Anlagenbau & Prozesstechnik

Nachbericht zur 26. Fachtagung industrielle Bauteilreinigung

22.05.2017 -

141 Teilnehmer kamen zur diesjährigen Fachtagung industrielle Bauteilreinigung am 23. und 24. März nach Ulm. Damit verzeichnete die Veranstaltung des Fachverbands industrielle Teilereinigung (FiT) einen neuen Teilnehmerrekord und untermauerte ihre führende Stellung als Wissensquelle zur Bauteilreinigung im deutschsprachigen Raum.

Die wachsende Bedeutung der Bauteilsauberkeit als Qualitätskriterium spiegelt sich auch an der stetig steigenden Teilnehmerzahl der FiT-Fach­tagung „Industrielle Bauteilreinigung“ wider. Zur 26. Auflage dieser Traditionsveranstaltung am 23. und 24. März reisten rd. 40 % mehr Fachleute an als im Vorjahr. Mit 141 Teilnehmern konnte die von der fairXperts erstmals im Messezentrum Ulm durchgeführte Fachtagung eine neue Rekordbeteiligung verbuchen. Allseits positive Kommentare sowie die Bewertung von Konzept und Inhalt der Fachtagung mit der Note 1,5 zeigen, dass Veranstalter und Organisator mit dem Programm Antworten auf wesentliche Fragen von Anwendern und der Branche geboten haben. Sehr zufrieden über ihre Teilnahme äußerten sich auch die 24 Unternehmen der begleitenden Fachausstellung.

Praxisberichte und innovative Lösungen
Den Rahmen des Programms, das in diesem Jahr unter dem Motto stand „Prozessgestaltung – systematisch und qualitätsorientiert“, bildeten die vom Fachausschuss Reinigen des FiT erarbeiteten Leitlinien für eine qualitäts­sichernde Prozessführung in der Bauteilreinigung. Abgestimmt darauf gliederte sich die Agenda in die Vortragssessions Chemie, Verfahren und Anlagentechnik sowie Messen, Prüfen und Analysieren. Im Auftaktvortrag bot Marc Mauermann (Fraunhofer IVV) eine Übersicht der technischen Lösungen für die industrielle Bauteilreinigung und verdeutlichte, dass die Auswahl eines stabilen und wirtschaftlichen Reinigungsprozesses eine ganzheitliche Betrachtung erfordert. Unter dem Titel „Richtlinien und Verfahren – Empfehlungen für Anwender“ erläuterte Ulrike Kunz (Surtec Deutschland) anhand von Beispielen die wichtigsten Aspekte der Leitlinien aus Sicht Chemie und Verfahren. Informiert wurde dabei auch über mögliche Fehlerquellen und deren Vermeidung.

Die wässrige Bauteilreinigung in der Automobilindustrie aus Anwendersicht betrachtete Andreas Großmann. Der Erfahrungsbericht be­inhaltete neben Einflussfaktoren bei der Auswahl von Reiniger, Prozessüberwachung und Badpflege auch mögliche Anforderungen, die sich bei zukünftigen Automobilgenerationen ergeben. Welche Herausforderungen bei der Reinigung von Schüttgütern mit hohen Sauberkeitsanforderungen an verschiedenen globalen Standorten zu meistern sind, thematisierte Birgit Fruggel (Schaeffler Technologies). Sie zeigte dabei auch auf, welche anlagentechnischen Anpassungen erforderlich sind und wie sauberkeitsoptimierte Fertigungsabläufe in die Produktion implementiert werden können. Über die Realisierung eines neuen Feinstreinigungskonzepts für hochpräzise Bauteile berichteten Hans Mobach und Tim Aelmans (Frencken Europe). Sie erklärten welche Faktoren hinsichtlich Chemie, Anlagentechnik, Automatisierung, Teileaufnahmen, Badaufbereitung und Wartung dabei zu beachten waren. Um die wesentlichen Gesichtspunkte bei der Bauteilreinigung mit Lösemitteln drehte sich der Vortrag von Martin Hanek (CSC Jäklechemie), Dieter Ortner (Pero) und Markus Mitschele (Höckh Metall-Reinigungsanlagen). Wie sich das Reinigen und Hochdruckentgraten in der Automobilindustrie mit flexiblen Roboterzellen effizient lösen lässt, thematisierte Manfred Hermanns (Dürr Ecoclean). Schwerpunkt des Innovationsforums, das bei der diesjährigen Fachtagung erstmals auf der Agenda stand, lag auf Zukunftstechnologien, die einen herausragenden Beitrag zur innovativen Entwicklung der Bauteilreinigung in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht leisten. Forscher und Entwickler präsentierten in sechs Vorträgen Forschungsprojekte und verschiedene Produktentwicklungen.

Der zweite Veranstaltungstag startete mit dem Impulsvortrag „Industrie 4.0 – Herausforderungen für die industrielle Reinigungstechnik“. Professor Dr. Lothar Schulze (Sita Messtechnik) thematisierte dabei unter anderem die Innovationsbausteine zukünftiger Informations- und Kommunikationstechnik und die Chancen für die industrielle Reinigungstechnik. Mit den Inhalten der neuen FiT-Richtlinie „Filmische Verunreinigungen beherrschen“ beschäftigte sich der Vortrag von Michael Flämmich (Vacom Vakuum Komponenten & Messtechnik). Eine neue Lösung für die Badüberwachung, die durch die gleichzeitige Erfassung mehrerer Parameter eine bessere Prozessbeherrschung ermöglicht, präsentierte Tobias Distler (Chemische Werke Kluthe). Die Anforderungen an die Reinigung medizintechnischer Produkte und wie diese im Produktionsumfeld effizient umgesetzt werden können, beleuchtete Boopathy Dhanapal (Zimmer Biomet). Wie sieht eine optimale Prozessgestaltung und -kontrolle in der Lösemittelreinigung mit Bauteilkonservierung aus? Antworten auf diese Frage bot der Gemeinschaftsvortrag von Robert Huber (Pero), Rainer Höfer (Sens­Action) und André Lohse (Sita Messtechnik).

Abgerundet wurde das Programm der 26. Fachtagung durch das Expertenforum „Think global, act local“ mit Erfahrungsberichten aus China, Indien und den USA. Referenten, Aussteller und Teilnehmer diskutierten dabei zum internationalen Geschäft der Reinigungstechnik und den Herausforderungen, die global agierende Anwender in den verschiedenen Ländern zu meistern haben.
Nach der Fachtagung fand ein Interessententreff zum Thema „Industrie 4.0 – Chance für die industrielle Reinigungstechnik“ statt. Rund 35 Teilnehmer diskutierten über Nutzen und Möglichkeiten für Anwender und Anbieter von Reinigungstechnik. Dabei standen Lösungs- und Forschungsansätze im Vordergrund.

Nächster Termin: Die nächste Fachtagung industrielle Bauteilreinigung findet am 15. und 16. März 2018 im Messezentrum Ulm statt.

Kontakt

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