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Bilfinger auf profitablem Wachstumskurs

14.02.2024 - Der Industriedienstleister Bilfinger hat im Geschäftsjahr 2023 Auftragseingang, Umsatz und EBITA wesentlich gesteigert und setzt damit seinen nachhaltig profitablen Wachstumskurs fort. Mit der Umsetzung der überarbeiteten Strategie wurden alle Ziele erreicht oder übertroffen.

Die EBITA-Marge betrug 4,3% (Prognose: 3,8 – 4,1%), der Umsatz 4.486 Mio. EUR (Prognose: 4.300 – 4.600 Mio. EUR). Der Free Cashflow belief sich auf 122 Mio. EUR (Prognose: 50 – 80 Mio. EUR). Neben der guten Performance haben das abgeschlossene Effizienzprogramm, die Etablierung der Funktionalen Organisation und das De-Risking im Projektgeschäft sowohl die EBITA-Marge als auch den Free Cashflow positiv beeinflusst. Darüber hinaus trugen Immobilienverkäufe zur guten Entwicklung des Ergebnisses von Bilfinger bei. Das höhere bereinigte Konzernergebnis ermöglicht, wie anlässlich des Capital Market Days 2023 angekündigt, eine weiter steigende Dividende. Der Hauptversammlung im Mai wird entsprechend eine Dividende von 1,80 EUR je Aktie vorgeschlagen.

Die erfolgreiche Umsetzung der Strategie wird auch 2024 eine positive Entwicklung unterstützen: Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Bilfinger einen Umsatz von 4,5 bis 4,8 Mrd. EUR, eine EBITA-Marge von 4,9 bis 5,2% sowie einen Free Cashflow von 100 bis 140 Mio. EUR. In der Prognose ist die für das erste Halbjahr erwartete Akquisition von Stork nicht enthalten. Bilfinger bestätigt seine bis 2025-2027 gesetzten Mittelfristziele, die eine EBITA Marge von 6 bis 7%, eine Cash Conversion von mindestens 80% sowie ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 4 bis 5% pro Jahr beinhalten.

Marktentwicklung, Auftragslage und Strategie-Highlights
Über alle Regionen und Branchen hinweg verzeichnete Bilfinger 2023 eine gute Marktentwicklung. Der Bedarf zur Verbesserung der Effizienz und Nachhaltigkeit von Industrieanlagen wächst weiter. Die steigende Komplexität der Produktion, die Zunahme der Bürokratie, Digitalisierung sowie der Fachkräftemangel veranlassen Unternehmen zunehmend, Planung, Bau und Wartung ihrer Anlagen an Industriedienstleister auszulagern. Genau diese wachsende Nachfrage adressiert Bilfinger mit seinem Geschäftsmodell.

„Mit der erfolgreichen Umsetzung unserer Strategie der Verbesserung von Effizienz und Nachhaltigkeit unserer Kunden sowie unseren Aktivitäten zur Steigerung unserer operativen Exzellenz haben wir Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis 2023 gesteigert. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich ausdrücklich für ihre großartigen Leistungen im vergangenen Jahr“, sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Schulz.

Im vierten Quartal 2023 wurden wiederum zukunftsweisende Aufträge zur Steigerung der Effizienz und Nachhaltigkeit gewonnen:

• In den Niederlanden hat Bilfinger einen umfassenden Auftrag für Engineering, Gerüstbau, Isolierung und Korrosionsschutz des Düngemittelherstellers Yara erhalten, der Teil eines wegweisenden Projekts zur CO2-Abscheidung und -Speicherung ist. Das Vorhaben umfasst den Bau von Transportleitungen, über die verflüssigte CO2-Emissionen aus dem Yara-Werk in Sluiskil auf Schiffe verladen werden. Das flüssige CO2 wird anschließend nach Norwegen transportiert und dort dauerhaft unter dem Meeresboden gespeichert.

• In den USA hat Bilfinger von Shell einen Auftrag zur Instandhaltung von Offshore-Plattformen entlang der Golfküste von Louisiana erhalten und stärkt damit seine Präsenz in der Offshore-Instandhaltung im Golf von Mexiko innerhalb eines bestehenden Rahmenvertrags.

• In München hat Proxima Fusion Bilfinger mit der Planung und dem Bau einer Demonstrationsspule beauftragt, die für den Magnetfeldeinschluss in Fusionskraftwerken benötigt wird. Das Spin-Off des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik will in den 2030er Jahren sein erstes Fusionskraftwerk realisieren und hat mit Bilfinger ein Memorandum of Understanding für die weitere Unterstützung unterzeichnet.

