Anlagenbau & Prozesstechnik

Salzproduktion: Ein Drittel der Zeit und halbe Kosten

Salzproduzent vereinfacht mit mobiler Tornado Drehkolbenpumpe die Entfernung von korrosivem Schlamm

21.12.2011 -

CITplus - Salz ist nach wie vor eines der wertvollsten Güter, doch die Herstellung birgt ein großes Problem: Vor allem bei der Gewinnung von Steinsalz setzt sich Natriumchlorid mit Sand und anderen Abbaumaterialien schnell in den Sammelbehältern fest. Der aggressive Stoff enthält nicht nur Verunreinigungen, sondern fördert auch die Korrosion des Metalls in den Produktionsanlagen. Einer der weltgrößten Salzproduzenten musste daher immer wieder eine Reinigungsfirma mit Saugwagen kommen lassen, die in wochenlanger Arbeit den Schlamm aus den Tanks entfernte. Um diesen Aufwand zu reduzieren und die Kosten zu senken, wird hier inzwischen eine Tornado Drehkolbenpumpe von Netzsch verwendet. Die selbstansaugende Anlage kann mit einem Stapler leicht zwischen den Behältern versetzt werden und verkürzt das Absaugen durch ihre kontinuierliche Leistung von zwei Wochen auf rund fünf Tage.

Rund 100 m3 reine Feststoffe setzen sich pro Jahr in jedem der zehn Vorratstanks ab, die jeweils 20.000 m3 Salz fassen. Das Gemenge besteht aus Natriumchlorid, Sand, der sich beim Abtragen im Bergwerk bildet, Anhydrit sowie Gips und macht durch seinen hohen Feststoffanteil die Säuberung der Behälter schwierig. Versuche, den Schlamm mit herkömmlichen Kreiselpumpen zu fördern, scheiterten an der zu geringen Ansaugleistung. Stattdessen mussten einmal jährlich Saugwagen bestellt werden, die mittels einer Vakuumpumpe einen Unterdruck erzeugen und die Reste so aus den Tanks saugen. Durchschnittlich 14 Tage dauerte die Reinigung mit dieser Methode und kostete jedes Mal etwa 10.000 €.

Schnell und einfach zu Reinigen
Die Suche nach einer Alternative gestaltete sich durch das ungewöhnliche Fördermedium allerdings schwierig. Wegen der Aggressivität von Natriumchlorid in Verbindung mit Metall boten verschiedene Pumpenhersteller nur Modelle aus widerstandsfähigen, aber teuren Sonderwerkstoffen an. Letztlich fiel die Entscheidung daher auf ein System, das zum Schutz des Pumpenkörpers nicht auf ein spezielles Material, sondern auf eine besonders leicht zu handhabende Konstruktion setzt. „Korrosionsnester bilden sich nur in stehendem Wasser. Deshalb ist es entscheidend, dass die Pumpe bei längerem Stillstand schnell und einfach gereinigt werden kann", erklärt Marco Habermann, Außendienstmitarbeiter bei der auf Verdrängerpumpen spezialisierten Firma Netzsch aus Waldkraiburg. Deren Tornado Drehkolbenpumpe ist genau auf diese Anforderung ausgelegt: Zum Säubern des Systems kann einfach der Gehäusedeckel geöffnet und der Innenraum mit Wasser ausgespült werden. Das Salz wird dadurch vollständig entfernt, so dass die Gerätesubstanz nicht angegriffen wird. Zudem sind Pumpen- und Gleichlaufgetriebebereich räumlich voneinander getrennt. Dadurch kann das aggressive Medium nicht ins Getriebe gelangen.

Bis zu einer Korngröße von 70 mm
Die selbstansaugende Drehkolbenpumpe erreicht Fördermengen von bis zu 1.000 m3/h bei maximal 6 Bar Druck und einem Saugvermögen von bis zu 8 mWS. Sonderauslegungen für besondere Kundenanforderungen erlauben auch höhere Förderdrücken. Die bewegten Medien können dabei niedrig- bis hochviskos, thixothrop und dilatant, schmierend oder nichtschmierend, scherempfindlich, abrasiv oder - wie in diesem Fall - höchst aggressiv sein. Selbst Gemenge mit Feststoffen bis zu einer Korngröße von 70 mm lassen sich damit fördern. Durch diese Eigenschaften kann auch der Salzbrei fast unverdünnt abgesaugt werden, die Fördermenge liegt hierbei kontinuierlich zwischen 10 und 25 m3/h. Die Tanks wurden so im ersten Testlauf innerhalb von nur fünf Tagen geleert, wodurch sich der Einsatz der Tornado Pumpe bereits amortisiert hatte.
Durch seine kompakte Bauweise ist das System zudem mobil und kann mit einem Gabelstapler zwischen den Behältern umgestellt werden. Die Arbeitsabläufe und Reinigungsintervalle lassen sich dadurch wesentlich flexibler gestalten und müssen nicht wie früher mit den Terminen der externen Saugwagen-Firma abgestimmt werden. Die Säuberung der zehn Tanks kann jetzt auch zeitlich versetzt koordiniert werden, damit nicht der ganze Betrieb davon betroffen ist. Darüber hinaus muss das abgesaugte Natriumchlorid-Gemisch nicht mehr auf eine Deponie gebracht werden, sondern wird direkt in eine alte, 600 m tiefe Kaverne gepumpt. Damit entfallen gesonderte Entsorgungsgebühren. Insgesamt reduzieren sich die Kosten für den Reinigungsprozess durch die Drehkolbenpumpe von Netzsch um 50 - 80 %.

Kontakt

Netzsch Pumpen & Systeme GmbH

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