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BASF-Ausblick für 2023 unverändert

31.10.2023 - Der Konzern erwartet im Gesamtjahr 2023 einen Umsatz und ein EBIT vor Sondereinflüssen am unteren Ende der im Juli veröffentlichten Prognose-Bandbreiten.

Der Umsatz der BASF-Gruppe lag im dritten Quartal 2023 mit 15,7 Mrd. EUR um 6,2 Mrd. EUR unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Deutlich niedrigere Preise, vor allem in den Segmenten Materials, Chemicals und Surface Technologies, waren ausschlaggebend für den Rückgang. Höhere Preise im Segment Agricultural Solutions hatten einen positiven Effekt. Zusätzlich belasteten deutlich geringere Mengen in allen Segmenten die Umsatzentwicklung. „Die Absatzmengen waren in allen Kundenindustrien deutlich niedriger als im Vorjahresquartal – mit einer Ausnahme: der Automobilbranche“, so der BASF-Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller, der die Quartalszahlen gemeinsam mit Finanzvorstand Dirk Elvermann vorstellte.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal ging das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen um 772 Mio. EUR auf 575 Mio. EUR zurück. Dies liegt im Rahmen der durchschnittlichen Analystenschätzungen von 601 Mio. EUR, die der Analysedienstleister Vara Research im Auftrag von BASF im Oktober 2023 ermittelt hat. Die Ergebnisentwicklung resultierte im Wesentlichen aus dem deutlich geringeren EBIT vor Sondereinflüssen der Segmente Chemicals, Nutrition & Care, Industrial Solutions sowie Materials. Auch bei Sonstige nahm das Ergebnis erheblich ab. Das Segment Agricultural Solutions steigerte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich, während Surface Technologies das Ergebnis leicht erhöhte.

Im dritten Quartal 2023 fielen Sondereinflüsse im EBIT in Höhe von minus 181 Mio. EUR an, insbesondere aus Strukturmaßnahmen. Das EBIT lag mit 394 Mio. EUR deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals (1,3 Mrd. EUR).

Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 sank das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) um 780 Mio. EUR auf 1,5 Mrd. EUR und das EBITDA um 892 Mio. EUR auf 1,4 Mrd. EUR.

Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich auf minus 249 Mio. EUR, verglichen mit 909 Mio. EUR im Vorjahresquartal. Neben dem niedrigeren EBIT war dieser Rückgang auf das insgesamt negative Ergebnis von Wintershall Dea infolge von Sondereinflüssen zurückzuführen.

Die Bilanzsumme betrug 82,6 Mrd. EUR zum 30. September 2023 und lag um 1,9 Mrd. EUR unter dem Wert zum Jahresende 2022. Die Nettoverschuldung belief sich am 30. September 2023 auf 18,9 Mrd. EUR, ein Anstieg um 2,6 Mrd. EUR gegenüber dem Jahresende 2022, aber ein Rückgang um 1,4 Mrd. EUR gegenüber dem 30. Juni 2023. Die Eigenkapitalquote war mit 48,8% zum Ende des dritten Quartals 2023 leicht höher als zum Jahresende 2022. „Insgesamt spricht dies für die finanzielle Stärke von BASF mit einer starken Bilanz und guten Kreditratings“, so Elvermann.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag im dritten Quartal 2023 mit 2,7 Mrd. EUR über dem Wert des Vorjahresquartals von 2,3 Mrd. EUR. „Dies ist angesichts des deutlich niedrigeren Ergebnisses nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen eine bemerkenswerte Verbesserung“, so Elvermann. Die Mittelfreisetzung aus dem Nettoumlaufvermögen verbesserte sich im Vergleich zum dritten Quartal 2022 deutlich um 1,2 Mrd. EUR und betrug 1,9 Mrd. EUR. Maßgeblich für die Verbesserung war der Abbau der Vorräte. Der Free Cashflow lag im dritten Quartal 2023 bei 1,5 Mrd. EUR, nach 1,3 Mrd. EUR im Vor-jahreszeitraum.

Einsparprogramme werden bis 2026 insgesamt 1,1 Mrd. EUR jährlich beitragen
BASF arbeitet weiterhin konsequent an ihren Kostenstrukturen, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, vor allem in Europa. Das Unternehmen hatte Ende Februar 2023 ein Kosteneinsparprogramm mit Schwerpunkt Europa und die Anpassung der Verbundstrukturen in Ludwigshafen angekündigt.

BASF geht jetzt von jährlichen Kosteneinsparungen in den Bereichen außerhalb der Produktion bis Ende 2024 in Höhe von mehr als 600 Mio. aus und bis Ende 2026 von mehr als 700 Mio. EUR. Darin sind die auf Europa bezogenen Maß-nahmen in den Bereichen Global Business Services und Global Digital Services enthalten. Zusätzliche Maßnahmen in diesen beiden Serviceeinheiten in anderen Regionen werden weitere 200 Mio. EUR beitragen. Elvermann: „Zusammen mit den Einsparungen aus der Anpassung der Verbundstrukturen in Ludwigshafen – das sind weitere 200 Mio. EUR – werden wir bis Ende 2026 Gesamteinsparungen von jährlich rund 1,1 Mrd. EUR erreichen.“

Ausblick 2023 für die BASF-Gruppe
Für das vierte Quartal 2023 erwartet BASF eine weitere Stabilisierung der Produktion in der globalen Chemieindustrie. Allerdings bleibt der gesamtwirtschaftliche Ausblick im aktuellen zinspolitischen Umfeld und angesichts zunehmender geopolitischer Risiken außerordentlich unsicher. Insbesondere könnten steigende Roh-stoffpreise die Nachfrage und die Margen belasten.

Vor diesem Hintergrund hat BASF ihre Einschätzung zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2023 beibehalten (Wachstumsannahmen aus dem Halbjahresfinanzbericht 2023; Werte auf halbe%punkte gerundet):

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,0%
  • Wachstum der Industrieproduktion: 1,0%
  • Wachstum der Chemieproduktion: 0,0%
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,10 US-Dollar/EUR
  • Ölpreis der Sorte Brent von 80 US-Dollar/Barrel im Jahresdurchschnitt

Die im Halbjahresfinanzbericht 2023 veröffentlichte Prognose der BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 bleibt ebenfalls unverändert:

  • Umsatz zwischen 73 Mrd. EUR und 76 Mrd. EUR
  • EBIT vor Sondereinflüssen zwischen 4,0 Mrd. EUR und 4,4 Mrd. EUR
  • Return on Capital Employed (ROCE) zwischen 6,5% und 7,1%
  • CO2-Emissionen zwischen 17,0 Mio. t und 17,6 Mio. t

„Inzwischen erwarten wir für das Gesamtjahr einen Umsatz und ein EBIT vor Sondereinflüssen am unteren Ende der jeweiligen Bandbreiten“, so Brudermüller. Bei einer ausbleibenden Stabilisierung der Chemieproduktion ergeben sich Risiken aus einem weiteren Mengenrückgang und einer stärkeren Preisreduktion als erwartet.

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