Bilfinger erwartet das Closing für die Akquisition des niederländischen Industrieservicegeschäfts Stork der Fluor Gruppe für das erste Halbjahr 2024. Die geplante Integration von Stork wird Bilfingers Position insbesondere in den Niederlanden und Belgien stärken. Die neu definierten Global Product Center positionieren Bilfinger als Lösungsanbieter für die umfassende Erhöhung von Effizienz und Nachhaltigkeit bei den Kunden. Ein standardisiertes Angebot sorgt dabei für ein konzernweit einheitliches Qualitätsniveau. Gleichzeitig wird Bilfinger die Transformation vom Projektgeschäft hin zum Produktgeschäft fortsetzen und betreibt damit wie beim Capital Markets Day angekündigt konsequentes De-Risking.

Nachhaltigkeit: kontinuierlicher Fortschritt
Für das Geschäftsjahr 2024 wird Bilfinger seine Nachhaltigkeitsberichterstattung ausweiten und damit seinem eigenen Anspruch auf Effizienz und Nachhaltigkeit noch stärker gerecht. Die CO2-Emissionen nach GHG Protocol Scope 1 und 2 (marktbasiert) sind trotz des Umsatzwachstums deutlich um 9% von 50 auf 45 ktCO2 reduziert worden. Bereits für das Geschäftsjahr 2023 wurde erstmalig Scope 3 upstream erfasst, die Scope 3 Emissionen downstream werden ab 2024 erhoben. Damit erhalten Kunden, Investoren und die Öffentlichkeit mehr Transparenz. Das Engagement von Bilfinger wird auch durch das aktuelle Rating von EcoVadis bestätigt: Der weltweit größte Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen hat Bilfinger erneut mit einem Gold Award für nachhaltiges, ethisches und verantwortungsvolles Handeln ausgezeichnet. Damit gehört Bilfinger zu den besten 5% aller bewerteten Unternehmen. Auf einem Capital Markets Day am 12. Juni 2024 in Frankfurt am Main wird Bilfinger tiefere Einblicke in die Geschäftsentwicklung und die Umsetzung der Strategie geben.

Konzernentwicklung im Geschäftsjahr 2023
Der Auftragseingang des Bilfinger Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2023 um 3 (organisch 5)% auf 4.735 (Vorjahr: 4.615) Mio. EUR. In den Segmenten Engineering & Maintenance Europe und Technologies waren Zunahmen zu verzeichnen, in Engineering & Maintenance International lag der Auftragseingang infolge der Neuausrichtung eines Geschäftsbereichs in den USA unter dem Vorjahreswert. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 5 (organisch 5)% auf 3.385 (Vorjahr: 3.226) Mio. EUR. Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill) betrug 1,06.

Der Umsatz wuchs um 4 (organisch 7)% auf 4.486 (Vorjahr: 4.312) Mio. EUR trotz des planmäßigen Rückgangs in den USA. Das Bruttoergebnis hat um 6% auf 463 (Vorjahr: 437) Mio. EUR zugenommen mit Zuwächsen in allen Segmenten. Dies ist bei E&M Europe und Technologies vor allem auf den gestiegenen Umsatz zurückzuführen, in E&M International ist hingegen eine Verbesserung der Bruttomarge zu verzeichnen. Die Konzern-Bruttomarge belief sich gemessen an den Umsatzerlösen auf 10,3 (Vorjahr: 10,1)%. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten sind trotz Inflation um 3% auf 298 (Vorjahr: 307) Mio. EUR zurückgegangen, hier schlägt sich eine hohe Kostendisziplin nieder. Der Anteil der Vertriebs- und Verwaltungskosten an den Umsatzerlösen verringerte sich auch infolge der Umsatzsatzsteigerung auf 6,6 (Vorjahr: 7,1)%.

Bilfinger erzielte im Jahr 2023 ein EBITA von 191 (Vorjahr: 75) Mio. EUR, dies entspricht einer EBITA-Marge von 4,3 (Vorjahr: 1,8)%. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Vorjahreswert durch Rückstellungen für das Effizienzprogramm in Höhe von 62 Mio. EUR beeinflusst war. Insgesamt gingen die Sondereinflüsse im EBITA auf -1 (Vorjahr: -65) Mio. EUR zurück. Darüber hinaus enthält das EBITA im Berichtsjahr Gewinne aus Immobilienverkäufen in Höhe von 13 (Vorjahr: 10) Mio. EUR. Die EBITA-Marge ohne Einmaleffekte und Sondereinflüsse belief sich auf 4,0 (Vorjahr: 3,0)%.

