Logistik & Supply Chain

Maßgeschneidertes Gefahrstofflagerkonzept

Nachgefragt

13.10.2020 - Interview mit Bernd Großmann, Niederlassungsleiter Dachser Logistikzentrum Karlsruhe.

Eingebunden in den Standort Malsch bei Karlsruhe hat das neue Dachser Gefahrstofflager im ersten Jahr bereits eine gute Auslastung erreicht.


CHEManager: Wie schätzen Sie die Auslastung des neuen Gefahrstofflagers in der näheren Zukunft ein?

Bernd Großmann: Wir erkennen ein hohes Interesse von Firmen aus der chemischen Industrie. Immerhin ist Baden-Württemberg unter den Top 5 der deutschen Bundesländer, was den Umsatz in der chemischen Indus­trie angeht, und der Standort Malsch sehr gut an Frankreich angebunden, dem Exportland Nummer Eins der deutschen chemischen Industrie. Insofern gehen wir davon aus, dass wir unser Gefahrstofflager in absehbarer Zeit füllen können. Derzeit können wir noch passende neue Kunden aufnehmen.

Hat sich die besondere Lagerung von IBCs im Malscher Gefahrstofflager in der Praxis bereits bewährt und ist sie zur Nachahmung an anderer Stelle zu empfehlen?

B. Großmann: Das Lagern der IBC’s bis in die dritte Ebene bewährt sich in der Praxis und kann sicherlich in der Zukunft an weiteren Dachser Standorten sehr sinnvoll eingesetzt werden. Allerdings muss man auch sagen, dass es ein Gefahrstofflager wie das in Malsch nicht von der Stange gibt. Für uns war es ein langer Prozess.
Gemeinsam mit Sachverständigen und Genehmigungsbehörden haben wir die Anforderungen der Kunden genau analysiert und ein maßgeschneidertes Gefahrstofflagerkonzept entwickelt, das nach Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigt ist. Das Gefahrstofflager ist damit technisch ganz vorne mit dabei. Sowohl der spezielle Aufbau des Hallenbodens sowie das ausgeklügelte Löschanlagenkonzept sind einzigartig. In vielerlei Hinsicht ist es also vorbildlich auch für andere Dachser-Standorte.

Wie beurteilen Sie ganz allgemein die Zukunft der Lagerung von Chemikalien bzw. speziell Gefahrstoffen in Bezug auf die Verfügbarkeit von Lagerfläche und zunehmende gesetzliche Restriktionen?

B. Großmann: Die Anforderungen an ein Gefahrstofflager sind sehr hoch – seitens der Kunden, aber auch der Genehmigungsbehörden. Die Industrie wird sich weiter verstärkt auf ihre Produktion fokussieren. Mit steigenden Produktionszahlen steigt natürlich gleichzeitig der Bedarf an professionellen Gefahrstofflagern. Da der Genehmigungsprozess für ein Gefahrstofflager sehr arbeits- und zeitintensiv ist, bleibt das Angebot weiterhin gering, während der Bedarf weiter wächst.

 

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