Anlagenbau & Prozesstechnik

Herausforderungen bei Food und Pharma

Siemens-Geräte bei Packo Inox garantieren Hygienestandards und Richtlinien

12.10.2016 -

Maschinen für spezielle Anwendungen, Anwendungseinheiten und Teilanlagen – Original Equipment Manufacturer (OEM) liefern maßgeschneiderte Anlagenteile, die Endkunden für entsprechende Prozesse benötigen. Dabei greifen sie auf Hard- und Softwarekomponenten einzelner Zulieferer zurück. Um standardisierte und gleichzeitig flexible Einheiten anbieten zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen OEM und Zulieferer notwendig.

Seit über 50 Jahren produziert die belgische Firma Packo Inox hochwertige Edelstahlanlagen für hygienesensible Produktionsprozesse in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Dazu gehören Milchkühltanks, Durchlaufpasteurisatoren, Dosieranlagen und mobile als auch stationären CIP Systeme (Cleaning In Place). Daneben stattet das Unternehmen auch komplette Prozesslinien aus.

Auf dem Gebiet des hygienegerechten Baus von Anlagen oder Anwendungseinheiten ist Packo Inox ein sehr gefragter Partner. Die Konstruktion der Edelstahl-Skids ist so beschaffen, dass die Vermehrung biologisch aktiven Materials weitgehend verhindert wird. Zusätzlich lassen sich die Produkte ortsgebunden reinigen bzw. sterilisieren.

Bei Entwurf, Konstruktion, Montage und Test sind strenge Richtlinien zu befolgen. Das sind einerseits die 3-A Sanitary Standards (3A SSI), deren Anfänge in den 1920er-Jahren in Amerika liegen, sowie die der 1989 gegründeten European Hygienic Engineering and Design Group (EHEDG). Für die Pharmaindustrie sind zudem die Validierung nach FDA 21 CFR-Standard sowie das Erlangen der Abnahmeprüfzeugnisse nach EN 10204 zwingend erforderlich. Die Leitlinien und Empfehlungen von 3A SSI und EHEDG dienen dazu, Produktionsanlagen im hygienegerechten Sinn zu verbessern und geben Empfehlungen u.a. für die Wahl der Materialien oder die Einbindung weiterer Komponenten wie beispielsweise Sensoren oder Armaturen.

Herausforderungen an OEM

Die Herausforderungen an Packo Inox sind vielfältig und das Unternehmen arbeitet kontinuierlich an marktgerechten Innovationen. In jedem Projekt wird zwischen Standardisierung und Individualisierung abgewogen. Für einen möglichst reibungslosen Einsatz im Verbund mit anderen Anlagen- bzw. Applikationseinheiten ist ein hohes Maß an Standardisierung wichtig. Auf der anderen Seite ist der Anwender stets auf einen möglichst flexiblen Einsatz von Anlagenmodulen bedacht, die für spezielle Anforderungen optimiert sein sollen.

Planungs- und Kosteneffizienz zusammen mit kurzen Inbetriebnahmezeiten, störungsfreiem Betrieb, höchster Anlagensicherheit und globalem Service gehören zum Pflichtprogramm. Wie bei solchen Projekten üblich, übernimmt der Hersteller die Gewährleistung für seine Anwendungseinheit. Dies schließt die verbauten Komponenten der Zulieferer mit ein. Um dieses Versprechen halten zu können, sucht Packo Inox die Komponenten und Zulieferer sorgfältig aus.

Zu den langjährigen Partnern für Automatisierung, Bedienung und Beobachtung, Stromversorgung und Instrumentierung der Skids von Packo Inox gehört Siemens mit seinem umfangreichen und aufeinander abgestimmten Produktportfolio. Der Konzern weiß nicht nur um die Bedürfnisse der Endkunden, sondern versteht auch die Herausforderungen, vor denen OEMs stehen, und kann abgestimmte Lösungen anbieten.

