Anlagenbau & Prozesstechnik

Kühlwassersysteme ohne Biozid- und Chemiekalieneinsatz betreiben

Kosteneffiziente und umweltfreundliche Wasserbehandlung für Kühlsysteme

05.10.2023 - In der Wasserbehandlung von industriellen Verdunstungskühlanlagen gab es über Jahre relativ wenige Innovationen. Doch heute können Biozide durch gutartige Mikroorganismen substituiert werden. Mit der Technologie von Blueactivity und dem Service von Lindemann lässt sich die Kühlwasserbehandlung auf natürliche Mikroorganismen umstellen, was Personal und Kosten spart.

© Lindemann
Bei offenen  und geschlossenen Kühlwassersysteme besteht die Herausforderung, die sich bildenden Biofilme zu begrenzen. © Lindemann

 

Das neue auf Mikrobiologie basierende Verfahren zur Behandlung von Kühlwasser macht den Verzicht auf teure Biozide möglich. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern spart auch Kosten. Das hat beträchtliche Auswirkungen auf die Instandhaltung, der Wartungsbedarf der technischen Anlagen wird dadurch signifikant reduziert. Der generelle Verzicht auf den Einsatz von Bioziden durch das neue Verfahren, führt zur Reduktion der Anzahl der Gefahrstoffe im Kühlwasserbereich und schafft gleichzeitig Zeitersparnisse für die Anlagenbetreiber, die anderweitig genutzt werden können. Mit dem neuen Verfahren bleiben die Systeme langfristig auf einem sehr sauberen Niveau.

Kurzum: Die Aufgaben für die Instandhaltung werden deutlich einfacher und die Instandhaltung gewinnt wertvolle Zeit zurück. Zudem ist das neue Verfahren insgesamt viel kostengünstiger und hat eine sehr positive Wirkung auf Klima, Ressourcen und Natur.

Wasserbehandlung mit funktionellen Mikroorgansimen

Neu gedacht hat die Wasserbehandlung bei Verdunstungskühlanlagen Blueactivity. Das CleanTech Start-up ersetzt in der Wasserbehandlung umweltgefährdende Biozide zu 100 % durch natürliche Mikroorganismen. Bei der Umlaufkühlung von offenen Verdunstungskühlanlagen bilden sich in den Rohrleitungen schadhafte Biofilme. Über die kontinuierliche Zugabe funktioneller Mikroorganismen wird eine natürliche Netzstruktur aufgebaut, die den Lebensraum der im Biofilm befindlichen Bakterien verändert. Die Biofilmmasse mit allen Bakterien, Legionellen und Pseudomonas bewegt sich so langsam in das fließende Wasser und wird ausgespült. Die eingesetzten gutartigen Mikroorganismen sorgen für einen permanenten natürlichen Reinigungsprozess, wodurch auch die Hygienesicherheit langfristig auf einem sehr hohen Niveau natürlich gesichert werden kann.

Der Einsatz der funktionellen Mikroorganismen wird durch Biopolymere auf Basis nachwachsender Rohstoffe für Korrosionsschutz sowie Härtestabilisierung ergänzt und steigert damit zusätzlich die Effizienz der Kühlwasserbehandlung insgesamt. Diese Biopolymere haben u.a. den Vorteil, dass der Eintrag von Phosphaten ins Kühlwasser auf ein Fünftel gesenkt wird, so dass die Abwassergrenzwerte deutlich besser eingehalten werden. Die Kombination von funktionellen Mikroorganismen und Biopolymeren führt für den Anwender somit in jedem Fall zur Reduktion der Nutzung von Gefahrstoffen am Industriestandort.

 

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Das Austragen der Biofilme übernehmen funktionelle Mikroorganismen, was einen Verzicht auf Biozide ermöglicht. © Lindemann

 

360-Grad-Service für die Wasserbehandlung

Für das neue Verfahren hat das CleanTech Start-up ein „Rundum-sorglos-Paket“ für seine Industriekunden entwickelt. Dieses umfasst neben den eingesetzten Betriebsstoffen, die Implementierung des hauseigenen modernen Online-Monitorings verbunden mit einem bedarfsgerechten Vor-Ort-Service.

Die technischen Services für dieses neue Verfahren verantworten Blueactivity und Lindemann Industrie Service gemeinsam. Die Industriespezialisten holen bereits im Vorfeld Daten über die bisherige Wasserbehandlung der Verdunstungskühlanlagen ein, um die Behandlung optimal auf die vorhandenen Systembedingungen anzupassen. Darüber hinaus schaffen sie bei den Industrieunternehmen ein Verständnis für das neue Verfahren. Denn diese müssen die Gewissheit haben, dass sie mit dem neuen Verfahren kein erhöhtes Risiko eingehen. Zudem lässt sich die biozidfreie, neue Wasserbehandlung in der Pilotphase jederzeit und innerhalb kürzester Zeit wieder durch Zugabe des vorhandenen Biozids ersetzen.

Service unterstützt Prozessverständnis

Der Service umfasst jedoch mehr als ein Entnehmen von Proben und Ablesen von Messwerten. Mit dem neuen Verfahren werden viel mehr Messwerte erhoben, die natürlich auch verstanden und interpretiert werden müssen. Das Online-Monitoring beinhaltet eine 24/7-Überwachung und visualisiert die relevanten KPIs in Echtzeit über ein Dashboard. Hiermit wird nicht nur ein schnelles Eingreifen gewährleistet, sondern es dient auch dazu, stetige Optimierungen der Fahrweise, inklusive einer Predictive Maintenance, zur Verfügung zu stellen. Somit führt dieses Verfahren zu einem noch besseren Verständnis beider Partner bzgl. Zusammenwirken von Technik und funktioneller Mikrobiologie zur Erhöhung von Anlagensicherheit sowie deren Verfügbarkeit.

Detektieren die Sensoren auf dem Onlineboard fehlerhafte Systemparameter, wird automatisch ein Alarm ausgelöst. Unsere Mitarbeiter können zu jeder Zeit die Daten der Verdunstungskühlanlage analysieren und bei Bedarf im ersten Schritt Gegenmaßnahmen über die Fernwartung einleiten. Sollte in wenigen Fällen ein physisches Eingreifen notwendig sein, werden die speziell ausgebildeten Techniker der Herausforderung durch Know-how und praktische Erfahrung fachgerecht begegnen.

Beide Unternehmen haben nicht nur die Wasserbehandlung für Verdunstungskühlanlagen neu gedacht, sie haben auch ein 360-Grad-Dienstleistungsangebot entwickelt. So lässt sich die Wasserbehandlung problemlos, binnen kurzer Zeit, auf einen nachhaltigen Betrieb umstellen, wodurch die Anwender zeitnah gleichermaßen von ökonomischen sowie ökologischen Vorteilen profitieren.

Autoren:

© Lindemann   Eduard Lindemann, Gründer und Geschäfts­führer, Lindemann Industrie Service-Gesellschaft

© Lindemann   Lars Havighorst, Gründer und CEO, CleanTech-Start-up Blueactivity

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