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Neues Riesenmolekül synthetisiert

14.04.2013 -

Neues Riesenmolekül synthetisiert – Polyoxometallate sind anionische Metall-Sauerstoff-Cluster mit großer Strukturvielfalt und chemischen Eigenschaften, die vor allem für Anwendungen in der Katalyse, aber auch in den Materialwissenschaften sowie der Bio- und Nanotechnologie interessant sind.

Ulrich Kortz, Professor of Chemistry der Jacobs University Bremen, und seinen Mitarbeitern gelang durch Kondensation in wässriger Lösung die Synthese eines zu dieser Substanzklasse gehörenden Wolframatogermanat.

Mit seinen insgesamt ca. 600 Atomen, darunter 100 zu den Schwermetallen zählenden Wolfram-Atomen, ist die neue Verbindung das drittgrößte jemals in molekularer Form synthetisierte Polywolframat.

Darüber hinaus enthält es die meisten Atome des zu den „Seltenen Erden" zählenden Elements Cer, die bisher in ein solches Molekül eingebettet werden konnten.

Mit einem maximalen Durchmesser von 4,2 nm und einer Molmasse von 30 Kilodalton erreicht das anorganische Molekül eine Größe, die komplexen Biomolekülen und sogar Viren vergleichbar ist.

Das Polywolframat weist in einem einzigen Molekül eine Vielzahl katalytisch aktiver Zentren und somit ein extrem hohes katalytisches Potential auf, wie dies in der Regel nur bei biologischen Katalysatormolekülen der Fall ist.

Es ist jedoch viel temperatur- und sauerstoffstabiler und somit weniger empfindlich als Biokatalysatoren.

Darüber hinaus ist es in kristalliner Form auch als sog. heterogener Katalysator, d.h. als feste Substanz in einer flüssigen Phase, einsetzbar, was die Trennung von Reaktionsprodukt und Katalysator bedeutend erleichtert.

Diese Eigenschaften prädestinieren das Molekül für den industriellen Einsatz.