Alle Komponenten lassen sie sich dank durchgängiger Engineering-Lösungen problemlos in übergeordnete Systeme einbinden. Auch die internationale Aufstellung hilft Herstellern wie Packo Inox dabei, Kunden weltweit zufriedenzustellen. So garantiert das globale Siemens Vertriebs- und Servicenetzwerk schnelle und professionelle Hilfe vor Ort sowie die Verfügbarkeit regionaler Zertifikate oder die fachmännische Unterstützung für die Einhaltung landesspezifischer Verordnungen und Regeln. Der umfassende Service beinhaltet auch den kostenfreien online Support mit direktem Zugriff auf Applikations- oder Programmierbeispiele, Handbücher, Schaltpläne oder Planungsdaten. Sämtliche technische Informationen zu Bauteilen können per eingescanntem Produkt- bzw. EAN-Code direkt abgerufen werden. Das ist nicht nur ideal für die spätere Übergabe der Dokumentation, sondern auch für die Integration der Siemens Produkte in Teilanlagen: Planungs-, Konstruktions- und Inbetriebsetzungskosten werden reduziert. Karel Maeyens, Projektmanager bei Packo Inox, ist vom Zusammenspiel der Prozessinstrumente mit der Automatisierungstechnik begeistert: „Die einfache Integration ermöglicht uns rasches Projektieren inklusive fehlerfreier Inbetriebnahme unserer CIP-Einheiten. Das bedeutet, wir können schneller liefern und unsere Kunden profitieren von schnelleren Start-ups ihrer Anlagen.“

Saubere Ergebnisse

Ein Beispiel für ein gelungenes Zusammenspiel stellen die CIP-Systeme von Packo Inox dar. Sie dienen der hygienegerechten Reinigung von Produktionsanlagen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Oberstes Gebot ist eine stets vorschriftsmäßige Durchführung der Reinigungsprozesse beispielsweise von Tanks, Rohrleitungen, Wärmetauscher oder Füll- und Mischeinrichtungen, ohne dass diese Komponenten geöffnet oder gar demontiert werden müssten. Kunden schätzen an diesen Reinigungssystemen unter anderem den effizienten Einsatz und die einfache Handhabung. Für den Anwender bedeutet Effizienz möglichst kurze Reinigungszeiten mit geringem Verbrauch an Chemikalien bei voller Reinigungsleistung. Beides wird bei den Teilanlagen von Packo Inox durch einen hohen Automatisierungsgrad gewährleistet. Dazu ist die ständige Überwachung und Regelung einiger Prozessparameter wie Druck, Temperatur, Durchfluss oder Füllstand notwendig. Die für diese Bestimmung notwendigen Prozessinstrumente müssen genau wie die gesamte CIP-Einheit hygienischen Prinzipien folgen, d.h. zum Beispiel mit polierten Edelstahloberflächen versehen sein oder über Prozessanschlüsse mit einfachen Dichtgeometrien verfügen. Außerdem müssen sie den hohen Temperaturen und aggressiven Reinigungsmedien standhalten.

Die automatisierten Reinigungsprozesse laufen mehrstufig ab: Wasser in der Vorstufe, heiße Lauge, heißes Wasser oder Dampf in der Hauptreinigung, kaltes Wasser, eventuell Desinfektionsmittel und erneut Frischwasser zum Spülen. All diese Flüssigkeiten müssen den zu reinigenden Anlagenteil unter bestimmten Zeitvorgaben durchlaufen, Reinigungsmittel entsprechend des Verschmutzungsgrads dosiert und verschmutzte Flüssigkeiten wieder abgepumpt werden. All diese Aufgaben werden zusammen mit der ständigen Überwachung und dem Bedienen und Beobachten von Siemens Automatisierungskomponenten übernommen.

Neben den CIP-Systemen rüstet Packo Inox auch Dosiereinheiten und Lagertanks mit Produkten von Siemens aus. Dazu gehören auch zuverlässige Netzgeräte zur geregelten und gesicherten Stromversorgung, besonders kompakte Niederspannungsumrichter mit hoher Leistungsdichte oder Steuerungssysteme für dezentrale Automatisierungslösungen. Um auch bei weiteren Teilanlagen von Vorteilen wie einfacher Integration, effizientem Engineering und bedienungsfreundlicher Anwendung profitieren zu können, testet Packo Inox immer wieder neue Gerätekombinationen – stets zum Wohle der Anwender.

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