Anlagenbau & Prozesstechnik

Konsequente Gürtelträger

19.05.2013 -

Konsequente Gürtelträger – Geschulte Mitarbeiter sorgen für erfolgreiche Projektabläufe. Wenn es um Effizienzsteigerung geht, setzt Infraserv Höchst, der Betreiber des Industrieparks Höchst in Frankfurt am Main, auf ausgebildete „Gürtelträger".

Das neu eingeführte Programm Six Sigma, eine Methodik zur erfolgreichen Gestaltung und Organisation von Projekten, verspricht eine deutliche Optimierung der Unternehmensprozesse.

Schon mehrere Projekte konnten dank des Engagements geschulter Mitarbeiter zu direkter Kosteneinsparung, Qualitätssteigerung und mehr Kundenzufriedenheit führen.

Infraserv hält an diesen Verbesserungen fest und kündigt für die folgenden Jahre Ergebnissteigerungen von 8-10 Mio. € an. Vor knapp drei Jahren hat Infraserv Höchst das Effizienzsteigerungsprogramm Six Sigma eingeführt.

Mit einer konsequenten und straff organisierten Projektorganisation hat der Industriedienstleister sein Potential an Optimierungsvorschlägen gehoben und in Projekten umgesetzt: Bis zum Ende des vergangenen Jahres wurden bei Infraserv Höchst mehr als 27 Mio. € Gesamtnutzen in über 200 Projekten identifiziert.

Drei Viertel aller Projekte sind bereits vollständig umgesetzt, ein Viertel sogar nachhaltig validiert. Eine erfreuliche Zwischenbilanz, die sich auch im Unternehmensergebnis niederschlägt:

„Wir haben 2007 mit Hilfe von Six Sigma eine Ergebnissteigerung von mehr als 7 Mio. € erreicht und planen für dieses Jahr eine ähnliche Größenordnung", so Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst.

 


Effizienzsteigerung als Teil der Unternehmensstrategie

Die Geschäftsstrategie von Infraserv Höchst beruht auf den drei Eckpfeilern: Effizienzsteigerung, Fokussierung und Wachstum. Zur Steigerung der Effizienz hat sich Infraserv für die Einführung von Six Sigma entschieden, einem auf statistischen Methoden basierenden Qualitäts- und Effizienzsteigerungsprogramm.

„Six Sigma hat sich als ein erfolgreiches Konzept zur Optimierung von Prozessen weltweit etabliert. Effizienzsteigerung war und ist zwingend notwendig für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens", sagt Jürgen Vormann.

 


Optimale Prozessverläufe haben eine Messgröße: 6σ

Was aber verbirgt sich nun hinter diesem Konzept? Six Sigma (6σ) ist ein statistisches Qualitätsziel und zugleich der Name des Programms. Immer vor dem Hintergrund der Frage, welche konkreten Bedürfnisse der Kunde hat, werden Prozesse oder Produkte so optimiert, dass sie zu mehr Effizienz in den Abläufen, zu Kosteneinsparungen und zu einer den Kundenbedürfnissen angepassten Qualität, also auch zu mehr Kundenzufriedenheit führen.

Unternehmensprozesse werden dabei mit Hilfe von statistischen Berechnungsund Analysemethoden untersucht.

Ziel ist es, den Prozess so optimal zu gestalten, dass er im Ergebnis möglichst wenige Fehler oder Abweichungen vom Idealzustand und der vom Kunden gewünschten Spezifikation aufweist.

Eine Fehlerquote wird dann akzeptiert, wenn sich die Streuung der Prozessergebnisse in einem definierten Toleranzbereich von sechs Standardabweichungen bewegt. Alle Six Sigma-Projekte folgen strikt einer vorgegebenen Methodik, dem so genannten DMAIC-Zyklus:

Das Problem wird im ersten Schritt, der Define-Phase, klar und kundenorientiert definiert, im zweiten Schritt werden alle relevanten Einflussgrößen definiert und gemessen (Measure-Phase). Anschließend erfolgt auf der Grundlage dieser Daten die Analyse der Ursachen (Analyze- Phase).

In der Improve- Phase wird eine Lösung erarbeitet und deren Umsetzung vorbereitet. Am Ende steht die Planung der Erfolgskontrolle (Control-Phase), mit deren Hilfe sichergestellt wird, dass die neu gestalteten Prozesse wie geplant umgesetzt werden und Fehler nicht erneut auftreten.

