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Klimawandel, Energie- und Rohstoffeffizienz

CHEManager 17/2011

15.09.2011 -

Rohstoffnutzung
Die deutsche Wirtschaft setzt trotz Wachstum immer weniger Rohstoffe ein. Der Effizienzgewinn ist vor allem neuen Produktionsverfahren sowie verstärktem Recycling zu verdanken. So werden z. B. aus dem hierzulande anfallenden Elektroschrott von jährlich mehr als 1 Mio. t erhebliche Mengen an edlen und seltenen Metallen wie Gold oder Palladium zurückgewonnen. Laut Statistischem Bundesamt verringerte sich der Rohstoffeinsatz in Deutschland zwischen 1994 und 2009 um knapp ein Fünftel - obwohl das Bruttoinlandsprodukt in dieser Zeit um fast ein Fünftel stieg. Die Rohstoffproduktivität erhöhte sich damit um 47 %.




Energieverbraucher
Bis 2020 soll in Deutschland ein Fünftel weniger Energie verbraucht werden als 1990. Die Energiewende macht es notwendig, die vorhandene Energie noch effizienter einzusetzen. Die Industrie hat hier bereits einiges getan. In der industriellen Fertigung wird Energie vor allem für Prozesswärme benötigt. Besonders die Glasherstellung, die Chemieproduktion und die Metallerzeugung brauchen leistungsstarke Öfen und Trockner. Strom spielt bei der industriellen Prozesswärme eher eine Nebenrolle. Er kommt in mechanischen Produktionsprozessen zum Einsatz, z. B. bei elektrischen Antrieben und motorbetriebenen Systemen wie Kompressoren.




Energieeffizienz
Die deutsche Industrie hat jedes Jahr mit derselben Menge Energie durchschnittlich 2,2 % mehr produziert. Im IW-Umweltexpertenpanel vom Juni 2011 gaben 94 % der 181 befragten Wirtschaftsvertreter an, dass ihre Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Maßnahmen zur effizienten Energieverwendung ergriffen haben. Drei Viertel der Unternehmen analysierten den Gebäudebetrieb und rund 60 % ihre Produktionsprozesse. Um alle Potentiale für einen effizienten Umgang mit Energie zu nutzen, ist ein Umwelt- und Energiemanagement hilfreich. Hier sind besonders die großen Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern aktiv.




Chancen und Risiken
Die Klimapolitik stellt die Industrie vor große Herausforderungen. Der IW-Chancen-Risiko-Index analysiert, welche Sektoren davon profitieren (positive Werte), weil sie z. B. klimaschutzrelevante Technik herstellen, und welche in Bedrängnis geraten (negative Werte), weil sie z. B. energieintensiv produzieren. Im neutralen Bereich kompensieren sich Chancen und Risiken. Ohne die Vorleistungen energieintensiver Branchen wie Chemie oder Stahlerzeugung könnten aber andere Wirtschaftszweige nicht existieren. Die Autobauer hätten es z. B. ohne Stahl und Kunststoffe schwer. Die Politik täte gut daran, solche Zusammenhänge zu beachten.





(Ausgabe: CHEManager 17/2011)

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