Anlagenbau & Prozesstechnik

Prozessleitsystem kompakt

08.11.2013 -

CITplus - Auch nach 18.000 Installationen in über 100 Ländern entwickelt ABB sein Prozessleitsystem Freelance beständig weiter. In Verbindung mit dem brandneuen AC 900F Controller ist Freelance leistungsfähiger, schneller und vielseitiger als je zuvor. Weiterhin kommt die neue Version mit einem überarbeitetem Engineering Tool und Ethernet - basierten Kommunikationsprotokollen.

Freelance ist ein Prozessleitsystem, das sich von jeher durch seine Kompaktheit auszeichnet. Einfach zu installieren, zu konfigurieren und für den Bediener zu erlernen, wird es vor allem in Anlagen eingesetzt, die mit einigen hundert Signalen Systemgröße ausgelegt werden. Die einfache Skalierbarkeit lässt das Leitsystem leicht mitwachsen, wenn die Anlage erweitert wird. Systemweite Plausibilisierungen lassen auch noch Änderungen nach Jahren zu, von denen erfahrene Automatisierer bei Patchwork-Systemlandschaften aus SPS und Scada eher die Finger lassen würden. So existieren mittlerweile viele Anlagen, in denen Freelance durchgängig mehrere tausend Signale steuert. Und das mit zeitgemäßen Windows Betriebssystemen und grundsoliden Leitsystemtugenden. Durch die Einführung des AC 700F Controllers im Jahr 2008 wurde der Komfort der durchgängigen Prozessleittechnik sogar schon für Anlagen mit weniger als 100 Signale ökonomisch mit Freelance einsetzbar. Jetzt wurde mit dem AC 900F Controller das Portfolio nach oben erweitert und Freelance für die Zukunft gerüstet.
Eine der Pilotanlagen wird von ABB's langjährigem Partner abacon aus Eschborn-Niederhöchstadt betreut. Der Kunde, ein Chemieproduzent aus Norddeutschland hat Freelance bereits seit vielen Jahren in verschiedenen Produktionsbereichen im Einsatz und hat die Erweiterung für drei Produktionslinien nun mit Freelance Version 2013 und drei AC 900F-Controllern umsetzen lassen.
Martin Klinar, Geschäftsführer der abacon GmbH: „Unsere Ingenieure kamen auf Anhieb mit dem neuen Look & Feel des Freelance-Engineerings zurecht und konnten die neuen Features bestens nutzen. Wirklich beeindruckend ist die Leistungsfähigkeit des AC 900F. Der neue Controller kam sehr gut bei unserem Kunden an und hat noch ordentlich Reserven für weitere Ausbaustufen.

Neuer Controller AC 900F
Augenscheinlichste Neuerung der jüngsten Version ist die komplett neu entwickelte Hardware Controller AC 900F, die auf der vom AC 700F bekannten Plattform aufsetzt. Erstmalig auf der diesjährigen Hannover Messe der Öffentlichkeit vorgestellt, ist der Controller AC 900F ab der nun aktuellen Version 2013 einsetzbar. Dieser Controller erweitert das Hardware-Portfolio des Prozessleitsystems Freelance um zahlreiche Optionen, hat die doppelte Leistungsfähigkeit gegenüber einem AC 800F Controller und ist dabei vollkommen kompatibel: Konfigurationen, die für die bisher existierenden Controller entwickelt wurden, sind - mit wenigen Ausnahmen wie z. B. die in Europa nicht so häufig anzutreffenden Fieldbus Foundation-Architekturen - uneingeschränkt lauffähig. Durch die höhere Performance der neuen Hardware werden entsprechende Leistungsreserven für die Applikation verfügbar. Dabei ist er in einigen Hardwarekonfigurationen sogar günstiger als ein AC 800F Controller!
Neben den vielfältigen und technisch ausgereiften Automatisierungsfunktionen bietet der modulare AC 900F Controller erweiterte Flexibilität dank SD-Karten-Unterstützung, zusätzliche Ethernet-Anschlüsse, Redundanzoptionen für Hochverfügbarkeit sowie Unterstützung von rund 1500 E/As. Wie bei Freelance üblich lassen sich alle Controller-Typen in einem System kombinieren. Sie eignen sich sowohl zur Montage im Schaltraum als auch in Unterverteilern direkt im Feld.

Mehr Ethernet-basierte Schnittstellen
Der neue Controller ist bereit für eine zunehmende Ethernet-basierte Kommunikation, nimmt aber dennoch Rücksicht auf die installierte Technik, mit den dort häufig noch vorhandenen seriellen Anschlüssen. Vier integrierte Ethernet-Anschlüsse und zwei serielle Anschlüsse stehen als integrierte Hardware-Schnittstelle zur Verfügung und sorgen für einfache Verbindung an weitere Subsysteme oder parallel installierte Technik.
Die Ethernet-Schnittstellen sind zunächst für die Systemkommunikation und den bei redundanter Systemarchitektur erforderlichen Redundanzlink vorgesehen. Weiterhin stehen Modbus TCP oder das Ethernet-basierte Fernwirkprotokoll IEC 60870-5-104 als Übertragungsprotokoll zur Verfügung. Modbus TCP vereint den Vorteil der Universalität des Modbus-Protokolls mit moderner Ethernet - Technologie und ist vor allem im amerikanischen Industrieumfeld mittlerweile sehr verbreitet. Das Fernwirkprotokoll kommt vor allem bei räumlich ausgedehnten Strukturen wie zum Beispiel bei Pipelines oder in der Fernwärme- und Wasserwirtschaft zur Anwendung.

Profibus mit eingebauter ­Linienredundanz
Zwei aufsteckbare Profibusmodule stellen eine der leistungsfähigsten Schnittstellen für Profibus am Markt zur Verfügung. Bereits integriert ist eine für die Prozessindustrie meist unabdingbare Profibus-Linienredundanz, die für hohe Verfügbarkeit der angeschlossenen Feldgeräte und Remote-IOs sorgt. Ein schneller Prozessor, der die Leistungsfähigkeit der Profibuskommunikation maximal unterstützen kann, sorgt für den notwendigen Datendurchsatz.

Umfassendes Angebot an IO-Modulen
Über bis zu zehn direkt anschließbare Module (in Draufsicht rechts vom Controller) kann die Anbindung der Signale aus dem Feld in effizienter Weise erfolgen. Nicht weniger als 15 verschiedene Module bieten Anschlussmöglichkeiten von Binär, Analog (Spannung und Stromschleifen) und direkten Sensoranschluss von Zwei- bis Vierleiter sowie schnelle Zähler. Dabei finden sich auch kombinierte Module mit Ein-und Ausgängen, die nach Bedarf per Software und Beschaltung umkonfiguriert werden können. Die Module zeichnen sich durch geringen Platzbedarf und ein attraktives Preisgefüge aus.

Unterstützung von OEM ­Anwendungen und Paketlösungen
Ein interessantes Merkmal in Freelance Version 2013 und für ein Prozessleitsystem aussergewöhnlich ist die Unterstützung von SD-Karten bei den Controllern AC 700F und AC 900F. Hierdurch eröffnen sich eine ganze Reihe von neuen Anwendungen vor allem für Paket- oder sogenannte Containerlösungen. Diese zeichnen sich durch eine hohe Modularität aus und dadurch, dass eine qualifizierte Vor-Ort Unterstützung häufig nicht gegeben ist. Hier ist es wichtig, dass bei einem Problem, nach einem Controller-Ersatz oder nach einer Fehlerbehebung das Programm mit wenigen Handgriffen wieder eingespielt werden kann.
Mithilfe der SD-Karte kann direkt am Controller ein Back-Up Projekt erstellt werden, das dann hinterher wieder als Restore in denselben oder baugleiche Controller eingespielt werden kann. Auf diese Weise können auch Firmware Updates direkt von der SD-Karte durchgeführt werden.
Diese Funktionen können per Menüführung am neuen großen Display des Controllers ausgeführt werden. Funktionstasten stellen die kontextbezogenen Dienste zur Verfügung.

Optionale Redundanz
Der AC 900F kann optional redundant betrieben werden. Der Redundanzlink ist Ethernet - basiert, so dass die redundanten Controller auch räumlich entfernt voneinander installiert werden. Das ist besonders in Einbausituationen interessant, wenn mechanische Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden können bzw. ein verbesserter Schutz gegenüber Wasser/Feuer gewährleistet werden soll. Gegenüber vorherigen Versionen wurde die Umschaltzeit nochmal erheblich verkürzt. Auch beim AC 900F wurde das Freelance Konzept beibehalten, nicht nur die CPU redundant auszulegen, sondern auch Kommunikations-, Stromversorgungs- und sonstige Komponenten.

Control Builder F: Das Engineering Tool im modernen Gewand
Auch in der jüngsten Version wird bei Freelance das gesamte Engineering mit einem einzigen Tool durchgeführt, was nach wie vor auch Bedienbilder, HART und Feldbusse beinhaltet. Die Konfiguration aller Anlagenobjekte, von Prozessgrafiken bis Feldgeräten, sowie der Betrieb der gesamten Anlage wird somit einfach und intuitiv. Konfigurationen aus älteren Versionen können wie gewohnt direkt importiert werden und sind in der neuesten Version lauffähig. Außerdem unterstützt Freelance Version 2013 auch ältere Freelance-Hardware, die bis zu 18 Jahre alt sein kann.
Das Engineering Tool „Control Builder F" erfuhr eine umfassende Überarbeitung, die das Konfigurieren jetzt noch einfacher und effizienter macht. Dabei wurde der Fokus auf einen optimierten Engineering Workflow nach modernen Maßstäben gelegt. Der Arbeitsplatz wurde um ein Übersichtsbild ergänzt und ermöglicht die gleichzeitige Betrachtung mehrerer Programme, die übersichtlich in Registerreitern abgelegt sind. Eine Überarbeitung hat auch die Darstellung der Variablen- und Taglisten erfahren. Diese lassen sich jetzt ähnlich wie in üblichen Tabellenkalkulationsprogrammen bedienen und ermöglichen einfaches Sortieren, Kopieren, Einfügen usw. Dabei lassen sich auch ganze Passagen in MS-Excel exportieren und nach Bearbeiten wieder importieren.
Schon im Verlauf des Jahres 2012 wurde Freelance mit dem leistungsfähigen Workflowmanager Batch erweitert. Eine Lösung, die neben der klassischen Batch-Funktionalität auch MES-Funktionalitäten bereitstellt.

Automation Sentinel bietet Sicherheit
Die neue Version ist für Anwender von Freelance am einfachsten über das Automation Sentinel Programm von ABB zu beziehen. Dieses Programm liefert maßgeschneiderte Updates, die dafür sorgen, dass das Prozessleitsystem optimal und vor allen Dingen sicher funktioniert. Über die webbasierte Kommunikationsplattform My ControlSystem werden die Informationen konkret auf Version und Umfang der installierten Komponenten zugeschnitten zur Verfügung gestellt und Performanceeinbußen bzw. Sicherheitslücken können erkannt werden. Bis Ende des Jahres gibt es noch Sonderkonditionen zum Einstieg in dieses Programm.

Kontakt

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