Anlagenbau & Prozesstechnik

Oberflächenentkeimung von Verpackungen

Neuer Entkeimungstunnel ermöglicht Überführung in Reinraum

01.06.2016 -

Fleischereibetriebe in ganz Deutschland sind durch die Lebensmittel-Hygieneverordnung (LMHV) verpflichtet, in ihren Betrieben ständige Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.

Keime, die sich in zu verarbeitendem Fleisch bilden, können für Konsumenten schnell gesundheitliche Auswirkungen haben. Zudem haften sie auf den Produktionsanlagen und verunreinigen so auch vermeintlich „saubere“ Ware.  Neben der Durchführung wirksamer Prüf- und Sicherheitsmaßnahmen (§ 3-8 LMHV) gelten daher auch für die verwendeten Anlagen und das Verpackungsmaterial höchste Anforderungen an die Reinigungs- und Hygienefähigkeit (EG 853/2004 und 854/2004). Die EG-Verordnungen machen dabei klare Vorgaben für den Umgang mit Lebensmitteln tierischen Ursprungs. Auf der internationalen Leitmesse der Fleischwirtschaft rund um das Verarbeiten, Verpacken und Verkaufen, der IFFA, stellte sterilAir, Experte für UCV-Entkeimung, nun erstmals offiziell einen neuen Entkeimungstunnel aus, der sich sogar für den Reinraum eignet. Außerdem wurde der modifizierte Bandentkeimer T2011 vorgestellt. Beide Anlagen sind explizit auf die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen ausgelegt und ermöglichen so normkonforme und dennoch hocheffiziente Arbeitsabläufe in der Fleischwirtschaft.
In Kooperation mit der Firma Kronen, die Einzel- sowie Sondermaschinen und komplette Verarbeitungslinien für die Nahrungsmittelindustrie entwickelt und produziert, entstand ein Oberflächenentkeimer für Verpackungen, Transportbehälter und Werkzeug. „Dieser Entkeimungstunnel dient der Überführung von Kisten, Behältern und Material von einem Low Care- in einen High Care-Bereich, also einen Reinraum“, erklärt Martin Graupner, Geschäftsführer von sterilAir. Diese beiden Bereiche können dadurch auch getrennt werden. Während der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für Bazillus-Subtilis-Sporen eine Desinfektionsleistung von Log5-Reduktionsraten fordert, kann der validierte Tunnel diesen Wert bereits in der Standardauslegung problemlos einhalten.
Die neu entwickelte Hybrid-Röhrentechnik, deren Systemkomponenten bereits zum Patent angemeldet sind, zeichnet sich durch eine besondere Energiebilanz und Temperaturstabilität aus: Gewährleistet wird eine gleich bleibend hohe Ausstoß- und damit Entkeimungsleistung in einem Temperaturbereich von –10 °C bis + 40 °C. Durch die UVC-Behandlung wird die DNS der potentiellen Keime zerstört, wodurch Kontakt- und Schmierinfektionen so effektiv verhindert werden können. Die Entkeimung kann dabei während des Arbeitsprozesses und permanent erfolgen. Mit dem Entkeimungstunnel UVC-Lock können alle Materialien in Querschnittsgrößen von 50 x 50 mm bis zu 550 x 300 mm schonend durchgeschleust und entkeimt werden.

Modifizierter Bandentkeimer steigert Leistung, Robustheit und Wartungsfreundlichkeit
Begleitend zum Entkeimungstunnel stellte steril­Air auch das modifizierte Modell T2011 vor: Der Bandentkeimer, der mithilfe von UVC-Strahlung die DNA der Zellen inaktiviert, stellt die mikrobiologischen Werte und damit die geforderte Hygiene sicher. Dazu kann er beispielsweise leicht unter einem Transportband angebracht werden und somit während der Produktion – ohne diese für eine Entkeimung unterbrechen zu müssen – arbeiten.
Das Gehäuse des T2011 ist gemäß IP 65 wasserdicht, vollumschließend und aus Edelstahl, sodass der Entkeimer besonders für raue Einsatzbedingungen wie Nässe, Reinigung mit chemischen Mitteln, hitzeempfindlichen Oberflächen und einer 24-stündigen Brenndauer täglich geeignet ist. Je nach Anwendungsbereich ist der T2011, der den ­HACCP-Richtlinien entspricht, in drei verschiedenen Größen von einer Strahlungsbreite von 343 mm bei einem Gewicht von 5,70 kg bis zu einer Strahlungsbreite von 785 mm bei 9,10 kg erhältlich.

Upgrade bestehender Bandentkeimer problemlos möglich
Um Leistung, Robustheit und Wartungsfreundlichkeit weiter zu steigern, bietet sterilAir nun eine modifizierte Version des T2011 an: Im Wesentlichen sind die neuen Geräte mit einem korrosionsfesteren Schutzrohr aus passiviertem V4A-Edelstahl, leistungsoptimierteren UV-Lampen und einer doppelt verstärkten Teflonbeschichtung der Schutzrohre für noch mehr Schutz vor Beschädigungen ausgestattet. Dazu kommt, dass der kopfseitige Verdrehschutz wegfällt und die filigrane Sensorbuchse durch robuste Vollgummi-Steckverbinder mit Bajonett-Schnellverschluss ausgestattet wird. Um massive mechanische Einwirkungen auf den Steckverbinder einzudämmen, ist dieser zudem mit einem massiven Rammschutz versehen. „Da es sich um eine Weiterentwicklung der bewähren Technik handelt, lassen sich die Vorgängermodelle problemlos upgraden“, berichtet Martin Graupner.

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