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Verband Chemiehandel VCH: Responsible Care Programm

14.03.2011 -

Verband Chemiehandel VCH: Product Stewardship Leitlinien - Verantwortliches Handeln im Chemiehandel. Hohes Engagement für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz.

Ein großer Teil der Mitgliedsfirmen des Verbands Chemiehandel (VCH) haben sich im Rahmen des Responsible Care (RC)-Programms des VCH dazu verpflichtet, ihre Aktivitäten in Einklang mit einer zukunftsverträglichen Entwicklung zu bringen. Responsible Care steht für den Willen, sich unabhängig von gesetzlichen Bestimmungen in den Bereichen Sicherheits-, Gesundheitsund Umweltschutz zu engagieren. Von besonderer Bedeutung sind die gemeinsamen Leitlinien „Product Stewardship“, die von FECC und Cefic, den europäischen Chemieverbänden erarbeitet und beschlossen wurden. In diesen Leitlinien wird aufgezeigt, wie die Produktverantwortung zwischen Händler und Lieferant so aufgeteilt werden kann, dass beide ihren Verpflichtungen im Rahmen von RC während des gesamten Lebenszyklus eines Produktes gerecht werden. Die Zahl der Teilnehmer am RCProgramm ist im vergangenen Jahr auf 59 (65% der VCH-Mitgliedsfirmen) gestiegen. Zur Beantwortung der „Indikatoren zur Leistungsbemessung“ waren die 57 Firmen aufgefordert, die während des gesamten Berichtszeitraumes 2004 am Programm teilgenommen haben. Dadurch erfasst wurden 100 Betriebsstätten mit 4.690 Mitarbeitern (1.397 davon im Bereich Lager und Fuhrpark), die einen Umsatz von rund 4,1 Mrd. € erwirtschafteten. 2/3 der Teilnehmer sind lagerhaltende Firmen, die den Handel über eigene Lager mit eigenem Personal betreiben. Die übrigen Betriebe verfügen über keine oder eine stark eingeschränkte eigene Lagerhaltung; z.T. können deren Aktivitäten deshalb in dieses Schema auch nicht eingefügt werden. Ein Teil der Ergebnisse für das Jahr 2004 wird im Folgenden präsentiert:

Produktverantwortung
Das Sicherheitsdatenblatt nimmt bei der Wahrnehmung der Produktverantwortung eine zentrale Position ein. Über die gesetzliche Pflicht zur Erstellung und Aktualisierung einer solchen Produktinformation hinaus hält der Chemiehändler für 73 % seiner regelmäßig vorrätig gehaltenen Produkte ergänzende Informationen in Form von Gebrauchsanweisungen, technischen Merkblättern u.a. bereit. Er informiert seinen Kunden so über weitere wichtige chemisch-physikalische Eigenschaften eines Stoffes und dessen sichere Verwendung. Produktverantwortung zeigt sich auch in der Auswahl der Kontraktoren, also der Lieferanten und Logistikpartner: Von diesen waren 2004 70 % nach ISO, EMAS oder RC zertifiziert. Bei den Dienstleistern (z.B. Recycler, Lohnverarbeiter) betrug der Anteil 50 %.

Anlagensicherheit und Gefahrenabwehr

Die Zahl der Zwischen- bzw. Alarmfälle ist im vergangenen Jahr auf dem erfreulich niedrigen Niveau der Vorjahre geblieben. Bei den 203 gemeldeten Alarmfällen (2 je Betriebsstätte) handelte es sich zu 94 % um Fehlalarme. Bei einem Wareneingang von rund 1,6 Mio. t flüssiger Produkte ist es in nur einem Fall zu einer Boden-/Gewässerkontamination gekommen. Es waren 22 Zwischenfälle zu verzeichnen, bei denen Ware (auch kleinste Mengen) ungewollt freigeworden ist – dies entspricht einem Zwischenfall auf je 72.000 t Eingang flüssiger Produkte.

Arbeits- und Gesundheitsschutz
Gemessen an der Zahl der belieferten Kunden und der angelieferten Produkte bewegte sich die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Berichtszeitraum weiterhin auf niedrigem Niveau. Rund 3/4 der 132 gemeldeten Ereignisse entfielen auf Wegeunfälle oder auf Unfälle durch mechanische Einwirkungen, die in keinem chemiespezifischen Zusammenhang mit der Tätigkeit standen. Nur in 33 Fällen ist es zu Unfällen mit Chemikalieneinwirkungen gekommen.

Umweltschutz
Im Rahmen des regelmäßigen verbandsinternen Austausches zu RC wird deutlich, dass das Engagement in dieser weltweiten Initiative bei den Kontraktoren des Chemiehändlers ein stetig zunehmendes Ansehen genießt. Doch ist diese Entwicklung statistisch kaum erfassbar – anders als dies bei der Teilnahme an Umweltmanagementsystemen (ISO/EMAS) der Fall ist: Die Zahl der danach zertifizierten Betriebe ist mit 20 % gegenüber den Vorjahren konstant geblieben. Bei einer Gesamtmenge von rund 1,04 Mio. t abgefüllter flüssiger Chemikalien sind in 62 % der Fälle Gaspendelverfahren oder gleichwertige Emissionsminderungsverfahren angewandt worden. In den übrigen Fällen waren sie aus stoffspezifischen Gründen nicht geboten oder sind z.B. aus technischen Gründen bisher noch nicht eingesetzt worden.

Transportsicherheit
Die Sicherheit im Gefahrguttransport hat nicht zuletzt durch die neuen Security- Regelungen in Kap. 1.10 ADR eine erhöhte Bedeutung erhalten und wird damit auch für die Aktivitäten im Rahmen von RC zunehmend wichtiger. Die Umsetzung dieses Programmelements hat sich im vergangenen Jahr vor allem wieder in der Ausbildung der Gefahrgutbeauftragten, der beauftragten Personen und Gefahrgutfahrer gezeigt. Bei den 27 Firmen mit eigenem Fuhrpark hat jede dieser Personen durchschnittlich 10 Stunden im Jahr an Ausund Fortbildungsmaßnahmen teilgenommen. Das hohe Niveau der Transportsicherheit zeigt sich auch in der weiterhin geringen Zahl der behördlichen Beanstandungen (84) und rechtskräftigen Bußgeldbescheide (33): Beide Werte bewegen sich gemessen an der Kilometerleistung der firmeneigenen 523 Nutzfahrzeuge (2004 = 26 Mio. km) weiterhin auf erfreulich niedrigem Niveau. Dies gilt auch für die Zahl der Verkehrsunfälle (97): In nur einem Fall ist es zu Personenschäden, im Übrigen nur zu Sachschäden gekommen. Auf eine Fahrleistung von rund 270.000 km kommt somit nur ein Unfall. Verkehrsunfälle mit Umweltschäden, verursacht durch Ladegut, waren im vergangenen Jahr nicht zu verzeichnen.