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Evonik nimmt Anlage für Gasseparationsmembranen in Betrieb

Anlage in Österreich bedient Marktwachstum in der Biogasaufbereitung, Stickstofferzeugung und Wasserstoffextraktion

25.02.2023 - Evonik treibt die Defossilisierung des Energiesektors hin zu einer nachhaltigen Gaswirtschaft voran: Das Spezialchemieunternehmen hat im oberösterreichischen Schörfling am Attersee eine neue Hohlfaserspinnanlage zur Produktion von Membranen für die Gasseparation in Betrieb genommen.

Mit den neuen Produktionskapazitäten bedient der Konzern die anhaltend starke Nachfrage nach Sepuran Membranen in Biogas-, Stickstoff-, Wasserstoff- und Erdgasanwendungen. Evonik investierte einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in die neue Anlage und schuf in Schörfling rund 30 neue Arbeitsplätze.

Lauren Kjeldsen, Leiterin der Division Smart Materials sagt: „Der Wachstumskurs des Membrangeschäfts folgt ganz klar der neuen Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns.“ Im Mai vergangenen Jahres hatte Evonik angekündigt, 3 Mrd. EUR bis 2030 in Next Generation Solutions zu investieren, also jene Produkte mit einem überlegenen Nachhaltigkeitsnutzen. Das Ziel des Konzerns ist, den Umsatz mit Next Generation Solutions von derzeit 37% auf mehr als 50% bis 2030 zu steigern. Der dynamische Anstieg der Nachfrage nach Next Generation Solutions bietet für das Unternehmen überdurchschnittliches Wachstumspotenzial. „Mit unseren Innovationen unterstützen wir unsere Kunden dabei, ihre eigenen Produkte nachhaltiger zu machen und ihre eigene Klimabilanz zu verbessern. Unsere Membrantechnologie für effiziente Gasseparation ist ein gelebtes Beispiel dafür, wie Next Generation Solutions im Schulterschluss mit allen Marktteilnehmern zum nachhaltigen Mehrwert beitragen“, sagt Kjeldsen.

In der neuen Produktionsanlage wird ein Hochleistungspolymer in mehreren Prozessschritten zu feinen Hohlfasern verarbeitet. Sie sind das Herzstück der Sepuran Membrantechnologie von Evonik. Das Spezialchemieunternehmen greift dabei auf seine jahrelange Expertise in der Polymerchemie zurück und justiert die Eigenschaften der Membranen bereits bei der Entwicklung des Ausgangsmaterials, eines Hochleistungskunststoffes, um besonders selektive und robuste Membranen herzustellen, die extremen Drücken und Temperaturen standhalten können.

Nachhaltige Gaswirtschaft vorantreiben
„Der globale Gasmarkt ist von unserer Membrantechnologie überzeugt. Mit der Kapazitätserweiterung in Schörfling senden wir ein wichtiges Signal an unsere Kunden und Partner, sie bei der Beschleunigung der Energiewende hin zu einer nachhaltigen Gaswirtschaft zu unterstützen. Wir glauben an einen Energiemix der Zukunft bestehend aus Biogas und grünem Wasserstoff sowie weiteren Syntheseprodukten. Deshalb arbeiten wir schon heute daran, unser Produktportfolio und unsere Produktionskapazitäten entlang dieses transformativen Marktwachstums zu erweitern“, sagt Goetz Baumgarten, Leiter des Innovationswachstumsfeldes Membranes.

Bei der Membranproduktion in Schörfling am Attersee setzt Evonik bereits vollständig auf erneuerbare Energien. Seit Jahren fließt grüner Strom aus Wind, Wasser oder Biomasse in die Produktionsstätte. Seit Anfang 2022 deckt das Spezialchemieunternehmen zudem seinen Gasbedarf zu 100% mit Biomethan aus regionaler Erzeugung. Durch den Umstieg auf eine umweltschonende Energieversorgung senkt Evonik seine direkten CO2-Emissionen in Oberösterreich um circa 4.000 t/a.

Vom Startup zum Technologieführer innerhalb einer Dekade
Evonik bündelt seine Membranaktivitäten in einem der sechs Innovationswachstumsfelder. Der Konzern hat innerhalb einer Dekade einen globalen Technologieführer für Membranen zur Gasseparation geformt. Mittels Sepuran Hohlfasermembranen gelingt es, Gase wie Methan (CH4), Stickstoff (N2) oder Wasserstoff (H2) besonders effizient aus Gasgemischen abzutrennen. Die Vorteile der Membrantechnologie von Evonik liegen in der präziseren Trennung der Gase beziehungsweise in höherer Produktivität. Sepuran N2 Membranen für effiziente Stickstofferzeugung werden etwa zur Inertisierung von Flugzeugtanks eingesetzt. Sepuran Noble Membranen extrahieren den durch die Erdgaspipelines transportierten Wasserstoff punktuell an den H2 Abnahmestellen aus dem CH4/H2 Gasgemisch. NG Membranen ermöglichen eine effiziente Erdgasaufbereitung aus Gasquellen mit hoher CO2 Konzentration. Sepuran Green Membranen ermöglichen eine effiziente Biogasaufbereitung aus organischen und zirkulären Substraten.