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SGL Carbon: Anpassung der Jahresprognose für 2013

28.06.2013 -

Das schwache Geschäftsumfeld, das bereits das erste Quartal des Geschäftsjahres 2013 belastet hatte, setzte sich in den ersten beiden Monaten des zweiten Quartals 2013 fort. Darüber hinaus hat sich - besonders in den letzten Wochen - der Wettbewerbsdruck aus Asien, verstärkt durch die Abwertung des japanischen Yen, signifikant erhöht. Daraus folgt nun, dass insbesondere in den Geschäften mit Graphitelektroden im Geschäftsfeld Performance Products (PP) und Graphitspezialitäten im Geschäftsfeld Graphite Materials & Systems (GMS) die erhoffte Geschäftserholung weder im zweiten Quartal noch im zweiten Halbjahr 2013 erfolgen wird. Daher erwartet die SGL Group nun ein Konzern-Ebitda im zweiten Quartal 2013, das leicht unter dem des ersten Quartals 2013 (Q1/2013: 34 Mio. €) liegen wird.

Auch die Ebitda-Jahresprognose für 2013 muss an die veränderten Erwartungen angepasst werden: Die SGL Group erwartet nun ein 50-60% niedrigeres Ebitda im Vergleich zu 2012 (2012: 240 Mio. € vor Wertberichtigungen) - bislang wurde ein Minus von 20-25% erwartet.

Das deutlich niedrigere Ebitda führt dazu, dass das für 2013 gesetzte Ziel eines positiven Free Cash Flows nicht mehr erreicht wird. Aufgrund strikter Ausgabenbegrenzungen vor allem bei Investitionen und beim Umlaufvermögen wird der Rückgang beim Free Cash Flow allerdings wesentlich geringer ausfallen als beim Ebitda.

Das Unternehmen erwartet für den Halbjahreszeitraum 2013 einen Steueraufwand im mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Wesentlichen Anteil wird hierbei ein Steueraufwand als Folge der Auflösung aktivierter latenter Steuern auf Verlustvorträge haben. Dieser nicht zahlungswirksame Steueraufwand resultiert aus den reduzierten Ergebniserwartungen in Deutschland und den USA. Diese Maßnahme schränkt die Möglichkeit einer künftigen Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge nicht ein.

Zusätzlich führt die veränderte Jahresprognose zu einer anlassbezogenen Überprüfung von Vermögenswerten. Im Rahmen dieser nach IFRS vorgeschriebenen Werthaltigkeitsprüfungen (Impairment Tests) werden alle Einheiten aufgefordert, ihre 5-Jahres-Pläne zu überprüfen und ggf. Abweichungen zu identifizieren. Bei den Geschäftsbereichen innerhalb des Geschäftsfeldes CFC zeichnet sich eine zeitlich verschobene Ergebnisentwicklung ab, die auf diverse Projektverzögerungen und anhaltend hohe Entwicklungsvorleistungen zurückzuführen ist. Dies betrifft allerdings nicht die Aktivitäten im Automobilbereich, die sich planmäßig entwickeln. Insgesamt ergibt sich für das Geschäftsfeld CFC im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen voraussichtlich ein signifikanter Wertminderungsbedarf im zweiten Quartal 2013, der aus heutiger Sicht vorläufig mit maximal 150 Mio. € berechnet wird.

Der Vorstand wird in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat über geeignete Gegenmaßnahmen und potentielle Restrukturierungsprojekte entscheiden.