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Heinz-Paul Bonn, GUS Group: SAP entwickelt Pharmalösung mit Partner

06.12.2010 -

Die SAP will ihr Angebot für die mittelständische Pharmaindustrie erweitern und kooperiert zu diesem Zweck mit der Kölner GUS Group. CHEManager sprach mit Heinz-Paul Bonn, dem Vorstandsvorsitzenden des Entwicklungspartners.

CHEManager: Herr Bonn, Sie haben vor kurzem eine Kooperation mit der SAP zur Entwicklung einer IT-Lösung für die Pharmaindustrie geschlossen. Was sind Ziel und Inhalt dieser Kooperation?

H.-P. Bonn:
Die GUS Group hat eine marktführende Position im deutschsprachigen Pharma-Mittelstand inne. Wenn wir aber wachsen und unsere Branchenkompetenz in einem breiteren Markt anbieten wollen, dann müssen wir unseren zunehmend international ausgerichteten Kunden eine weltweite Plattform für ihre globalen Geschäftsprozesse anbieten können. Dabei setzen wir ganz entschieden auf On-Demand-Lösungen, also Anwendungen, die unsere Kunden über das Internet nutzen können. So werden wir in kürzester Zeit eine internationale Support-Struktur für unsere Lösungen aufbauen können. Deshalb haben wir mit der SAP eine Entwicklungspartnerschaft geschlossen, in deren Rahmen wir zusammen eine Pharma-Lösung auf der Basis von Business By Design entwickeln, die ab 2009 einen internationalen Rollout erfahren wird.

Welche Folgen hat die Kooperation für Ihre eigenen Produkte GUS-OS und Charisma, die ja ebenfalls in der Pharmaindustrie verankert sind?

H.-P. Bonn: Die GUS Group hat ihre GUS-OS Lösungsfamilie als modernen Nachfolger für Charisma und sonstige ERP-Anwendungen für die Prozess­industrie entwickelt. Das ist und bleibt unsere Geschäftsgrundlage.

Was hat letztlich die Pharmaindustrie von der Kooperation mit der SAP?

H.-P. Bonn: Die Pharmaindustrie kann künftig das Beste aus zwei Welten nutzen: SAP ist der weltweit führende Anbieter von Unternehmenssoftware. Business By Design ist ein moderner Softwareansatz mit einem revolutionären Geschäftsmodell - nämlich On Demand. Und dies wird nunmehr ergänzt durch die Branchenexpertise und die Technologie der GUS Group.

Wir haben beim Design unserer Software Funktionen und Eigenschaften als integralen Bestandteil der Anwendung konzipiert, die bei älteren Lösungen nur nachgebessert werden können - wenn überhaupt. Und diese Funktionalität bringen wir jetzt in die Partnerschaft mit ein: Prevalidierung, Validierungswerkzeuge, anwendungsintegriertes Workflow-Management, geschäftsprozessorientierte Dokumentenlenkung, integriertes LIMS, Funktionen zur Regulatory Compliance, elektronische Signaturen zum Beispiel bei der Umsetzung der sogenannten Qualified Person, sowie Audit Trail und Benutzer/Rollen-Profile. Der gesamte Entwicklungsprozess erfolgte nach dem V-Modell, wie es im GAMP vorgeschrieben ist. Die Dokumentation, die Tests und das Versionsmanagement sind auf diese Vorschriften hin ausgerichtet. Neben der Branchenkompetenz unserer Mitarbeiter ist also auch die Software branchenkompetent.