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Strompreise für Unternehmen steigen innerhalb eines Jahres um 12,4%

04.07.2013 -

Die Strompreise für Unternehmen in Deutschland sind seit Juli 2012 um rund 12,4% gestiegen. Der zweimal jährlich erscheinende Strompreisvergleich des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer (VEA) zeigt eine massive Preiserhöhung trotz deutlich sinkender Großhandelspreise. „Die Gründe für den Anstieg liegen vor allem in den zunehmenden Umlagen, mit denen die Strompreise belastet werden. So müssen Stromkunden neben der EEG-, der KWKG und der §19-Strom-NEV-Umlage ab Januar 2013 auch die Offshore-Umlage tragen. Auch die Netznutzungsentgelte für Strom sind gestiegen", erklärt Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA.

Nach Ansicht des VEA werden die steigenden Stromkosten insbesondere für den energieintensiven deutschen Mittelstand langfristig nicht mehr tragbar sein. Dr. Volker Stuke: „Die mittelständischen Unternehmen in der Bundesrepublik sind bereit, in Energieeffizienz und Eigenerzeugung zu investieren und Strom strategisch einzukaufen. Sollten die Umlagen auf den Strompreis allerdings weiterhin zunehmen, sehen wir hier eine enorme Schwächung des Wirtschaftsstandortes Deutschland." Der VEA befürwortet daher eine grundlegende Reform des EEG ohne mittelstandsgefährdende Rahmenbedingungen.

Der aktuelle VEA-Strompreisvergleich untersucht 50 Netzgebiete, die einen erheblichen Teil des deutschen Stromnetzes abdecken. Ermittelt werden die von den Kunden zu erzielenden Komplettpreise vor Steuern. Der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern liegt mit 14,84 Ct/kWh um ca. 9,6% höher als in den alten Bundesländern mit 13,54 Ct/kWh. Die drei günstigsten Versorgungsgebiete sind derzeit VNB Rhein-Main-Neckar in Darmstadt, Stadwerke Karlsruhe Netze und die Rheinische Netzgesellschaft (Köln). Am teuersten ist der Strom im Osten der Republik. Spitzenreiter sind Wemag Netz, Stadtwerke Leipzig Netz und Mitnetz in Halle (Saale). Der größte Preisanstieg ist mit 17,1% bei der Energieversorgung Halle zu verzeichnen.

Grund für die Unterschiede zwischen Ost und West sind vor allem die hohen Netznutzungsentgelte in den neuen Bundesländern. Der VEA informierte darüber bereits in seinem Netznutzungsentgeltvergleich Ende April dieses Jahres. Angesichts der steigenden Preise rät der VEA Kunden, sich intensiv mit den Wechselmöglichkeiten hinsichtlich ihrer Stromversorgung zu befassen. „Viele Energieversorgungsunternehmen fahren verschiedene Angebotsstrategien für ihre Kunden. Die Bereitschaft zum Wechsel ist insgesamt zwar gestiegen, insbesondere Bestandskunden zögern jedoch oft zu lange", resümiert Stuke. „Am wichtigsten ist es, sich einen Marktüberblick zu verschaffen. Gleichzeitig ist dies schwer zu realisieren. Unabhängige Energieberater wie der VEA können Unternehmen hier unterstützen, Angebote objektiv und kompetent zu bewerten."