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Evonik strebt durch die Hintertür an die Börse

22.02.2013 -

Der Spezialchemiekonzern Evonik wagt einen neuen Anlauf an die Börse. Der Konzern habe die Vorbereitungen für eine geplante Notierungsaufnahme an der Frankfurter Börse wieder aufgenommen, teilten Evonik und die Eigner des Konzerns am Freitag mit. Von einem Teil ihrer Evonik-Aktien hätten sich die Eigner, die RAG-Stiftung und der Finanzinvestor CVC, bereits getrennt - die Anteile seien vorab an institutionelle Investoren abgegeben worden, hieß es weiter. Diese Erweiterung des Eigentümerkreises stelle einen ersten Schritt für die angestrebte Börsennotierung dar. Der neue Chef der RAG-Stiftung, Werner Müller, betonte, die Tür für die geplante Börsennotierung des Unternehmens sei nun "ein weiteres Stück geöffnet".

Die RAG-Stiftung und der Finanzinvestor CVC wollten bis Ende April rund 10% der Evonik-Anteile an die Frankfurter Börse bringen, hatte Reuters bereits am Donnerstag aus Finanz- und Eignerkreisen erfahren. Die kleine Frankfurter Investmentbank Main First verkaufe 7% der Anteile an mehr als zehn Anleger, je die Hälfte der Anteilsscheine stellten die Stiftung und CVC zur Verfügung. Der Prozess habe vor zwei Wochen begonnen, die Hälfte der 7% sei schon verkauft. Im April müssten dann nur noch 3% der Aktien an den Mann gebracht werden. Die Deutsche Bank hat einem der Insider zufolge gute Chancen, diesen Teil des Börsengangs zu organisieren.

Im Sommer 2012 waren die Börsenpläne Evoniks auf die lange Bank geschoben worden, weil potenzielle Anleger nicht bereit waren, Preise nach den Vorstellungen der Stiftung zu zahlen. Damals war Evonik mit rund 12Mrd. € bewertet worden. Nun liegt die Bewertung höher: Dem aktuellen Plan liege ein Firmenwert von mindestens 14 Mrd. € zu Grunde, so dass die mit knapp 75% beteiligte RAG-Stiftung und der Finanzinvestor CVC mit einem Erlös von rund 1,4 Mrd. € rechnen könnten, hieß es im Umfeld der Stiftung.

Unter dem Dach der Stiftung ist der deutsche Steinkohlebergbau gebündelt. 2018 sollen die öffentlichen Hilfen für den Steinkohlebergbau auslaufen - die Stiftung soll dann für die Folgekosten gerade stehen. Diese soll sie mit Hilfe von Evonik bestreiten - erste Milliarden hatte sie bereits mit dem Verkauf von Evonik-Anteilen an CVC eingesammelt. Entworfen hatte dieses Modell der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Werner Müller, der seit vergangenem Dezember an der Spitze der Stiftung steht. Müller nimmt mit dem Börsengang nun ein Projekt in Angriff, mit dem sein Vorgänger an der Spitze der Stiftung, Wilhelm Bonse-Geuking, gescheitert war.

Das Eis für Börsengänge in Deutschland ist nun gebrochen - auch die Deutsche Annington will Finanzkreisen zufolge noch vor der Sommerpause den Sprung auf das Börsenparkett wagen. LEG Immobilien hatte Anfang des Jahres bereits den Börsengang gewagt.

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