Anlagenbau & Prozesstechnik

Brandschutzlager verhindert Lithium-Großbrand in den Niederlanden

11.01.2019 -

Der Einsatz energieeffizienter Lithium-Ionen-Akkus ist aus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken. Von defekten Akkus geht jedoch ein erhöhtes Gefahrenpotenzial aus, das bei fehlenden Schutzmaßnahmen zu verheerenden Folgen führen kann. Für den niederländischen Fahrradhersteller Accell Benelux mit Sitz in Appeldoorn wurde der Ernstfall im Dezember 2018 zur Realität: am Abend des 14. Dezember sind in einem Lagerabschnitt einer Produktionshalle durch einen Kurzschluss ca. 200 Lithium-Batterien in Brand geraten.

Die Feuerwehr rückte mit mehreren Löschfahrzeugen an. Es stellte sich heraus, dass sich der Brand im Inneren eines Denios-Brandschutzlagers ereignete, in dem die Lithium-Akkus gelagert wurden. Das Brandschutzlager verhinderte ein Übergreifen des Brandes innerhalb des Gebäudes, da es extra für die Anforderungen brandgefährdender Stoffe entwickelt wurde. So gab es keine Verletzten und es konnten größere wirtschaftliche und ökologische Schäden verhindert werden. Bei einem ähnlichen Vorfall, der sich zu Beginn des Jahres 2018 auch schon bei einem anderen Fahrradhersteller ereignet hatte, traten verheerendere Schäden auf, da dort kein Brandschutzlager zum Einsatz kam.

Neue Richtlinien für Lithium-Akkus in den Niederlanden geplant
In Deutschland müssen Betriebe im Umgang mit Gefährdungen entsprechende Vorkehrungen treffen. Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet nach §5 Arbeitgeber zur Ermittlung und Beurteilung von Gefährdungen sowie zur Umsetzung geeigneter Schutzmaßnahmen. In den Niederlanden ist die rechtliche Lage derzeit noch nicht abschließend geklärt. Im nächsten Frühjahr werden für die Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus dort neue Regelungen durch das NNI (Nederlands Normalisatie Instituut) bekannt gegeben.