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WVIS-Kolumne Neues aus dem Industrieservice: Fenster und Türen bitte geschlossen halten

05.12.2016 -

Während der Abschiedstour von Noch-Präsident Barack Obama durch Berlin, veröffentlichte Bild online folgende Bildunterschrift: „Während der Anwesenheit von Obama ist das Öffnen der Fenster streng verboten!“ Betroffen zeigt sich eine Anwohnerin auf dem besagten Foto am geschlossenen Fenster in bester Wohnlage am Brandenburger Tor, mit Blick auf die gegenüberliegende Präsidentenherberge, eingerahmt von blumigen Brokatvorhängen. Ein netter Versuch Mitleid für die Dame in ihrer temporär etwas muffigen Residenz zu wecken, der leider nicht fruchtete.

Mit Blick auf die durch Anschläge und gewalttätige Übergriffe geprägte Weltlage, wird das Thema Sicherheit in der Gesellschaft längst mit großer Ernsthaftigkeit betrieben. Eine Einschränkung der persönlichen Präferenzen ist kein Argument, die Gesamtlage zu gefährden. Wenn es um Leib und Leben geht, ist kein Opfer zu groß und jede Maßnahme die uns ein besseres Gefühl gibt, gut und richtig.

Viel naheliegender als die Bedrohung durch Anschläge anlässlich der Anwesenheit eines prominenten Politikers, ist jedoch die unterschätzte Gefahr, die an einer Vielzahl von Arbeitsplätzen in der Industrie unser Leben bestimmt. Selbstverständlich gibt es Regeln, Vorschriften, Verordnungen, Mindestanforderungen und Konzepte, die sich die Unternehmen in der Industrie selbst verpflichtend, zum Wohle aller, auf die Fahnen geschrieben haben und auch vorbildlich ausführen. Leider mangelt es hier - und dies vor allem in den großen Industrieparks - oftmals am Miteinander, das wir von der armen Frau Vis-à-Vis vom Brandenburger Tor uneingeschränkt fordern. Viele Konzepte liefern eben viele Lösungen und jede Schnittstelle liefert eine Gefahrenquelle, eine Lücke, die den Stoff liefert für den großen Knall. Gerade in der Industrie muss Sicherheit ein Gemeinschaftsprojekt werden, das auf vier festen Säulen stehen sollte: Legale Beschäftigungsverhältnisse, hohes Wissen und handwerkliches Können verbunden mit den erforderlichen Qualifizierungen, die Befolgung hoher ethischer Grundsätze und das unbedingte Befolgen und Einhalten gemeinsamer hoher Standards.

Und auch hier steht die vermeintlich zweite Reihe an erster Stelle, um das Ziel sicher zu erreichen. In den zahlreichen Dienstleistungsunternehmen, die in der Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette ihre Arbeit verrichten, steckt das Potential die nötige gemeinschaftliche Ausrichtung zu verankern, eine Konsolidierung von Partnerfirmen bei minimalem administrativem Aufwand zu erreichen und Sicherheit zu einem erreichbaren Gut zu machen. Jede Maßnahme ist gut, die darauf abzielt einmal weniger in den Nachrichten zu hören: „Anwohner werden gebeten Fenster und Türen bitte geschlossen zu halten“ – zumal in den meisten Fällen nicht gerade der US-Präsident im Haus gegenüber schläft.

Herzlichst Ihr

Reinhard Maaß

Kontakt

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