung auf der zu reinigenden Oberfläche stattfindet. Auch kann es vorkommen, dass sich Teilchen aus dem Wischmittel ablösen, wenn diese zu lange verwendet werden oder ein ungeeignetes Material eingesetzt wird.

Da häufig die Wischmittel in größeren Verpackungseinheiten zur Verfügung stehen, besteht die Gefahr einer Kontamination durch das Öffnen der Umverpackung. Abhängig von der Dauer der Reinigung sowie der Verbrauchsfrist dieser Einheiten ist auch ein Austrocknen, zumindest eine Reduzierung des Feuchtigkeitsgehaltes des Wischmittels möglich. Somit ist es problematisch, eine bestimmte zu reinigende Fläche pro Wischbezug vorzugeben. Dies lässt sich jedoch über eine Validierung festlegen.

Nach der Anwendung, z.B. der Reinigung einer vordefinierten Fläche von Decke, Wand oder Boden, wird das gebrauchte Wischmittel sofort entsorgt. Bei Einmalmaterialien bedeutet dies eine direkte Zuführung zum Abfall. Mehrweg-Wischbezüge gelangen als „Schmutzwäsche" an einen Dienstleister zur qualifizierten Wiederaufbereitung.

Die vorgetränkten Systeme, die zur einmaligen Anwendung durch verschiedene Hersteller angeboten werden, können durchweg als gut bis sehr gut eingeschätzt werden. Sie lassen sich insbesondere hervorragend für mikrobiologische Bereiche qualifizieren. Probleme mit diesen Systemen entstehen lediglich durch eine unsachgemäße Handhabung. Dies führt nicht nur zu Unzufriedenheit beim Reinigungspersonal, sondern ebenso zu Reklamationen, die unter Umständen einen hohen zeitlichen Aufwand zur Folge haben.

Deshalb empfiehlt es sich, eventuell auftretende Probleme schon vor der Anschaffung dieser Systeme zu berücksichtigen und die Anwendung mit dem Reinigungspersonal entsprechend zu schulen. Diese Schulungen sollten sich besonders bei der Neueinführung nicht nur auf Herstellerpräsentationen beschränken. Besonders Reinraumverantwortliche sollten die Einführung dieser Systeme über einen vorher festzulegenden Zeitraum begleiten und in die Validierung aufnehmen.

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