 


Gelbe, grüne und schwarze „Gürtel"- und Know-how-Träger

Six Sigma-Projekte werden bei Infraserv Höchst von in der Methodik geschulten Mitarbeitern durchgeführt oder begleitet. Je nach Ausbildungsgrad und Projektverantwortung sind dies die so genannten Master Black Belts, die Black Belts oder Green Belts.

Um den schwarzen Gürtel zu erhalten, müssen die angehenden Black Belts eine mehrwöchige Ausbildung mit anschließender Prüfung absolvieren. Für die endgültige Zertifizierung müssen sie außerdem zwei abgeschlossene Six Sigma- Projekte nachweisen.

Master Black Belt darf sich nennen, wer Projekterfahrung in 20 Six Sigma-Projekten gesammelt hat. Anders als die hauptamtlichen Black Belts arbeiten die Green Belts bei Infraserv Höchst punktuell in einzelnen Six Sigma-Projekten mit.

Darüber hinaus unterstützen auch Yellow Belts die Projektarbeit. Sie sind aufgrund einer kurzen Intensivschulung in der Lage, Six Sigma-Werkzeuge in ihrer täglichen Arbeit einzusetzen. Bei Infraserv Höchst wurden bisher 19 Black Belts, über 55 Green Belts und zusätzlich fast 170 Yellow Belts geschult.

Black Belts sind bei Infraserv Höchst zwischen zwei und vier Jahren hauptamtlich in ihrer Funktion tätig. Permanent werden neue Black, Green und Yellow Belts ausgebildet.

„Rund 10 % unserer Mitarbeiter sind bereits geschult. Die stetige Ausbildung neuer Experten und der regelmäßige Wechsel gewährleisten, dass innerhalb unseres Unternehmens die Zahl der Mitarbeiter mit Six Sigma-Kenntnissen ständig wächst und die Kontinuität in dem vorhandenen Know-how gewahrt bleibt", berichtet Prof. Udo Müller-Nehler, Leiter Six Sigma bei Infraserv.

 


Rechenbare Erfolge aus Six Sigma-Projekten

Die „Gürtelträger" sind bei Infraserv Höchst überall und permanent auf der Suche nach Optimierungspotential und damit neuen Projekten. Hierzu gehörte beispielsweise ein Projekt zur Einsparung von Betriebsstoffen in der Abwasserreinigungsanlage. Zur Reinigung werden den Abwässern verschiedene Zusatzstoffe, Kalk und so genannte Fällmittel, zugegeben.

Die benötigte Menge verursacht pro Jahr Kosten von rund 1 Mio. €. In einem Six Sigma-Projekt ergaben sich verschiedene Maßnahmen, mit denen Betriebsstoffe eingespart werden konnten: Die Zugabe der Mittel wurde automatisiert, die Mitarbeiter wurden noch intensiver geschult und Absprachen mit den Kunden haben dazu geführt, dass die Einleitung der Abwässer gleichmäßiger gestaltet werden kann.

Durch diesen „egalisierten" Zustrom der Abwässer konnte zusätzlich die Regelung der Zusatzstoffe optimiert werden. Mit Hilfe dieser Maßnahmen spart der Betrieb nun 100 000 € pro Jahr.

Nicht immer haben Six Sigma- Projekte direkte Kosteneinsparungen zum Ziel. Sie können auch zu Qualitätssteigerung und mehr Kundenzufriedenheit führen - wie das Projekt „Optimierung interner Transporte", das mit Hilfe der Six Sigma-Methodik zu kürzeren Stand- und Reparaturzeiten bei Transporthängern geführt hat.

Insbesondere durch eine bessere Zusammenarbeit und ein genaueres Verständnis untereinander ist die Anzahl der Rundläufe pro Tag gewachsen. „Die Erfolge, die wir in den vergangenen beiden Jahren erzielt haben, zeigen, dass wir mit dem konsequenten Einsatz von Six Sigma richtig liegen", betont Geschäftsführer Jürgen Vormann.

„Für 2008 und die kommenden Jahre haben wir uns vorgenommen, aus Six Sigma und anderen Ergebnis steigernden Projekten pro Jahr eine nachhaltige Ergebnissteigerung von 8-10 Mio. € zu erzielen." Dazu dienen insbesondere Projekte, die entweder die Produktionskosten senken oder durch Mehrumsatz zu mehr Ergebnis führen.

„Für uns ist Six Sigma eindeutig das Werkzeug unserer Wahl zur kontinuierlichen Effizienzsteigerung."

 


Kontakt:
Susanne Schläfer

Industriepark Höchst, Frankfurt am Main
Tel.: 069/305-18974
Fax: 069/305-9818974
susanne.schlaefer@infraserv.com