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Mut, Innovation und Unternehmertum

75 Jahre Dorfner Gruppe

02.04.2024 - Beeindruckende Entwicklung vom kleinen Handwerksbetrieb zum internationalen Multidienstleister – Gesamtgeschäftsführer­ Peter Engelbrecht: „Wir blicken mit Stolz zurück und selbst­bewusst in die Zukunft.“

„Auferstanden aus Ruinen“ – diese Headline steht über dem ersten Kapitel der Dorfner-Chronik, die anlässlich des 60. Jubiläums entstanden ist. Am 1. März 1949 hat der Nürnberger Gebäudereinigermeister Hans Dorfner seinen kleinen Handwerksbetrieb gegründet und dies in einer Zeit, in der die Spuren des Zweiten Weltkrieges in der Frankenmetropole noch allgegenwärtig waren. Was dann folgte, gleicht in weiten Teilen einem „Unternehmer-Märchen“, wie es der heutige Gesamtgeschäftsführer Peter Engelbrecht gerne bezeichnet. Mit einer Leiter, einem Wassereimer und einfachen Reinigungsutensilien zog Hans Dorfner also los und bot seine Leistungen den Nürnberger Geschäftsleuten an. Mit Erfolg, denn schon bald vergrößerte sich der Kundenkreis und der mutige Jungunternehmer konnte erste Mitarbeiter einstellen. Der Bauboom in den Jahren des Wiederaufbaus beschleunigte das Wachstum des kleinen Betriebs immens. Ein Blick auf die Zahlen jener Jahre belegt das eindrucksvoll. In der Zeit von 1949 bis 1954 stieg der Umsatz von 2.867 auf 66.399 D-Mark.

Frühzeitige Diversifikation

„Hans Dorfner hat damals nicht nur die Grundlage für unsere Unternehmensgruppe geschaffen“, sagt Engelbrecht, „er hat auch vor über sieben Jahrzehnten mit Weitblick agiert, indem er das Leistungsportfolio immer weiter ausgebaut hat. So hat er sich bspw. zusätzlich als ‚Fußbodenschleifbetrieb‘ aufgestellt und die Baureinigung als Dienstleistung etabliert.“ Heute würden Betriebswirte dieses Vorgehen als Diversifikation bezeichnen. Auch in den Folgejahren haben die verantwortlichen Akteure diese Strategie erfolgreich verfolgt. Die Dorfner Gruppe ist heute, 75 Jahre nach der Gründung, ein internationaler Multidienstleister im Facility Management – mit einem Umsatz von über 300 Mio. EUR (2022) und fast 11.000 Mitarbeitenden in Deutschland, Österreich und Tschechien.

Clevere Schachzüge

Die Zeit von Mitte der 50er bis Mitte der 60er gingen als die Jahre des deutschen Wirtschaftswunders in die Geschichte ein. Es ging stetig bergauf. Dorfner entwickelte sich zum mittelständischen Unternehmen. Ein Mann hatte an diesem Erfolg wesentlichen Anteil – Karl Heinz Rohrwild, der Schwiegersohn des Firmengründers. Rohrwild war zuvor als Industriemeister und Assistent der Geschäftsleitung in einem großen Nürnberger Unternehmen tätig. Er erkannte das große Potenzial des noch jungen Dienstleistungsunternehmens und sollte fortan die weitere Zukunft stark prägen. „Karl Heinz Rohrwild“, erinnert sich Peter Engelbrecht, „war ein Glücksfall. Er hatte Visionen und die Fähigkeit, die Menschen zu begeistern und mitzunehmen.“ Einer seiner cleversten Schachzüge war es nach Ansicht von Engelbrecht, dass er mit den späteren Geschäftsführern Peter Reichel, Helmut Schintag und Karlheinz Werth absolute Experten in den Bereichen Vertrieb, Technik und Finanzen in sein Team holte.

Einstieg in die Gesundheitsbranche

Im Jahr 1977 starb Hans Dorfner im Alter von nur 64 Jahren. Karl Heinz Rohrwild musste nun die alleinige Führung des Unternehmens übernehmen. Inzwischen hatten sich die Aktivitäten bereits weit über die Grenzen Nürnbergs ausgeweitet. 1969 wurde im oberfränkischen Selb die erste Niederlassung gegründet, später folgten weitere, unter anderem in Würzburg und Deggendorf. Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung war der Einstieg in die anspruchsvolle Krankenhausreinigung. Heute zählt die Dorfner Gruppe zu den führenden Gebäudedienstleistern im Gesundheitswesen und betreut aktuell rund 300 Kliniken, Reha-Einrichtungen und Seniorenheime.

