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Image der Pharmaindustrie

11.10.2017 -

(CHEManager 19/2017)     Pharmaindustrie ist Innovationstreiber     Drei Viertel der Deutschen (76 %) erkennen ein starkes Engagement der Pharmaindustrie im Bereich Forschung und Entwicklung. Damit rangiert die Branche auf Rang zwei hinter der Luft- und Raumfahrt­industrie (82 %) und noch vor der Automobilindustrie (75 %) und der chemischen Industrie (75 %). Der guten Reputation in Bezug auf Innovationsleistungen zum Trotz sehen nur 24 % der Bundesbürger die Branche insgesamt positiv. Denn es gibt auch Aspekte, an denen sich die Menschen stoßen. Das ergab eine repräsentative Bevölkerungsbefragung unter 1.000 volljährigen Deutschen, die das Marktforschungs­institut Toluna im Jahr 2017 Auftrag von UCB Pharma durchgeführt hat.

Kritik an hohen Medikamentenpreisen     Das Verhältnis der Deutschen zur Pharmabranche ist zwiespältig. Zum einen genießt sie als Treiber für Forschung und Entwicklung und auch im Hinblick auf ihren Beitrag zur Volkswirtschaft ein sehr hohes Ansehen: So meinen 87 % der Befragten, dass Pharmahersteller durch neue Medikamente eine bessere medizinische Versorgung ermöglichen und 88 % sehen sie als wichtige Arbeitgeber und Steuerzahler für den Standort Deutschland an. Auf der anderen Seite sind 89 % der Meinung, dass Pharmaunternehmen oft zu hohe Preise für ihre Produkte verlangen. Und 82 % gehen davon aus, dass sie oft auch neue Medikamente auf den Markt bringen, die kaum besser als vorhandene Präparate sind.


Neue Patente entlasten Gesundheitssystem     Zwar kritisieren neun von zehn befragten hohe Medikamentenpreise (vgl. Grafik 2), gleichzeitig akzeptiert die Mehrheit (55 %) diese hohen Preise, wenn diese z. B. durch Entwicklungskosten und den Ablauf des Patentschutzes begründet werden. Ein ebenso großer Anteil der Befragten (55 %) vertritt die Meinung, dass die Wirksamkeit neuer Patente das Gesundheitssystem entlastet. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer (51 %) sind der Meinung, der Mehrwert für den Patienten stehe bei der Entwicklung neuer Medikamente im Vordergrund. Allerdings sagen nur 42 %, die Pharmahersteller handelten ethisch und verantwortungsvoll.

Mehr Transparenz und Aufklärung gefordert     Das Engagement der Pharmabranche am Standort Deutschland und die Entwicklung verbesserter Medikamente werden mehrheitlich anerkannt. Insgesamt herrscht jedoch eine hohe Beurteilungsunsicherheit. So sagen z. B. nur 30 % der Befragten, dass ihre Erwartungen an die Transparenz und Aufklärung über die eigene Forschungsarbeit der Unternehmen sowie den Nutzen und die Ergebnisse dieser Forschung erfüllt werden. Und mit 31 % ist auch nur eine Minderheit der Meinung, dass die Pharmaindustrie ausreichend an der Lösungen von gesellschaftlichen Folgen einer alternden Gesellschaft oder des Wandels der Arbeitswelt mitarbeitet.