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Scienceindustries: „In unsicheren Zeiten braucht es verlässliche Rahmenbedingungen“

26.05.2023 - Der Ukraine-Krieg, drohende Energie- und Gasmangellagen, die Erosion des Patentschutzes sowie das anhaltend unsichere Verhältnis Schweiz-EU – trotz unsicherer Zeiten war die chemisch-pharmazeutische Industrie auch vergangenes Jahr der Exportmotor der Schweizer Wirtschaft.

Mit Blick auf die Zukunft standen an der heutigen Scienceindustries Jahresversammlung bei Novartis in Basel deshalb verlässliche Rahmenbedingungen im Zentrum. Als Gastgeber begrüßte Novartis CEO Vas Narasimhan, das diesjährige Gastreferat hielt Bundesrat und EDA-Vorsteher Ignazio Cassis.

„Die größte Exportindustrie der Schweiz ermöglicht Innovationen, welche die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen weltweit tagtäglich verbessern“, sagte Matthias Leuenberger, Präsident von Scienceindustries an der 141. Jahresversammlung des Wirtschaftsverbands. „Verlässliche Rahmenbedingungen sind gerade in unsicheren Zeiten zentral für die Schweizer chemisch-pharmazeutische Industrie.“

Gastgeber war die Mitgliedsfirma Novartis mit CEO Vas Narasimhan. Dieser freute sich über den Besuch des Wirtschaftsverbands Chemie Pharma Life Sciences auf dem Campus in Basel und unterstrich in seiner Begrüßung die Wichtigkeit des Verbandes als starke Stimme für die wissensbasierten Industrien, die einen relevanten Beitrag zu den Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit leisten.

Bundesrat Cassis: Rechts- und Planungssicherheit zentral
Gastredner war dieses Jahr Bundesrat Ignazio Cassis, der betonte: „Der Bundesrat weiß, wie zentral Rechts- und Planungssicherheit für die Industrien Chemie, Pharma und Life Sciences mit rund 50 Prozent der Schweizer Exporte sind“. Im vergangenen Jahr stellten der Ukraine-Krieg, drohende Energie- und Gasmangellagen sowie die anhaltend schwierige Lieferkettensituation die rund 250 Mitglieder von Scienceindustries vor Herausforderungen. Mit einer Reduktion von rund 4% beim Energie- und rund 15% beim Gasverbrauch trug die chemisch-pharmazeutische Industrie zur Entschärfung der Situation bei. Unsicher bleibt auch das tragfähige Verhältnis zum wichtigsten Handelspartner EU: Ohne eine geregelte Situation droht der Schweizer Chemie-Pharma-Unternehmens- und Produktionsstandort die internationale Spitzenposition zu verlieren sowie hoch qualifizierte Fachkräfte und zentrale Wissenscluster. In den Fokus gerückt ist die aktualisierte Anerkennung von Konformitätsbewertungen (MRA) – ein verstärktes Anliegen, nachdem die EU angekündigt hatte, die Pharmaregulierung überarbeiten zu wollen.

Neue Vorstandsmitglieder für Arxada, Bayer, Mepha, Nestlé und Sika
Auf den Verband kommen in der kommenden Zeit große Herausforderungen zu. Im Fokus steht der Schutz des geistigen Eigentums (IP), für die forschungsintensiven Mitgliederunternehmen ein zentrales Anliegen. Im Hinblick auf Freihandelsabkommen mit dem UK sowie mit Indien muss ein IP-Chapter integraler Bestandteil sein. Zudem werden 2023 auch im Inland die Weichen neu gestellt: Mittelfristig mit den nationalen Wahlen, wo wirtschaftsfreundliche Kräfte zu stärken sind, kurzfristig mit dem Klimaschutzgesetz sowie der OECD-Mindeststeuer-Reform – zwei Vorlagen, die Scienceindustries unterstützt. Mit flexiblen und technologieoffenen Lösungen bleibt der Wirtschaftsstandort Schweiz langfristig attraktiv.

An der diesjährigen Generalversammlung wurden sodann fünf neue Mitglieder für die restliche Amtszeit bis 2026 in den Vorstand gewählt. Scienceindustries Direktor Stephan Mumenthaler begrüßte herzlich Antje Gerber von Arxada, Ernst Coppens von Bayer, Andrej Salát von Mepha Schweiz, Ludovica Verzegnassi von Nestlé und Stefan Mösli von Sika Schweiz. Der Verband freut sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Vertreterinnen und Vertretern.

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