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Clariant entwickelt sich trotz verschlechterter globaler Wirtschaftslage weiterhin positiv

14.11.2012 -

Clariant hat für das dritte Quartal 2012 einen Umsatz von 1,923 Mrd. CHF bekannt gegeben. Dies entspricht einem Wachstum von 3% gegenüber dem Vorjahresquartal, in dem 1,865 Mrd. CHF erzielt wurden. In Lokalwährungen gingen die Umsätze um 3% zurück. CEO Hariolf Kottmann: „Die globale Wirtschaft hat sich weiter verschlechtert, und das Wachstum in Schwellenmärkten konnte den Rückgang in Europa nicht mehr ausgleichen. Angesichts dessen hat Clariant in den vergangenen drei Monaten solide Ergebnisse erzielt. Beigetragen hierzu hat die stabile Entwicklung der meisten Kerngeschäfte. Dies verdeutlicht, dass unsere profitable Wachstumsstrategie konsequent umgesetzt wird. Die derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen werden wahrscheinlich weiter fortbestehen. Clariant bleibt jedoch bei seiner mittelfristigen Prognose bis 2015."

Die globale Wirtschaft hat sich im dritten Quartal entgegen den Erwartungen nicht stabilisiert. Während Lateinamerika sein solides Wachstum fortsetzte und Nordamerika stabil blieb, breitete sich in Europa die Konjunkturabkühlung von den südeuropäischen Ländern auf den Rest des Kontinents aus. Gleichzeitig setzte in den wichtigsten Ländern im Raum Asien/Pazifik und in der Region Naher Osten & Afrika eine Verlangsamung des Wachstums ein.

Auf Konzernebene sanken die Volumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5%. Die meisten Geschäftseinheiten waren von Volumenrückgängen betroffen. Die Geschäftseinheiten Catalysis & Energy, Functional Materials, Industrial & Consumer Specialties sowie Masterbatches zeigten jedoch in diesem wirtschaftlichen Umfeld eine solide Entwicklung und befinden sich auf gutem Kurs, um ihre Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Im Geschäftsbereich Oil & Mining Services gab es in Lokalwährungen erneut ein zweistelliges Wachstum. Andererseits wirkten sich die derzeit besonders schwachen Branchen Elektronik, Lacke und in zunehmendem Masse auch Automobile merklich auf die Geschäftseinheiten Additives und Pigments aus. Die Bereiche Leather Services, Textile Chemicals und Paper Specialties erholten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ihre Umsätze stiegen in Lokalwährungen im einstelligen Bereich.

Die Bruttomarge war mit 26,3% höher als im Jahr zuvor mit 26,1%. Die Verkaufspreise gingen gegenüber dem 2. Quartal 2012 um 1% zurück. Auch die Rohstoffkosten sanken deutlich. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnten die Preise erhöht werden und die Rohstoffkosten sind gesunken. Der positive Preiseffekt wurde allerdings teilweise ausgeglichen durch nicht absorbierte Produktionskosten aufgrund geringerer Mengen und einer ungünstigen Entwicklung beim Produktmix. Ausserdem war der Beitrag zusätzlicher Produktkapazitäten für Batteriematerialien und Flammschutzmittel geringer als erwartet. Unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen dauert die Markteinführung dieser neuen innovativen Produkte länger und führt daher zu einer vorerst niedrigeren Auslastung der Kapazitäten in diesen beiden Produktionsanlagen.

Das EBITDA vor Einmaleffekten sank im dritten Quartal 2012 von 216 Mio. CHF auf 201 Mio. CHF. Die EBITDA-Marge vor Einmaleffekten lag daher bei 10,5%, im Vergleich zu 11,6% im Vorjahreszeitraum. Das EBITDA der einzelnen Geschäftsbereiche blieb stabil. Die niedrigere Marge lässt sich zurückführen auf höhere administrative Kosten, vornehmlich im Zusammenhang mit der Integration von Süd-Chemie, geringere positive Einmaleffekte und höhere F&E-Kosten, einschliesslich der Anlaufkosten für die Bioethanol-Produktionsanlage in der Nähe von München. Die Restrukturierungs- und Wertminderungskosten sanken von 23 Mio. CHF im dritten Quartal 2011 auf 9 Mio. CHF. Sie entstanden in erster Linie im Zusammenhang mit der Integration von Süd-Chemie. Der Nettogewinn fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 81 Mio. CHF auf 49 Mio. CHF, vor allem aufgrund von Wechselkurseffekten beim Finanzergebnis und etwas höheren Finanzierungskosten.

Ein starkes Quartal gab es beim Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit in Höhe von 181 Mio. CHF im Vergleich zu 127 Mio. CHF vor einem Jahr. Dies entspricht dem normalen saisonalen Verlauf mit einem Bestandsaufbau im ersten Halbjahr, der sich im weiteren Jahresverlauf wieder abbaut, sodass in der zweiten Jahreshälfte ein positiver Cashflow anfällt.

Die Nettoverschuldung lag bei 1,934 Mrd. CHF und war daher niedriger als Ende Juni 2012 (1,984 Mrd. CHF), aber höher als zum Jahresende 2011 (1,740 Mrd. CHF). Folglich verbesserte sich der Verschuldungsgrad (Nettoverschuldung dividiert durch Eigenkapital) von 67% am Ende des zweiten Quartals 2012 auf 64%. Er liegt jedoch über der Ende 2011 verzeichneten Rate von 58%.

Ausblick 2012
Im dritten Quartal stabilisierte sich die globale Wirtschaft nicht wie erwartet. Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa verschlechterte sich weiter. Die Schwäche der südeuropäischen Länder übertrug sich auf andere Länder und wirkte sich auf verschiedene Branchen aus. Im Vergleich zum zweiten Quartal konnte das Wachstum in anderen Weltregionen den Rückgang in Europa nicht ausgleichen. Vor allem im Raum Asien/Pazifik und in der Region Naher Osten & Afrika liess die Wachstumsdynamik nach. Es ist nach wie vor unklar, wie sich die globale Wirtschaft in Zukunft entwickeln wird. In diesem wirtschaftlichen Szenario bleiben die Rohstoffkosten im gesamten Jahr 2012 wie erwartet unverändert, anders als im Gesamtjahr 2011. Die Wechselkurse sollten den Stand vom Jahresbeginn beibehalten.

Clariant bleibt bei seinen mittelfristigen Zielen bis 2015, trotz der Abschwächung der globalen Wirtschaft und der kurzfristigen Effekte eines massiven Volumenrückgangs in Europa. Wir sind zuversichtlich, diese Ziele zu erreichen und stützen uns dabei auf das Wachstum und die Entwicklung der Kerngeschäftseinheiten, eine disziplinierte Preisbildung, den Fortschritt der Integration von Süd-Chemie, weitere Kosteneinsparungen sowie ein erfolgreiches Portfoliomanagement. Für das Gesamtjahr 2012 rechnet Clariant in Lokalwährungen mit gleichbleibenden Umsätzen und einer etwas höheren EBITDA-Marge vor Einmaleffekten als nach neun Monaten.