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DAX-Aufsteiger im Umfeld Pharma und Chemie

08.09.2021 - Vom 20. September 2021 an werden 40 statt 30 Unternehmen dem Deutschen Aktienindex (DAX) angehören.

Die Reform des Leitindex gut 33 Jahre nach dessen Start im Juli 1988 hatte die Deutsche Börse im vergangenen Jahr nach dem Wirecard-Desaster beschlossen. Ein Ziel ist es, die deutsche Wirtschaft repräsentativer abzubilden. Zudem geht die DAX-Erweiterung mit einer umfassenden Reform einher. Unternehmen, die im DAX bleiben wollen, müssen künftig strengere Regeln erfüllen. So werden Firmen künftig aus dem Index verbannt, wenn sie ihre Zahlenwerke nicht fristgerecht vorlegen – also drei Monate nach Geschäftsjahresende und 45 Tage nach Ablauf eines Quartals. Vorgeschrieben wird auch ein Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats, der etwa die Rechnungslegung überwacht und Konsequenzen aus Regelverstößen zieht. Und künftig scheiden Firmen bei einer Insolvenz binnen zweier Handelstage aus dem Index aus. Neuer Hauptindikator für die Aufnahme in den Index ist fortan die Streubesitz-Marktkapitalisierung eines Unternehmens.

Ein Kriterium, das der Chemiedistributeur Brenntag souverän erfüllt. Seit 2010 ist die Brenntag-Aktie an der Börse Frankfurt im MDAX notiert. In dieser Zeit hat sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens vervierfacht und beträgt heute mehr als 13 Mrd. EUR. Ab dem 20. September wird das Unternehmen daher in den DAX aufsteigen, ebenso wie Symrise mit einer Marktkapitalisierung von 16 Mrd. EUR. Der Hersteller von Düften, Aromen und Lebensmittelzusätzen ging 2006 an die Börse und ist bereits seit 14 Jahren kontinuierlich im MDAX gelistet.

Weitere DAX-Neulinge sind der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers (66 Mrd. EUR Marktkapitalisierung), der Laborausrüster Sartorius (40 Mrd. EUR) und das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen (11 Mrd. EUR).

Verlierer der DAX-Reform ist dagegen der Nivea-Hersteller Beiersdorf. Das Unternehmen war Ende 2008 in den Deutschen Aktienindex aufgestiegen und wechselt im März 2021 nach zwölf Jahren aufgrund der ersten Stufe der DAX-Reform in den MDAX der mittelgroßen Börsenwerte. Hauptkriterium für die Entscheidung war der Börsenwert des Unternehmens gemessen am Streubesitz. Im Zuge der DAX-Erweiterung im September hoffte das Unternehmen nun auf eine Rückkehr in den DAX. Vergebens, im Rennen um die begehrten Plätze musste sich der Kosmetikartikelkonzern den Wettbewerbern Puma und Qiagen geschlagen geben.