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Rohstoffe: Erfolgsfaktor für die Industrie

17.01.2018 -

(CHEManager 1-2/2018)     Steigende Rohstoffpreise bei Metallen     Im Jahr 2016 stiegen die Preise für Aluminium, Stahl, Kupfer und Zink durchschnittlich um rund 25 %. Auch Chemikalien und Kunststoffe wurden teurer. Diese Entwicklung könnte sich 2018 fortsetzen. Darauf weisen die Ergebnisse der aktuellen Rohstoff­studie der Unternehmensberatung Inverto hin. Danach erwarten drei Viertel der Studienteilnehmer einen Kostenanstieg durch Rohstoffpreise. Die Unsicherheit bezüglich der Preisentwicklung zeigt sich auch in der Vertragsgestaltung. Unternehmen versuchen primär Festpreise abzusichern, die von Lieferanten akzeptierten Zeitspannen werden jedoch kürzer.

Rohstoffe maßgeblich für Unternehmenserfolg     Mit 70 % der Nennungen stellen Rohstoffpreise für die Unternehmen mehr denn je den größten Einflussfaktor auf das Geschäftsergebnis dar (2016: 66 %). Im Vergleich zum Vorjahr ist zudem der Faktor „reduzierte Verfügbarkeit von Rohstoffen“ von 18 % auf 40 % im Jahr 2017 gestiegen. Die Effekte eines erhöhten Wettbewerbs (38 %), unsicherer konjunktureller Entwicklungen (31 %), Wechselkursschwankungen (26 %) oder Energiepreisen (24 %) auf das Unternehmensergebnis werden dagegen von den Befragten als deutlich geringer eingeschätzt.


Angst vor Versorgungsproblemen steigt     Im Vergleich zu 2016 rechnen die Teilnehmer der aktuellen Rohstoffstudie vermehrt mit zukünftigen Versorgungsengpässen. Problematisch wird die Situation vor allem bei den klassischen Industrierohstoffen Metalle, Kunststoffe und Chemi­kalien gesehen, die für 81 % der Unternehmen eine hohe Relevanz besitzen. Nur noch jeder zehnte Teilnehmer erwartet keine Versorgungsengpässe bei Rohstoffen, 2016 waren es noch 26 %. Die Mehrheit sieht den Rohstoffeinkauf auch durch potenziell zunehmende Handelsbeschränkungen gefährdet (vgl. Grafik 4).

Handelsbeschränkungen erschweren Rohstoffeinkauf     Mehr als die Hälfte (56 %) der Studienteilnehmer rechnen mit Versorgungsengpässen und Preissteigerungen. Nur ein Drittel bezieht die Rohstoffe innerhalb der EU und befürchtet deshalb keine Gefahr. Vor allem aus China – wo aber knapp 80 % der Befragten Rohstoffe beziehen – erwarten 52 % der Teilnehmer Restriktionen. Außerdem wird mit Handelsbeschränkungen durch Russland (48 %), die USA (41 %) und die Türkei (34 %) gerechnet. Gegen die Risiken versuchen sich über 80 % der Teilnehmer durch die Verlagerung oder Teilverlagerung hin zu alternativen Beschaffungsmärkten abzusichern.