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Kunststoff – Werkstoff des 21. Jahrhunderts

05.08.2011 -

Kunststoff – Werkstoff des 21. Jahrhunderts

Kunststoff in Deutschland, das ist eine Erfolgsgeschichte mit langer Tradition und großer Perspektive. Die Kunststoffproduktion in Deutschland stieg im zurückliegenden Jahr 2006 insgesamt um 2,7 % auf 18,5 Mio. t.

Auch im bisherigen Jahresverlauf 2007 entwickelte sich die Produktion in Deutschland recht gut. Dem amtlichen Index zufolge gab es bis Juni 2007 ein Plus von 3,1 %. Auch die Umsätze sind gestiegen: Für das 1. Halbjahr 2007 verzeichnen die Kunststofferzeuger hier ein Plus von 9,6 %. Die Nachfrage nach dem Allround-Werkstoff Kunststoff, der in Transport und Verkehr ebenso zum Einsatz kommt wie am Bau, in der Medizin, in der Verpackung oder im Sport, ist ungebrochen. Das spiegelt sich auch in den Zahlen der Kunststoffverarbeiter: Sie steigerten ihren Absatz im 1. Halbjahr 2007 um 9,9 %. Auch 2007 ist also bislang ein gutes Kunststoff-Jahr.

2006 wurden in Europa nach den derzeit vorliegenden Zahlen rund 60 Mio. t produziert. Deutschland ist innerhalb Europas als Produktionsstandort nach wie vor die klare Nummer eins. Mit ihrem Anteil an der Weltproduktion, der um die 8 % schwankt, ist die Bundesrepublik zudem die Nummer drei der Kunststofferzeuger in der Welt.

Weltweit wurden im zurückliegenden Jahr 2006 rund 245 Mio. t Kunststoff produziert. Insbesondere die Steigerungsrate der weltweiten Kunststoffproduktion ist beeindruckend: Innerhalb von nur rund 15 Jahren hat sich die Menge der weltweit produzierten Kunststoffe verdoppelt.

Kunststoffe aus Deutschland für Europa

Seit Jahren gilt: Die Kunststofferzeuger in Deutschland produzieren in Europa für Europa. Das belegen auch die Zahlen des zurückliegenden Jahres eindrucksvoll: Mehr als zwei Drittel der deutschen Kunststoffexporte gingen 2006 in Länder der Europäischen Union, die Importe kamen sogar zu fast 90 % aus der EU.

Der Export stieg 2006 in der Menge um 3,5 % auf rund 12,6 Mio. t und im Wert um 8,3 % auf 18,7 Mrd. €. Der Import stieg in der Menge um 14,3 % auf 8,1 Mio. t, dem Wert nach gerechnet um 21,9 % auf 11,4 Mrd. €. Nach den bislang vorliegenden Zahlen stieg der Export der Menge bis Mai 2007 weiter an, und zwar um 4,6 %. Auch die Importe nahmen bis Mai 2007 um 9,9 % zu – dies ein deutliches Zeichen gesteigerter Inlandsnachfrage.

Der Gesamtumsatz mit Kunststoffen in Deutschland im Jahr 2006 lag mit 22,2 Mrd. € um 6,1 % höher als im Vorjahr. Im 1. Halbjahr 2007 stieg der Umsatz noch einmal. Er lag um 9,6 % höher als im Vorjahr. Jedoch: Rohöl, das Grundstoff der allermeisten Kunststoffe ist, bleibt anhaltend teuer. 2006 ist der entsprechende Preisindex erneut um mehr als 20 % gestiegen. Dass es hier bis Juni 2007 einen leichten Rückgang von 3,8 % gab, ist nur ein schwacher Trost. Die Margen der Kunststofferzeuger sind und bleiben unter Druck. Deshalb müssen sie weiterhin das große Innovationspotential der Kunststoffe ausschöpfen und erschließen – und sie werden auch künftig ein aufeinander abgestimmtes Bündel an Maßnahmen umsetzen: rationalisieren, umstrukturieren, fusionieren, konzentrieren. Nur so kann der Margendruck wirksam gemildert werden.

Der Blick nach vorne: Kunststoff, Werkstoff des 21. Jahrhunderts

Die Kunststofferzeuger wissen: Kunststoff ist der Werkstoff des 21. Jahrhunderts. Es gibt eine Vielzahl von guten Argumenten, die für den Kunststoffeinsatz sprechen. Insbesondere in der aktuellen Diskussion über Energie, Ressourcenschonung und Klimaschutz haben Kunststoffe viel Positives einzubringen. So benötigt die Kunststoffproduktion lediglich 4 % bis 6 % des Erdöl- und Erdgasverbrauchs. Kunststoffprodukte sind langlebig, hoch belastbar und können mit wenig Energie produziert werden. Hinzu kommt: Kunststoffprodukte sind einfach, sicher und kostengünstig herzustellen. Auch sind Kunststoffe in aller Regel sehr leicht. Im Vergleich zu anderen Werkstoffen wie Glas, Metall und Keramik sparen sie bis zu 85 % Gewicht. Nicht zu vergessen: Kunststoffe haben das bei der Produktion eingesetzte Öl nur „ geborgt“, während es z. B. beim Heizen unwiederbringlich verloren ist. Die im Kunststoffprodukt gespeicherte Energie kann durch Recycling erneut genutzt oder auch zur Wärmegewinnung im Heizkraftwerk verwendet werden.

Und schließlich ist Kunststoff der Werkstoff der Innovation: Viele wichtige Innovationen können nur mit Kunststoff realisiert werden. Heute kommt kaum noch ein wirklich neues, zukunftsträchtiges Produkt auf den Markt, das ohne Kunststoff auskäme: das trendige Mobiltelefon, das neue Auto, die funktionelle Wanderjacke, der Ski, das Flugzeug – ohne Kunststoff undenkbar.

Die Kunststoffindustrie verfügt also noch über ein ganz erhebliches Wachstumspotential, das es auszuschöpfen gilt. Daher sind die Kunststofferzeuger sicher, dass ihr Werkstoff weiter wachsen wird. Die Größenordnung dieses Wachstums ist von der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung nicht nur in Europa, sondern, aufgrund der Globalisierung, der weltweiten Verflechtung der Märkte und der Wirtschaft, auch von der Entwicklung in Nordamerika und in Asien abhängig.

Eine wesentliche Herausforderung für die Zukunft wird es sein, trotz der hohen Vorproduktepreise noch vertretbare Margen zu erzielen. Dazu ist es notwendig, dass die Kunststofferzeuger auch weiterhin an allen Stellschrauben drehen, die für sie erreichbar sind. Das heißt vor allem: Innovation als fortwährender Prozess und die Fortsetzung der Restrukturierung. Der Erfolg dieser Maßnahmen wie der Kunststofferzeugung insgesamt wird aber nicht zuletzt von den politischen Rahmenbedingungen mitbestimmt.

Kunststoff ist in Deutschland beliebt und geachtet – dies gilt für die breite Bevölkerung ebenso wie für die Entscheider. Auch dies ist ein Schlüssel zum Erfolg. Kunststoff ist ein Schlüsselwerkstoff für Ressourcenschonung und Energieeffizienz, und er wird auch in Zukunft in nahezu allen Anwendungen wachsen. Die Kunststofferzeuger in Deutschland wollen und werden die Chancen nutzen, die der Werkstoff des 21. Jahrhunderts eröffnet.