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Europäische Sozialpolitik im Fokus der Chemiearbeitgeber

11.11.2011 -

Europäische Sozialpolitik im Fokus der Chemiearbeitgeber. Lange Zeit wurde Europa auf das wirtschaftliche Europa reduziert. Mittlerweile betont der Staatenverbund mehr und mehr sein soziales Gesicht. Zum rechten Zeitpunkt, denn die Finanzkrise hat Unternehmen und Bürgern Europas die geografischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten einer globalisierten Welt vor Augen geführt.

Bereits im Juli 2008 hatte die Europäische Union (EU) eine erneuerte Sozialagenda formuliert. 18 Initiativen wurden verabschiedet, 20 weitere sollen bis Ende 2009 folgen. Die neue europäische Sozialpolitik setzt sieben Prioritäten, dazu zählen die Bildung von Kinder und Jugendlichen, die Förderung der Mobilität und der Erwerbstätigkeit durch Weiterbildung, die Bekämpfung von Armut und Diskriminierung sowie die Förderung der Gesundheit. Auch die Öffnung Europas nach außen – Chancen, Zugangsmöglichkeiten und Solidarität auf globaler Ebene – steht auf der Liste der EU-Prioritäten. „Wir müssen angesichts der Bandbreite der Herausforderungen die Instrumente der EU intelligenter nutzen und vor allem Synergien schaffen. Nur so kann die Europäische Union als soziale Union wahrgenommen werden“, sagt Vladimír Špidla, EU-Kommissar für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit und Referent der Wiesbadener Gespräche am 2. April 2009 im Kurhaus Wiesbaden.

Bereits zum fünften Mal in Folge veranstaltet der Arbeitgeberverband Hessenchemie die Wiesbadener Gespräche zur Sozialpolitik. „Nachdem wir in den vergangenen Jahren Themen wie lebenslang Lernen, demografischer Wandel und Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf der Agenda hatten, wollen wir in diesem Jahr einen Beitrag zur Versachlichung der allgemeinen Globalisierungsdebatte leisten“, sagt Dr. Axel Schack, Hauptgeschäftsführer der Hessenchemie, „Deshalb diskutieren wir Anfang April im Wiesbadener Kurhaus mit ausgewiesenen Experten die Frage: Europäische Sozialpolitik – Die richtige Antwort auf die Globalisierung?“

Eine Bewertung der Brüsseler Initiativen und Maßnahmen aus wirtschafts- und sozialpolitischer Sicht wird Prof. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, in seinem Vortrag vornehmen. An seine Ausführungen schließt sich eine Podiumsdiskussion mit den Referenten, Vertretern der Chemiearbeitergeber, der Gewerkschaft, der EU und dreier Fraktionen an.

„Die deutschen Chemiearbeitgeber haben der europäischen Einigung immer positiv gegenüber gestanden. Wir begreifen Europa als große Chance, warnen jedoch davor, zu schnell nach politischer Regulierung zu rufen. Probleme sollten zunächst auf Ebene der Betriebe und der Sozialpartner angegangen werden, bevor eine politische Lösung gesucht wird“, fordert Noëlle Niederst, Leiterin Europa-Arbeit bei der Hessenchemie.

Begleitend zur den Wiesbadener Gesprächen wird ein Tagungsband erscheinen, in dem 20 Experten das Thema europäische Sozialpolitik im Kontext der Globalisierung aus ganz unterschiedlichen Sichtweisen beleuchten. Eine Ist-Analyse, die die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Globalisierung auf Deutschland und die EU aufzeigt, ist ebenso Inhalt des Buches wie Beiträge zu Maßnahmen, Möglichkeiten und Grenzen der europäischen Sozialpolitik. Andere Autoren berichten über ihre Erfahrungen mit europäischer Sozialpolitik in der Unternehmenswirklichkeit oder geben einen Ausblick auf die Zukunft, wie Joachim Fritz-Vannahme, Direktor des Programms „Europas Zukunft“ bei der Bertelsmann-Stiftung in seinem Essay: „Quo vadis, europäischer Sozialstaat?“

Wiesbadener Gespräche 2009

Am 2. April 2009 lädt der Arbeitgeberverband Hessenchemie zu den 5. Wiesbadener Gesprächen „Europäische Sozialpolitik – Die richtige Antwort auf die Globalisierung?“ in das Kurhaus Wiesbaden ein. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie auf den Internetseiten zur Tagung. Einen kostenfreien Tagungsband können CHEManager-Leser anfordern bei: lisa.rausch@wiley.com.

www.wiesbadenergespraeche.de

www.hessenchemie.de