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Medizin-Nobelpreis für künstliche Befruchtung

07.10.2010 -

Der Nobelpreis für Medizin geht 2010 an Robert Edwards (85). Für seine Technik der künstlichen Befruchtung erhält der Brite die bedeutendste Auszeichnung für Mediziner, teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit. Seine Technik habe einem Großteil der Menschen geholfen - mehr als 10% der Paare seien unfruchtbar. Etwa 4 Mio. Menschen verdankten der künstlichen Befruchtung ihr Leben. Viele sind inzwischen erwachsen und haben wie das erste Reagenzglasbaby 1978, Louise Brown, selbst Kinder. Sein Beitrag stellt einen Meilenstein in der Entwicklung moderner Medizin dar, so das Nobel-Komitee. Bei der In-vitro-Fertilisation entnimmt der Arzt mit einer Punktionsnadel unter Ultraschallkontrolle reife Eizellen aus dem Körper der Frau. In einer Petrischale kommen sie mit den aufbereiteten Spermien zusammen und werden im Inkubator kultiviert. 30 Stunden nach der Entnahme ist der Verschmelzungsprozess abgeschlossen. Äußeres Zeichen für die erfolgreiche Befruchtung ist die erste Zellteilung. Durch sie entsteht der Embryo. Etwa ein bis vier Tage nach der Entnahme setzt der Arzt den oder die Embryos mit einem Katheter in die Gebärmutter der Frau ein. Weitere Hormongaben sollen ihn dabei unterstützen, sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten.