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Bilfinger bestätigt Ausblick

Anhaltend positive Nachfrage in allen Segmenten

09.11.2022 - Der Industriedienstleister Bilfinger hat sich im dritten Quartal 2022 erwartungsgemäß stabil entwickelt. Der Auftragseingang stieg organisch um 19% und erreichte 1.118 Mio. EUR, der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahresquartal organisch um 11% auf 1.075 Mio. EUR zu.

Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill) belief sich auf 1,04. Der Auftragsbestand stieg somit weiter an auf 3.211 Mio. EUR. Die EBITA-Marge betrug 3,4%. Der entsprechende Vorjahreswert beinhaltete unter anderem wesentliche Gewinne aus Immobilienverkäufen, auf vergleichbarer Basis lag die Marge auf Vorjahr. Der Free Cashflow verbesserte sich auf 69 Mio. EUR (vergleichbarer Vorjahreswert: 41 Mio. EUR).

„Unser operatives Geschäft wird weiterhin von einer guten Nachfrage getragen. Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit von Industrieanlagen werden auch zukünftig die prägenden Aufgaben der Industrie sein. Unsere technische Expertise sowie die Präsenz in unterschiedlichen Branchen und Regionen haben uns auch im dritten Quartal eine gute Geschäftsentwicklung auf dem erwarteten Niveau ermöglicht“, sagt Group-CEO Thomas Schulz. „Bilfinger ist bereits heute ein gefragter Partner der Industrie. Unser Ziel bleibt es, die Nr. 1 in allen Fragen von Effizienz und Nachhaltigkeit für unsere Kunden zu werden.“

Bilfinger startet ein Effizienzprogramm. In der Verwaltung werden Arbeitsabläufe standardisiert, Strukturen vereinfacht und Kosten gesenkt. Ein Teil der freiwerdenden Mittel wird in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. „Um auch weiterhin allen Herausforderungen gewachsen zu sein, unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten und uns als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, investieren wir künftig stärker in die Weiterqualifizierung unseres Teams. Damit verbessern wir die Innovationskraft unseres Unternehmens“, so Schulz.

Das Effizienzprogramm unterstützt das Ziel, eine nachhaltige EBITA-Marge von mindestens 5% bis 2024 zu erreichen. Der Konzern wird ab Ende 2023 Einsparungen in Höhe von rund 55 Mio. EUR p.a. realisieren. Etwa ein Viertel der Einsparungen wird in die Aus- und Weiterbildung investiert. Die zur Umsetzung notwendigen Maßnahmen werden eng mit den Sozialpartnern abgestimmt. Bilfinger rechnet für das Effizienzprogramm mit Kosten von rund 60 Mio. EUR, für die im vierten Quartal 2022 eine entsprechende Rückstellung zu bilden ist.

Das Effizienzprogramm ist eng verzahnt mit der im Sommer 2022 angestoßenen Weiterentwicklung der Strategie. „Bilfinger wird sich ausschließlich auf die Effizienz- und Nachhaltigkeitsverbesserung unserer Kunden ausrichten. Industriesegmente und Regionen mit profitablem Wachstum stehen im Zentrum der Strategieentwicklung. Interne Abläufe werden standardisiert. Aus- und Weiterbildung werden als Grundlage unseres Geschäftsmodelles festgelegt, um auch im Bereich Innovation die Nr.1 in der Industriedienstleistung zu werden“, so Thomas Schulz. Die Ergebnisse wird Bilfinger während des Capital Market Day am 14. Februar 2023 vorstellen.

Konzernentwicklung im dritten Quartal 2022
Der Auftragseingang des Konzerns stieg im dritten Quartal organisch um 19% auf 1.118 Mio. EUR (Vorjahr: 917 Mio. EUR), ausgehend von einem relativ niedrigen Wert im Vorjahr. Der Auftragsbestand erhöhte sich ebenfalls deutlich, er stieg organisch um 12% auf 3.211 Mio. EUR (Vorjahr: 2.821 Mio. EUR). Das Book-to-Bill-Verhältnis belief sich auf 1,04.

Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal organisch um 11% auf 1.075 Mio. EUR (Vorjahr: 945 Mio. EUR), alle Segmente trugen zu diesem Umsatzanstieg bei. Das Bruttoergebnis erhöhte sich auf 114 Mio. EUR (Vorjahr: 106 Mio. EUR), die Bruttomarge betrug 10,6% (Vorjahr: 11,3%). Die Quote der Vertriebs- und Verwaltungskosten gemessen am Umsatz verbesserte sich aufgrund des Umsatzwachstums auf 7,3% (Vorjahr: 7,6%), die Vertriebs- und Verwaltungskosten beliefen sich auf 78 Mio. EUR (Vorjahr: 71 Mio. EUR).

Das EBITA lag mit 37 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 54 Mio. EUR, der jedoch positive Einmaleffekte aus Immobilienverkäufen (19 Mio. EUR) sowie Sondereinflüssen (3 Mio. EUR) enthalten hatte. Die EBITA-Marge betrug 3,4% (Vorjahr: 5,7%) und lag operativ somit auf dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund der im Vorjahr angefallen Einmaleffekte lag auch das Konzernergebnis mit 22 Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahresquartals von 41 Mio. EUR. Der Free Cashflow bewegte sich mit 69 Mio. EUR (Vorjahr: 72 Mio. EUR) auf dem Niveau des Vergleichsquartals, in dem allerdings die Liquiditätszuflüsse aus den genannten Immobilienverkäufen in Höhe von 31 Mio. EUR angefallen waren. Diese wirkten sich im Vorjahr auch auf die Netto-Investitionen aus, die dadurch einen positiven Wert von 12 Mio. EUR aufwiesen. Im dritten Quartal 2022 summierten sich die Netto-Investitionen auf ein normalisiertes Niveau von -13 Mio. EUR. Für das laufende Aktienrückkaufprogramm wurden im Berichtsquartal 70 Mio. EUR aufgewandt, die Nettoliquidität einschließlich der Leasingverbindlichkeiten verringerte sich im Quartal aus diesem Grund auf 65 Mio. EUR (Quartalsanfang: 91 Mio. EUR, Vorjahr: 278 Mio. EUR).

Ausblick für 2022: Deutliche Steigerung von Umsatz und operativem EBITA bestätigt
Bilfinger erwartet unverändert einen deutlichen Anstieg von Umsatz (2021: 3.737 Mio. EUR) und operativem Beitrag zum EBITA (2021: 121 Mio. EUR). Gleichwohl werden Sondereinflüsse das Ergebnis belasten.

Das Konzernergebnis wird daher deutlich niedriger ausfallen als im Vorjahr (2021: 130 Mio. EUR). Im Jahr 2021 leisteten darüber hinaus Einmaleffekte im Finanzergebnis und Steuererstattungen einen positiven Beitrag. Beim Free Cashflow erwartet Bilfinger weiterhin einen Wert auf dem Niveau des Vorjahres (2021: 115 Mio. EUR), das von Mittelzuflüssen aus Immobilienverkäufen und Steuererstattungen in Höhe von 86 Mio. EUR profitierte. Im Jahr 2022 fallen diese Einmaleffekte wesentlich geringer aus. Der operative Cashflow verbessert sich deutlich. Liquiditätsabflüsse aus dem Effizienzprogramm werden in erster Linie im Jahr 2023 anfallen.

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