Anlagenbau & Prozesstechnik

Vermahlung unter Flüssigstickstoff-Kühlung

05.07.2013 -

CITplus - Die CryoMill von Retsch verfügt über ein integriertes Kühlsystem. So wird der Mahlbecher vor und während der Zerkleinerung kontinuierlich mit flüssigem Stickstoff gekühlt.

Speziell für diese Anwendung hat Retsch die CryoMill entwickelt. Diese verfügt über ein integriertes Kühlsystem, so dass der Mahlbecher vor und während der Zerkleinerung kontinuierlich mit flüssigem Stickstoff gekühlt wird. Dadurch wird die Probe versprödet und leichtflüchtige Bestandteile bleiben erhalten. Dank des Autofill-Systems wird Stickstoff immer genau in der Menge nachdosiert, die zur Temperaturkonstanz bei -196 °C nötig ist.
Die Zerkleinerung erfolgt in der CryoMill durch Prall und Reibung. Da die Mahlkugel im Mahlbecher frei beweglich ist, kann sie im Gegensatz zu Mahlkörpern in vergleichbaren Kryomühlen jeden Bereich im Becher erreichen und somit eine vollständige Vermahlung der Probe sicherstellen.
Durch den intensiven Austausch mit zahlreichen Anwendern konnten viele Anregungen in eine Weiterentwicklung und Optimierung der CryoMill einfließen. Mit der neuen Gerätegeneration wird die Vermahlung unter Flüssigstickstoff-Kühlung noch komfortabler und effektiver.

Verbesserte Zerkleinerungsergebnisse dank erhöhter Schwingfrequenz
Die maximale Schwingfrequenz der neuen CryoMill liegt bei 30 Hz. Dadurch kann deutlich mehr Energie eingetragen werden, was höhere Endfeinheiten ermöglicht. Das gilt vor allem auch für extrem zähe und elastische Materialien.
Beispiel Kunststoff (PE-LD)
LD-Polyethylen ist ein sehr elastisches Material, welches sich selbst bei sehr niedrigen Temperaturen nur schwer mittels Prall und Reibung zerkleinern lässt. Hier zeigt sich im Vergleich zur Vermahlung mit 25 Hz eine Verbesserung des Ergebnisses bei 30 Hz um ca. 50 % (Abb. 2).

Beispiel Leder
Leder ist ein sehr zähes und faseriges Material. Diese Eigenschaften machen es so stabil und widerstandsfähig, erschweren aber die Zerkleinerung. Bei 25 Hz wird Leder nach kurzer Mahldauer nur leicht aufgebrochen, während bei gleicher Mahldauer mit 30 Hz bereits eine vollständige Pulverisierung erfolgt.

Komfortable Bedienung
Durch die optimierte Stickstoffführung und die elektronische Überwachung ist ein Kontakt des Anwenders mit flüssigem Stickstoff nahezu ausgeschlossen. Somit ist ein Höchstmaß an Sicherheit bei gleichzeitig geringstmöglichem Stickstoffverbrauch gewährleistet.
Die Bedienoberfläche ist komfortabler geworden. Dank der klaren Strukturierung lässt sich der Mahlprozess intuitiv programmieren.
Die neue CryoMill ermöglicht die Speicherung von bis zu 9 Standard Operating Procedures (SOPs). Dadurch können häufig wiederkehrende Mahlprozesse auf Knopfdruck durchgeführt werden.
Die Aufnahmekapazität des Adapters für Einmal-Reaktionsgefäße wurde von 4 auf 6 Gefäße erhöht. Der 10 ml Mahlbecher schließt die Lücke zwischen den Mahlbechern 5 ml und 25 ml.

Fazit
Bei zähen und elastischen Materialien bzw. bei Proben, die leichtflüchtige Bestandteile enthalten, ist die Kryogenvermahlung die einzige Methode, mit der sich die erforderliche Analysenfeinheit erreichen lässt. Die CryoMill von RETSCH hat sich als ideales Gerät für die Zerkleinerung temperaturempfindlicher Materialien erwiesen, die nicht bei Raumtemperatur bearbeitet werden können. Die erzielten Endfeinheiten konnten mit der neuen Generation der CryoMill noch einmal deutlich verbessert werden, auch bei schwierigen Materialien wie Polyethylen oder Leder. Die einfache und sichere Bedienung sowie das umfangreiche Zubehör machen die CryoMill unverzichtbar für jedes Labor, das Kaltvermahlungen durchführt.

Vorteile CryoMill

  • Erhöhte Schwingfrequenz von 30 Hz ermöglicht 50 % höhere Zerkleinerungsenergie
  • Verstärktes Gehäuse und 
  • optimierte ­Stickstoffführung
  • Klar strukturierte Bedienoberfläche, 9 SOPs speicherbar
  • Neues Zubehör wie z. B. Adapter für 6 ­Reaktionsgefäße

 

Leistungsmerkmale Cryomill
Einsatzgebiet                     Zerkleinern, Mischen, Homogenisieren, Zellaufschluss
Aufgabegut                        hart, mittelhart, weich, ­spröde, elastisch, faserig
Aufgabekorngröße *          ≤ 8 mm
Endfeinheit *                     ~ 5 μm
Charge/­Aufgabemenge*   max. 20 ml
* (je nach Probenmaterial und Gerätekonfiguration)

 

 

 

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