Das Konzernergebnis stieg deutlich auf 181 (Vorjahr: 28) Mio. EUR und damit das Ergebnis je Aktie von 0,71 auf 4,84 EUR. Die Kapitalrendite (ROCE) nach Steuern nahm auf 12,1 (Vorjahr: 3,2)% zu. Neben der verbesserten operativen Performance trug die Aktivierung latenter Steuern im Wert von 61 Mio. EUR zur Steigerung des Konzernergebnisses bei. Der Free Cashflow belief sich auf 122 (Vorjahr: 136) Mio. EUR. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Berichtsjahr Sondereinflüsse in Höhe von -27 Mio. EUR, vor allem Mittelabflüsse für das Effizienzprogramm anfielen, gegenläufig sind Mittelzuflüsse aus Immobilienverkäufen in Höhe von 26 Mio. EUR enthalten. Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 59 (Vorjahr: 52) Mio. EUR. Für Dividenden sind in Summe 51 (Vorjahr: 196) Mio. EUR abgeflossen, die Nettoliquidität einschließlich der Leasingverbindlichkeiten verringerte sich auf 120 (Vorjahr: 145) Mio. EUR.

Das um Sondereinflüsse bereinigte und mit einer normalisierten Steuerquote ermittelte Konzernergebnis erhöhte sich auf 117 (Vorjahr: 82) Mio. EUR. Das bereinigte Ergebnis je Aktie beträgt 3,12 (Vorjahr: 2,06) EUR. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 15. Mai 2024 vorschlagen, eine erhöhte Dividende von 1,80 EUR (Vorjahr: 1,30 EUR) je Aktie auszuschütten. Damit sollen die Anteilseigner angemessen an der positiven operativen Entwicklung von Bilfinger im abgelaufenen Geschäftsjahr beteiligt werden. Die Ausschüttungsquote beträgt bezogen auf das bereinigte Konzernergebnis 58 (Vorjahr: 59)% und liegt somit am oberen Rand der Dividendenpolitik des Unternehmens. Diese sieht, unter Berücksichtigung der absehbaren mittelfristigen Entwicklung des Unternehmens, eine Ausschüttung von 40 bis 60% des bereinigten Konzernergebnisses vor.

Prognose für 2024
Für 2024 rechnet Bilfinger mit einem Umsatz zwischen 4.500 und 4.800 Mio. EUR (2023: 4.486 Mio. EUR). Die Profitabilität des Konzerns wird sich weiter auf eine EBITA-Marge (2023: 4,3%) von 4,9 bis 5,2% erhöhen. Dieser Anstieg resultiert aus den positiven Effekten des Effizienzprogramms, Wachstum und konsequentem De-Risking.

Im Segment Engineering & Maintenance Europe wird der Umsatz nach einem deutlichen Anstieg in 2023 auf Basis des guten Auftragsbestands bei 2.900 bis 3.200 Mio. EUR liegen (2023: 2.979 Mio. EUR). Bilfinger erwartet in diesem Segment eine EBITA-Marge von 5,9 bis 6,2 (2023: 5,4)%.

Im Segment Engineering & Maintenance International ist ein Umsatz von 650 Mio. EUR bis 750 Mio. EUR (2023: 682 Mio. EUR) zu erwarten. Das Jahr 2023 enthielt noch Umsätze aus der Fertigstellung von Altprojekten in USA. Weiterhin richtet Bilfinger sein US-Geschäft verstärkt auf langfristige Instandhaltungsverträge aus. Hier wird die EBITA-Marge bei 2,5 bis 4,0 (2023: 0,4)% liegen.

Im Segment Technologies ist nach einem erheblichen Anstieg in 2023 mit weiter steigenden Umsatzerlösen von 750 bis 850 Mio. EUR (2023: 737 Mio. EUR) auf Basis des guten Auftragsbestands zu rechnen. Hinzu kommt eine weitere Verbesserung der EBITA-Marge auf 5,0 bis 5,5 (2023: 4,5)%.

Im Bereich Überleitung Konzern / Sonstige, der auch die unter Other Operations berichteten Aktivitäten enthält, wird der Umsatz bei 50 bis 75 Mio. EUR (2023: 88 Mio. EUR) liegen, beim EBITA rechnet Bilfinger für 2024 mit einem Wert zwischen -15 und -25 Mio. EUR (2023: -6 Mio. EUR).

Beim Free Cashflow ist ein Wert zwischen 100 und 140 Mio. EUR (2023: 122 Mio. EUR) zu erwarten. Dies beinhaltet Sondereinflüsse von rund -40 Mio. EUR, insbesondere für das Effizienzprogramm, die nicht mehr in 2023 abgeflossen sind. Die bereinigte Cash Conversion Rate wird bei rund 70 (2023: 78)% liegen.

Die Stork Aktivitäten sind in der aktuellen Prognose für 2024 nicht enthalten. Nach einem erfolgreichen Abschluss (Closing) der Transaktion, der für die erste Jahreshälfte 2024 erwartet wird, wird dieser entsprechend aktualisiert. Im Bereich Other Operations wird die Veräußerung der Aktivitäten in Südafrika weiterhin intensiv verfolgt. Eine erfolgreiche Transaktion würde den Umsatzanteil außerhalb des Kerngeschäftes deutlich reduzieren.

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