13.08.2019 • Themen

Simon Linder / Dakosy: Gefahrgut per Luftfracht - papierlos?

Simon Linder, Vertriebsleiter, Dakosy Datenkommunikationssystem © Dakosy...
Simon Linder, Vertriebsleiter, Dakosy Datenkommunikationssystem © Dakosy Datenkommunikationssystem AG

Im Zeitalter der Digitalisierung erscheint es auf den ersten Blick überraschend, dass viele Prozesse in der Logistik nach wie vor papierbasiert erfolgen. Dies gilt u. a. auch für die Gefahrguterklärung in der Luftfracht, kurz DGD, die bislang noch ausgedruckt die jeweilige Sendung begleitet. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass viele Versender diese Abläufe bereits digitalisiert haben und den Transportauftrag inklusive der Gefahrgutangaben elektronisch zur Verfügung stellen, wirkt das anachronistisch. Wie kommt es zur digitalen Abwärtsspirale, an deren Ende nach wie vor oft das Papier steht?

Hauptgrund ist die fehlende Standardisierung. Benötigt wird ein international anerkannter Standard, der mit den ICAO-/­IATA-Regularien einhergeht. Des Weiteren braucht es eine digitale Plattform für alle am Lieferprozess Beteiligten, die diesen Standard testet und in der Praxis etabliert. Hinsichtlich beider Punkte sind positive Entwicklungen zu spüren.

Im Rahmen einer IATA-Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Lufthansa Cargo, der Swiss International Air Lines, Air France/KLM und Cargologic wurden umfassende Grundlagen für die sogenannte eDGD entwickelt, die aktuell erprobt werden. Bereits im letzten Herbst konnte von der Lufthansa Cargo unter Verwendung der von Dakosy entwickelten Plattform „INFr8“ weltweit die erste eDGD-­Sendung über den Frankfurter Flughafen nach Mexico erfolgreich abgefertigt werden. Beteiligt waren außerdem das international tätige Gesundheitsunternehmen Abbott aus Wiesbaden und der Logistikdienstleister Panalpina. INFr8 läuft derzeit am Frankfurter Flughafen im Pilotbetrieb. Neben den genannten Unternehmen testen weitere namhafte Versender, Logistikdienstleister sowie die Handling-Agenten FCS und LUG diese Plattform.

Ein Erfolgsfaktor für das Digitalisierungsprojekt ist, dass der neue Standard entlang der gesamten Lieferkette, das heißt vom Versender oder Deklaranten über den Spediteur bis hin zur Airline eingesetzt wird – hier setzt die digitale Plattform an. Über die Cloud integriert sie alle Beteiligten so, dass am Ende eine qualitätsgesicherte eDGD steht, die an die Airline oder ihren Handling-Agenten übertragen werden kann. Die Zielsetzung ist klar: Strikt papierlos, also keine Erfassung der DGD mehr an Flughäfen und eine fast vollständige Reduktion der dokumentarischen Fehler! Der Mehrwert? Eine deutlich einfachere Abfertigung mit erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen.

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