Wachstumsboom in den 90er Jahren

Anfang der 90er Jahre begann durch die deutsche Wiedervereinigung ein neuer, unerwarteter Wachstumsschub für das Unternehmen. Mit den neuen Bundesländern eröffneten sich vielversprechende neue Märkte – besonders in Thüringen und Sachsen. Die bisherigen Niederlassungen in Ober- und Unterfranken, bis dahin eher in einer geografischen Randlage, erwiesen sich plötzlich als strategisch günstiger Ausgangspunkt für die Aktivitäten im Osten der Republik. Peter Reichel, der 1979 zum Gesamtgeschäftsführer berufen wurde, erkannte die Chancen sofort und forcierte den Aufbau von neuen Standorten. So wurde bereits 1990 die erste Niederlassung in Jena eröffnet. Der wirtschaftliche Erfolg lässt sich auch in konkreten Zahlen ablesen. Der Umsatz stieg von 1984 von 15,2 bis 1994 auf fast 60 Mio. D-Mark.

Geografische Expansion

Mit zu der positiven Entwicklung hat neben der geografischen Expansion, die das Unternehmen 1996 nach Österreich und 2006 nach Tschechien führte, auch die Erweiterung der Leistungspalette beigetragen. Neben dem Kerngeschäft der Gebäudereinigung kam 1994 das Geschäftsfeld Catering und später das technische Gebäudemanagement hinzu.

 

Familiäre Kontinuität

In die Aufbruchszeit zu Beginn der 90er Jahre stiegen mit Helmut und Karlheinz die beiden Söhne von Karl Heinz Rohrwild ins Unternehmen ein. Nach dem tragischen Unfalltod des Vaters 2005 übernahm der älteste Sohn Karlheinz die Rolle des Geschäftsführenden Gesellschafters an der Seite von Peter Reichel. 2013 trat schließlich der heutige Gesamtgeschäftsführer Peter Engelbrecht die Nachfolge von Peter Reichel an. Gemeinsam mit den weiteren Geschäftsführern Harald Griebel, Holger Lösch und Sinan Akdeniz steht der 56-Jährige, der seit 1998 dem Familienunternehmen angehört, bis heute an der Spitze.

Transformation in die Zukunft

Peter Engelbrecht sieht die Dorfner Gruppe für die Zukunft gut gerüstet. Der dafür formulierte Masterplan 2033 beschreibt die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele in den wichtigsten Handlungsfeldern der Dorfner Gruppe – Digitalisierung, Organisationsstruktur, Nachhaltigkeit und dem gesamten Bereich der Wissensvermittlung und Personalarbeit: „Wir haben in den letzten Jahren sehr intensiv daran gearbeitet, uns auf allen Ebenen maximal widerstandsfähig und jederzeit handlungsfähig aufzustellen. Vor den riesigen Herausforderungen durch die geopolitischen Entwicklungen wie Kriege, Wirtschafts- und Rohstoffkrisen, die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt oder die Auswirkungen des Klimawandels ist das von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig steht die Fokussierung auf den digitalen Wandel ganz oben auf unserer Tagesordnung.“ Ein weiteres Projekt hat Engelbrecht und seine Kollegen stark beschäftigt – die generationenübergreifende Sicherung des Fortbestands der Dorfner Gruppe. Seit dem Jahr 2022 hat das Traditionsunternehmen einen neuen Gesellschafter: die Karl Heinz Rohrwild Stiftung. Der Name der Stiftung bewahrt das Andenken an den ehemaligen Inhaber Karl Heinz Rohrwild. Die bisherigen Gesellschafter Doris, Helmut und Karlheinz Rohrwild hatten sich entschieden, ihre Anteile in die gemeinsame Familienstiftung zu übertragen, um damit das Fortbestehen der Dorfner Gruppe zu sichern. Für Karlheinz Rohrwild, den Enkel des Unternehmensgründers und Sohn des Namensgebers der Stiftung, war dies ein historischer Schritt. „Wie die Familie an sich“, so Karlheinz Rohrwild, „ist die Familienstiftung etwas für die Ewigkeit. Sie bietet uns allen auf Dauer eine maximale Sicherheit.“ Für Peter Engelbrecht war diese Entscheidung der Anfang einer neuen Epoche in der bewegten Geschichte des Traditionsunternehmens. „Nach dem Aufbau in der Nachkriegszeit, der Wachstumsphase um die Jahrtausendwende und der gelungenen Transformation in die Moderne können wir mit Stolz zurück und selbstbewusst in die Zukunft blicken. Einen besseren Ausgangspunkt kann es für unser Jubiläumsjahr kaum geben.“ Groß gefeiert wird dann im Juli – mit Mitarbeitenden, Kunden, Geschäftspartnern und viel Prominenz.

Autor: Klaus Schardt, Kontext public relations

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