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BASF treibt Trennung vom Öl- und Gasgeschäft voran

Harbour Energy übernimmt von BASF und LetterOne Teile des E&P-Geschäfts von Wintershall DEA

21.12.2023 - BASF, LetterOne und Harbour Energy haben eine Vereinbarung zum Zusammenschluss beider Geschäfte unterzeichnet. Danach soll das E&P-Geschäft von Wintershall Dea an Harbour übertragen werden; es umfasst Produktions- und Entwicklungs-Assets sowie Explorationsrechte in Norwegen, Argentinien, Deutschland, Mexiko, Algerien, Libyen (ohne Wintershall AG), Ägypten und Dänemark (ohne Ravn) sowie Lizenzen von Wintershall Dea zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS).

Im Gegenzug werden die Anteilseigner von Wintershall Dea – BASF (72,7 %) und LetterOne (27,3 %) – beim Abschluss der Transaktion eine Barzahlung von insgesamt 2,15 Mrd. USD (BASF-Anteil: 1,56 Mrd. USD) erhalten sowie neue, von Harbour ausgegebene Aktien, die einer Beteiligung von insgesamt 54,5 % an der erweiterten Harbour entsprechen (BASF-Anteil: 39,6 %). Der vereinbarte Unternehmenswert für die Vermögenswerte von Wintershall Dea beträgt 11,2 Mrd. USD. Dieser Betrag beinhaltet die ausstehenden Anleihen von Wintershall Dea mit einem Nominalwert von rund 4,9 Mrd. USD, die bei Abschluss der Transaktion an Harbour übertragen werden.

Im Herbst 2018 hatten BASF und LetterOne den Zusammenschluss ihrer jeweiligen Öl- und Gasgeschäfte vereinbart, der zur Gründung des Joint Ventures unter dem Namen Wintershall DEA führte.

Mit der aktuellen Transaktion macht BASF einen wichtigen Schritt, um ihr angekündigtes strategisches Ziel einer Trennung vom Öl- und Gasgeschäft zu erreichen. Nach dem Closing schafft die Transaktion Optionalitäten zur Monetarisierung des BASF-Anteils an dem kombinierten Unternehmen, da Harbour an der London Stock Exchange gelistet ist. „Neben der Barkomponente bieten die Anteile an Harbour, die BASF beim Abschluss der Transaktion erhalten wird, deutliches Wertsteigerungspotenzial und ermöglichen über die nächsten Jahre einen schrittweisen und optimierten Ausstieg aus dem Öl- und Gasgeschäft“, so Dirk Elvermann, Finanzvorstand der BASF.

Die Hauptverwaltungssitze von Wintershall Dea und deren Mitarbeitende sind nicht Teil der Transaktion. Dies wird weitere Umstrukturierungen und letztlich die Schließung der Headquarter-Einheiten in Kassel und Hamburg erfordern, die derzeit rund 850 Mitarbeitende beschäftigen. Harbour beabsichtigt, einige Mitarbeitende der derzeitigen Hauptverwaltungssitze in das kombinierte Unternehmen zu übernehmen. Weitere Einzelheiten werden nach einer ausführlicheren Prüfung zwischen der Unterzeichnung und dem Closing vereinbart. Die Arbeitnehmervertreter werden gemäß den jeweiligen maßgeblichen Bestimmungen und etablierten Praktiken in den Prozess einbezogen.

Parallel zu der Transaktion mit Harbour geht die rechtliche Trennung des Wintershall-Dea-Geschäfts mit Russland-Bezug wie geplant voran. BASF und LetterOne werden Eigentümer der Gesellschaft bleiben, die das Geschäft mit Russland-Bezug hält, für das wesentliche Bundesgarantien bestehen. Das Geschäft mit Russland-Bezug umfasst Anteile an den Gemeinschaftsunternehmen in Russland, den Beteiligungsanteil an Wintershall AG in Libyen (Wintershall-Dea-Anteil: 51 %), an Wintershall Noordzee BV in den Niederlanden (Wintershall-Dea-Anteil: 50 %) sowie den Anteil an Nord Stream AG (Wintershall-Dea-Anteil: 15,5 %).

Darüber hinaus setzt Wintershall Dea ihre Vorbereitungen zur separaten Veräußerung ihres Anteils an WIGA Transport Beteiligungs-GmbH & Co KG (WIGA) fort, die nicht Teil der Transaktion ist. WIGA ist im deutschen Gastransport-Geschäft aktiv; sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Wintershall Dea (50,02 %) und SEFE Securing Energy for Europe GmbH (49,98 %). Die operativ unabhängigen Tochterunternehmen von WIGA betreiben Hochdruck-Pipeline-Systeme, einschließlich des Transportnetzwerks von GASCADE sowie OPAL und NEL.

Bis zum Abschluss der Transaktion werden Wintershall Dea und Harbour weiterhin als unabhängige Unternehmen geführt. Es gibt keine Garantie, dass die vereinbarte Transaktion abgeschlossen wird. Die Transaktion steht unter anderem unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und behördlicher Genehmigungen für Auslandsinvestitionen in verschiedenen Ländern. Vorbehaltlich dieser behördlichen Genehmigungen wird ein Closing im vierten Quartal 2024 angestrebt.

Im ersten Halbjahr 2023 hatte das kombinierte Geschäft einen Pro-forma-Umsatz in Höhe von 5,1 Mrd. USD und ein EBITDAX von 3,7 Mrd. USD. Insgesamt beliefen sich die Produktionsmengen von Harbour und Wintershall Dea im ersten Halbjahr 2023 auf 513 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag. Im Jahr 2022 hatte das kombinierte Geschäft einen Pro-forma-Umsatz in Höhe von 13,5 Mrd. USD und ein EBITDAX von 10,3 Mrd. USD. Insgesamt beliefen sich die Produktionsmengen von Harbour und Wintershall Dea im Jahr 2022 auf 526 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag. Zum Jahresende 2022 betrugen die kombinierten 2P Reserven 1,5 Milliarden Barrel Öläquivalent.

BASF hat Morgan Stanley & Co. International als exklusiven Finanzberater sowie Freshfields Bruckhaus Deringer als Rechtsberater im Zusammenhang mit der Transaktion ernannt.

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